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Stadtkirchengemeinde startet Spendensammlung für die Orgel mit musikalischem Abend

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Von: Kristin Weber

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Wie sich Filmmusik auf der Orgel anhört, stellte Christian Mühlhause schon mal vor, indem er die Filmmusik von „Highlander“, „James Bond“ oder „Fluch der Karibik“ anspielte.
Wie sich Filmmusik auf der Orgel anhört, stellte Christian Mühlhause schon mal vor, indem er die Filmmusik von „Highlander“, „James Bond“ oder „Fluch der Karibik“ anspielte. © Kristin Weber

In der Neustädter Kirche in Eschwege stellte das Projektteam am Sonntagabend das Vorhaben der Gemeinde vor. 50.000 Euro brauchen sie für die Sanierung der Orgel.

Eschwege – Als Pfarrer Sebastian Werner auf die neu eingerichtete Spenden-Homepage blickte, war er überrascht: „Oh, die ersten Pfeifen sind tatsächlich schon weg.“

Soll heißen, sie haben bereits einen Paten gefunden, der eine Patenschaft zwischen 25 Euro und 1000 Euro übernimmt. Gemeint sind die Orgelpfeifen der großen Orgel in der Neustädter Kirche. Auf der Homepage können die Spender sich aussuchen, für welche Pfeife sie einen Betrag geben wollen.

„Frischer Wind und voller Klang ist unser Motto“, sagten Pfarrer Werner und Harald Nolte von Kirchenvorstand. 200 000 Euro werden gebraucht, um die Orgel zu sanieren, damit sie wieder schöner klingt. Die gute Nachricht ist: 150 000 Euro übernehmen die Landeskirche und der Kirchenkreis. Bleiben aber immer noch 50 000 Euro, die von der Stadtkirchengemeinde gestemmt werden müssen. Neben Patenschaften und klassischen Spenden soll die Summe auch über musikalische Veranstaltungen und Fan-Artikel eingespielt werden.

Hinter dem Projekt steht allerdings ein tieferes Anliegen. Da die Musik in der Stadtkirchengemeinde in Eschwege schon immer einen großen Stellenwert hatte, richtet die Landeskirche im Zuge des Reformprozesses hier einen Schwerpunkt für Kirchenmusik ein. Unterstützt wird dieser neben Kirchenmusikdirektorin Susanne Voss und Spezialkantor Andreas Bartram mit einer weiteren neuen Stelle für das Kinder- und Jugendkantorat. „Aber auch an Kirchenmusikern gibt es einen Mangel“, sagte Susanne Voss. „Deshalb müssen wir die Gemeinde mit ihren musikalischen Möglichkeiten so aufstellen und attraktiv machen, dass auch gute Leute zu uns kommen wollen.“

Das heißt, die 1930 gebaut und 1960 klanglich dem Zeitgeschmack angepasste Orgel, soll wieder ihr „romantisches“ Klangbild zurückerhalten, mit tiefen, dunklen und weichen Tönen. Zudem soll die Registrieranlage digitalisiert werden, sodass man sie programmieren kann und die Orgel damit konzerttauglich wird. Auch soll der Spieltisch im Raum bewegt werden können. „Derzeit sitzt der Organist unter dem Instrument“, erklärt der junge Organist Christian Mühlhause. „Die Schallwellen ziehen über ihn hinweg, deshalb kann der Organist den Klang nur schwer einschätzen.“

Eine Veranstaltungsreihe in diesem Jahr wird die Orgel immer wieder zum Thema machen, unter anderem mit einem musikalischen Faschingsschwank am 19. Februar oder einem Konzert „Orgel meets Kino“ am 24. März. Wie sich das anhört, stellte Christian Mühlhause schon mal vor, indem er die Filmmusik von „Highlander“, „James Bond“ oder „Fluch der Karibik“ anspielte. Am 25. und 26. März steht dann ein Kindermusical auf dem Programm. Außerdem sind Workshops und ein Orgeldinner geplant.

Zum Auftakt der Spendensammlung sang die Kantorei zwei englische Chorsätze mit Orgelbegleitung.
Zum Auftakt der Spendensammlung sang die Kantorei zwei englische Chorsätze mit Orgelbegleitung. © Kristin Weber

Zum Auftakt der Spendensammlung ließen die Mitglieder der Kantorei einzelne Orgelpfeifen erklingen, sangen zwei englische Chorsätze mit Orgelbegleitung, und natürlich durfte auch etwas Bach nicht fehlen, um alle Pfeifen einmal spektakulär durchzupusten. (Kristin Weber)

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