In Deutschland einmaliges Projekt der Suchtberatung im Kreis gestartet

Eschwege. So umfassend wie jetzt im Werra-Meißner-Kreis gegen den missbräuchlichen Umgang mit Alkohol vorgegangen wird, hat es das bisher in keinem Landkreis in Deutschland gegeben. Darin waren sich die Initiatoren und Sponsoren bei der offiziellen Vorstellung des Gütesiegels „Wir sind Nachfrager“ (wir berichteten gestern) einig.
„Es gibt an verschiedenen Orten in Deutschland, ähnliche Initiativen, die decken aber immer nur einen Teilbereich ab“, sagt Tabea Bosch von der Fachstelle für Suchtprävention. Neu ist, dass Handel, Vereine, Gaststätten, Discotheken und Festveranstalter sich gemeinsam bereit erklären, den verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol der Jugendlichen zu kontrollieren.
„Wir verteufeln den Alkohol nicht“, sagt Rigobert Gaßmann aus dem Arbeitskreis, der ein Mann der ersten Stunde ist. Im Kreis gab es schon immer vereinzelt verschiedene Initiativen, um Jugendliche vor Alkohol zu schützen. „Es gab immer den Wunsch, diese Maßnahmen zu bündeln. Dem sind wir jetzt nachgekommen“, sagt Tabea Bosch.
Die Kampagne zu „Wir sind Nachfrager“, hat die Werbeagentur von Sven Michel aus Kassel entworfen. „Der Slogan vermittelt Solidarität und Aktivität“, sagt Gaßmann.
Verschiedene Sponsoren unterstützen das Projekt. Größter Geldgeber ist die AOK Hessen. Der Geschäftsstellenleiter aus Eschwege, Klaus Herwig, sagt: „Es wird hier aktiv gegen ein Problem vorgegangen, das nachweislich die Gesundheit zerstört. Das passt in unser Konzept.“ Die Initiatoren uns Sponsoren hoffen jetzt auf viele Partner, die die Alkoholprävention mit dem Gütesiegel unterstützen. www.wir-sind-nachfrager.de
Von Tobias Stück