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Aachener pilgert 7.000 Kilometer nach Teheran

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Leserreporter: Der Mann auf dme Rhönrad fotoggrafiert von Ulrike Hornschuh aus Bischhausen
Mit Durchhaltevermögen und einer Vorliebe für sein Rhönrad: Shahin Tivay Sadatolhosseini pilgert von Aachen bis nach Teheran. Vor ein paar Tagen machte er Station im Werra-Meißner-Kreis.  Foto: Hornschuh/nh © Hornschuh/nh

Werra-Meißner. Zu einer gewagten Pilgerreise ist Shahin Tiya Sadatolhosseini unlängst angetreten. Seine ungewöhnliche Wanderung mit einem Rhönrad führte ihn auch durch den Kreis.

Gemäß dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechten Boden“ rollt Shahin Tivay Sadatolhosseini mit seinem zwei Meter hohen Rhönrad durchschnittlich 18 Kilometer pro Tag. Der Iraner, der seit 30 Jahren in Deutschland lebt, hat sich kurz vor Weihnachten zu einer außergewöhnlichen Pilgerreise aufgemacht, die ihn auch durch den Werra-Meißner-Kreis führte.

Fußmarsch begann in Aachen 

Der 44-jährige Mediendesigner will innerhalb eines Jahres von Aachen bis nach Teheran wandern – das 45 Kilogramm schwere Sportgerät immer dabei. Schon in seiner Kindheit turnte er gerne, in einem Aachener Kunstturnverein fand Sadatolhosseini zum Rhönrad. Nach dem Fußmarsch durch zehn Nationen plant er, eine Familie zu gründen. Zuvor will er auf der Balkanroute bis in seine Geburtsstadt pilgern. Von Deutschland aus soll es Richtung Tschechien, dann nach Österreich und Ungarn gehen. Am vergangenen Freitag führte ihn eine Etappe der 7000 Kilometer langen Tour über Bischhausen. WR-Leserin Ulrike Horn-schuh traf den Reisenden auf dem Radweg Richtung Oetmannshausen: „Ich war gerade mit den Hunden unterwegs, als ich Shahin und sein Rhönrad entdeckte.“ Doch was steckt hinter der aufsehenerregenden Reise? Sadatolhosseini: „Ich möchte zeigen, dass man auch in schwierigen Zeiten friedlich reisen kann. Mein Ziel ist, Grenzen zu überwinden und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.“ Mit seinem mitgeführten Sportgerät dauert es meist nicht lange, bis das Interesse von Fremden geweckt ist.

Ein Mann auf Friedensmission

 Beinahe jeden Abend werde er zum Übernachten eingeladen, um von seiner Reise zu berichten. Andernfalls verbringt Sadatolhosseini die Nächte in einer selbstgebauten Konstruktion: Rhönrad, Hängematte und Zeltplanen bilden sein eigenes Schneckenhaus, wie er die Vorrichtung liebevoll nennt. Eine genaue Route hat der ehrgeizige Wanderer nicht festgelegt. „Schon nach 14 Kilometern bin ich auf eine Alternativstrecke ausgewichen. Es gibt einfach zu viele interessante Orte zu entdecken.“ Eine Herausforderung werde ganz sicher das 5000 Meter hohe Kaukasus-Gebirge. Doch bis es so weit ist, kann Shahin Tivay Sadatolhosseini das gut ausgebaute Radwegenetz in der Region nutzen. Eine finanzielle Unterstützung der gewagten Reise ist im Internet auf www.roll-east.de möglich.

Von Pelle Faust

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