Telefonbetrüger erbeuten 45 000 Euro von Mann aus Bad Sooden-Allendorf

Ein 73 Jahre alter Rentner wurde bereits vor rund zweieinhalb Wochen durch Telefonbetrüger um insgesamt 45 000 Euro gebracht.
Bad Sooden-Allendorf – Das berichtet die Polizei. Erst jetzt hatte der Mann das Verbrechen zur Anzeige gebracht. Die Polizei will die Bevölkerung erneut sensibilisieren und gibt Tipps zur Vorbeugung.
Der Betrug hatte sich bereits am 12. Mai ereignet. Ein in Bad Sooden-Allendorf lebender 73-jähriger Rentner erhielt an diesem Tag einen Anruf eines unbekannten Mannes, der sich ihm gegenüber als Mitarbeiter der VR- Bank ausgab. Da im Telefondisplay des 73-Jährigen die Rufnummer der VR-Bank auch abzulesen war und der Mann tags zuvor tatsächlich von seinem Kreditinstitut einen Brief erhalten hatte, ging der 73-Jährige von einem seriösen Hintergrund aus und schöpfte hinsichtlich des Anrufs zunächst keinen Verdacht.
Der Anrufer konnte den 73-Jährigen „mit geschickter Gesprächsführung“, so die Polizei, letztlich dazu überreden, ihm einen Sicherheitscode für dessen Online-Banking-Verfahren am Telefon zu übermitteln. Dies sei notwendig, damit der 73-Jährige dieses Verfahren für sich weiterhin nutzen könne.
Der Rentner übermittelte dem Anrufer besagten Sicherheitscode. „Dadurch erlangten die Telefonbetrüger die Vollmacht über das Konto des Mannes und veranlassten zwei Abbuchungen in einer Gesamthöhe von 45 000 Euro“, berichtet Polizeisprecher Alexander Först. Erst im Nachgang habe sich herausgestellt, dass die Bank tatsächlich nicht hinter dem Anruf steckte und der 73-Jährige hier Betrügern aufgesessen war, so Först weiter.
Die Polizei warnt daher aus gegebener Veranlassung vor der Betrugsmasche „falsche Bankmitarbeiter“ und hat folgenden Tipps parat:
- Bankmitarbeiter werden niemals persönliche oder Kontodaten am Telefon erfragen und erst recht nicht nach der persönlichen Geheimzahl (PIN), der Transaktionsnummer (TAN) oder einem Sicherheitscode zum Online-Banking verlangen.
- Behauptungen wie: „Jemand hat Zugriff auf Ihr Konto“ oder „das Geld sei bei der Bank nicht mehr sicher, es muss zu Hause aufbewahrt oder in ein Schließfach gelegt werden“ oder „Überweisungen müssen gesperrt werden“, „das Online-Banking muss freigeschaltet werden“ stimmen nicht.
- Lassen Sie sich nicht zeitlich unter Druck setzen („sonst ist das Geld verloren“ oder Ähnliches)
- Betrüger benutzen oftmals die Namen von real existierenden Bankmitarbeitern.
- Vergewissern Sie sich daher im Zweifel bei Ihrer Bank, ob ein Anruf tatsächlich von dort kommt.
- Wählen Sie bei einem Rückruf nur die Ihnen bekannte Telefonnummer ihrer Bank (keine Wahlwiederholung) und lassen sie sich mit dem angeblichen Mitarbeiter verbinden.
- Betrügern gelingt es durch technische Manipulation, die von ihrem Telefonanschluss abgehende Rufnummer so zu fälschen, dass im Telefondisplay der Opfer unter Umständen die tatsächliche Rufnummer des Kreditinstituts angezeigt wird.
- Sprechen Sie mit Familienangehörigen über solche ungewöhnlichen Situationen.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und melden Sie solche Vorfälle bei Ihrer Bank.