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Aus der Not eine Tugend gemacht: Eschweger Tafel nutzt Zwangspause für den Umzug

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Corona im Werra-Meißner-Kreis: Tafel in Eschwege bereitet den Umzug vor
Am neuen Standort: Die Schreiner Timo Pippart und Florian Krug (rechts) ziehen Holzwände ein, Tafel-Mitarbeiter und Vorsitzender Hans Liese helfen. © Archivfoto: Siegfried Furchert

Wegen des Coronavirus ruht zurzeit die Lebensmittel-Ausgabe der Eschweger Tafel im Werra-Meißner-Kreis. Diese Pause nutzen die Ehrenamtlichen, um den Umzug vorzubereiten.

Die Tafel in Eschwege bedauert nach Angaben ihres Vorsitzenden Hans Liese, dass sie wie die meisten hessischen Tafeln wegen der Coronakrise ihre Arbeit unterbrechen muss, keine Waren einsammeln und ausgeben kann. „Aber wir halten uns an die aktuellen Aufrufe, um nicht nur unsere Kunden, auch unsere freiwilligen Mitarbeiter vor Ansteckung und Erkrankung zu schützen“, sagen Liese und sein Vorstandskollege Eckhardt Göller.

Aber arbeitslos sind die Mitarbeiter der Tafel deshalb nicht. Da der bisherige Standort der Tafel an der Hindenlangstraße in Eschwege anders genutzt werden soll, muss der Verein bis Ende des Monats ausziehen, in eine neue Ausgabe, in den ehemaligen Taufrisch-Markt Jantz in Eschwege am Grünen Weg, umziehen.

Corona im Werra-Meißner-Kreis: Ehrenamtliche organisieren Umzug der Tafel

Dieser neue Platz ist der Tafel vom Eigentümer selbst angeboten worden. Seit einigen Tagen rollen die Transporter der Tafel in Eschwege, sammeln mal nicht Waren ein, sondern die Mitarbeiter transportieren in ihrer Freizeit Büromöbel, Regale und auch Waren in die Eschweger Neustadt, wo viele fleißige Hände die neue Ausgabe einzurichten beginnen.

Es bleibt noch viel Arbeit, die von den Tafel-Mitarbeitern trotz vieler erbrachter Arbeitsstunden nicht geleistet werden kann. „Aber wir werden von heimischen Handwerksbetrieben unterstützt, die verschiedene Arbeiten ausführen. Ohne diese Hilfen der Fachleute wären wir aufgeschmissen“, freut sich Vorsitzender Hans Liese über die Hilfen, die einige Firmen sogar sehr kostengünstig ausführen und zum Teil als Spende ansehen. Vorsitzender Hans Liese: „Solche Unterstützung hätten wir gern mehr.“

Tafel in Eschwege: Auch in Zeiten von Corona Arbeitgeber für drei Mitarbeiter

Einige Wände haben die Mitarbeiter der Tafel in Eschwege der Schreinerei aus Holzplatten hochgezogen, die das künftige Warenlager abtrennen. Die Klempnerei sorgt für frisches Wasser, die Elektrofirma für mehr und helles Licht.

Was nicht so bekannt ist: Die Eschweger Tafel ist für drei Mitarbeiter auch Arbeitgeber, die eine Beschäftigung haben und beim Umzug kräftig mit anpacken. Zwei der Mitarbeiter werden aus Mitteln der Tafel bezahlt, sind sozialversicherungspflichtig, beziehen in der Krisenzeit Kurzarbeiter-Geld. Der dritte Mitarbeiter wird von der Werkstatt für junge Menschen über das Jobcenter bei der Tafel beschäftigt.

Von Siegfried Furchert

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