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Coronavirus: Kleine Unternehmen im Kreis in Schwierigkeiten

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Von: Harald Sagawe

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Ob die Schlossgalerie in Eschwege mit ihrem Shop-im-Shop-Konzept unter die 800-Quadratmeter-Regelung fällt, wird sich zeigen. © Foto: HARALD SAGAWE

Vor allem kleine Unternehmen sind nach Einschätzung von Dr. Lars Kleeberg durch die Coronakrise in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.

„Es wird einige Betriebe geben, die werden Insolvenz beantragen müssen“, sagt der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WfG) Werra-Meißner. Die seien aber auch schon vor der Krise „knapp“ gewesen.

„Es wird sich einiges ändern“, sagt Dr. Kleeberg, „wir werden in Zukunft sicherlich verstärkt auf regionale Produktion und auf nationale Lieferketten setzen.“

Probleme mit Einschränkungen

Wolfgang Conrad, Wirtschaftsförderer in der Kreisstadt Eschwege, bestätigt die Beobachtung, dass insbesondere kleine Unternehmen mit den Folgen der Einschränkungen Probleme haben – an erster Stelle der Handel. Von den am Mittwoch angekündigten Lockerungen verspricht er sich immerhin ein Stück Belebung des Stadtzentrums. „Alle warten darauf, dass die Innenstadt wieder auf die Beine kommt“, sagt Conrad. „Gerade die Kleinen haben ganz schön zu kämpfen.“ In der Eschweger Innenstadt habe es aber jeden getroffen. „Die Umsätze sind von heute auf morgen weggebrochen.“

Öffnung der Schlossgalerie fraglich

Fraglich ist jetzt noch, ob die Schlossgalerie öffnen darf. Mit der Gesamtfläche zählt sie nicht zu den Einzelhandelsgeschäften mit einer Verkaufsfläche bis 800 Quadratmeter. Werden die einzelnen Shops als Berechnungsgrundlage genommen, dürfte nach Einschätzung Conrads das Erdgeschoss öffnen. „Das wird eine Auslegungssache sein“, sagt er. „Wir warten auf die Verordnung und sehen dann, wie damit umzugehen ist.“

Kritisch wird nach Beobachtung Kleebergs mit der Beanspruchung von Krediten zur Überbrückung von Engpässen umgegangen. „Kleine Unternehmen scheuen sich, Darlehen aufzunehmen, insbesondere dann, wenn sie bereits Kredite zurückzahlen müssen.“ Die würden sich dann fragen, wie sie die zusätzliche Zins- und Tilgungslast erwirtschaften sollen. „Die sind auf Zuschüsse angewiesen, die nicht zurückgezahlt werden müssen“, sagt der WfG-Geschäftsführer. 

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