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Die Lusejungen begeisterten mit rasantem Irish Folk in Niederhone

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Von: Kristin Weber

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Die Lusejungen feierten den Abend in der „Schlüsselblume“ mit Irish Folk, Blue Gras und Indie-Pop.
Die Lusejungen feierten den Abend in der „Schlüsselblume“ mit Irish Folk, Blue Gras und Indie-Pop. © kristin weber

Der Trend für dieses Frühjahr heißt: Hosenträger und Schiebermütze. Zum „Saint Patrick‘s Day“ wird auch in Deutschland alles ausgepackt, das irgendwie irisch ist, Hüte und grüne Kleider. In der „Schlüsselblume“ in Niederhone feierten die „Lusejungen“ den Abend mit Irish Folk, Blue Gras und Indie-Pop, und unter das Publikum hatten sich sogar Gäste aus dem fernen Hamburg gemischt.

Niederhone – Eigentlich geht es an diesem irischen Feiertag um das Gedenken an den Missionar Patrick, der im fünften Jahrhundert zum ersten Bischof auf der Insel wurde, doch nicht nur in Irland, sondern weltweit wird der Tag inzwischen als fröhliches Volksfest mit Straßenumzügen begangen. Abends geht es dann in die Kneipen, und dort wird musiziert. In der Schlüsselblume hatten die Lusejungen neue Songs aus eigener Feder und Arrangements traditioneller Titel mitgebracht, und machten das, was sie am besten können, gute Stimmung verbreiten und das Publikum zum Mitmachen und Tanzen zu bringen.

Ihre schnelle Folk-Musik sprüht vor Lebensfreude, und die Violine fügt ein paar wehmütige Akzente hinzu. „Wir sind gerade auf Höhner-Tour“, sagte Frontmann Holger Fischbuch. „Im November haben wir in Oberhone begonnen, und nun gastieren wir schon in Niederhone.“ Während der Pandemie hatten die Musiker Zeit, um neue Songs zu schreiben, und die haben sie genutzt und auch diese Erfahrungen verarbeitet. So konnte in der Quarantänezeit dem Wunsch zu reisen nur virtuell stattgegeben werden – oder musikalisch. Und so machten sich die Vier mit „The Road to Errogie“ auf den Weg. Mit dem Titel „Seven Flowers“ erzählten sie von einem skandinavischen Liebeszauber: Zur Mittsommernacht werden Blumen unters Kopfkissen gelegt, und wer in dieser Nacht von seiner künftigen Liebe träumt, dessen Traum wird sich erfüllen.

Und während die Band ausgelassen spielte und die Fans vor der Bühne tanzten, drehte der Filmemacher Nils Kastenhuber das Musik-Video dazu. In einem Shanty haben die Musiker sich selbst verewigt, als „Crazy Rascal Band“ stellten sie ihre musikalischen Schwerpunkte heraus. So ist Holger Fischbuch für den Lead-Gesang zuständig und spielt alles, was Gitarren-Saiten hat, Susanne Marz spielt Geige, Winfried Wolf zupft den Bass und Detlef Fischbuch sitzt am Schlagzeug und spielt Flöten und Bagpipes. Mit dieser Bandbreite können sie so gut wie jeden Sound erzeugen und jedes Genre bedienen.

Und wenn man schon so lange zusammen probt und spielt, dann ist eines ganz wichtig: Die Freundschaft. Sie steht im Mittelpunkt und ist der Anker, der alles zusammenhält. Dies besingen sie in „Goodships & Friendships“, ein Song, der auf einer irischen Weisheit basiert: „There are good ships and wood ships, ships that sail the sea, but the best ships are friendships, may they always be!“ Dann kann die Flamme ewig brennen, wie in „The Flame of Kildare“. In diesem Ort in Irland gibt es seit vorchristlicher Zeit ein Feuer-Heiligtum, mit dem der Natur-Gottheit Brigid gehuldigt wurde, zum Schutz der Herden, für reiche Ernte und die Gesundheit der Familie und des Clans. In christlicher Zeit wurde daraus die Heilige Brigid. „Im Text wird das Thema aufgegriffen und in die heutige Zeit adaptiert, mit der Aufforderung ‚Mutter Erde’ zu lieben, sie nicht auszubeuten und sein Wissen, mit vollem Herzen und Liebe zu teilen“, erklärt Detlef Fischbuch.

Als Zugaben durften altbekannten Hits nicht fehlen, wie „Ahle Worscht und Weckewerk“ oder „Dorfkinder“, eine Hymne an das Leben in der Provinz. Am Nachmittag sei bei der Probe die Soundanlage abgestürzt, gab Fischbuch zu. Aber falls am Abend etwas nicht so klang, wie es klingen sollte, die Zuhörer haben davon nichts mitbekommen.  (Kristin Weber)

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