Vorstand
Etwa zehn unterschiedliche Angebote bleiben in Coronazeiten auf der Strecke. Angebote, die von den Betroffenen dringend benötigt werden für das seelische Gleichgewicht, für das strukturierte Leben, für den Austausch mit anderen Gruppenmitgliedern. Einzeltherapien finden ebenfalls nicht statt. Besteht dringender Gesprächsbedarf, wird zum Telefon gegriffen. „Das direkte Gespräch ist natürlich optimal, ich kann aber nicht sagen, das es in jedem Fall auch das hochwertigere ist“, sagt Röth. Die Nachteile beim fernmündlichen Austausch liegen auf der Hand: Körpersprache kann nicht wahrgenommen werden, Veränderung über die Mimik wird nicht erkannt.
Nichtsdestotrotz ist Aufwind ohnehin gerade dabei eine Online-Beratung aufzubauen. „Ganz unabhängig von Corona“, wie Andrea Röth feststellt. Die Überlegungen seien schon vor Beginn der Krise angestellt worden.
Zusätzlichen Beratungsbedarf und verstärktes Aufkommen an Hilfesuchenden hat der Verein nicht zu verzeichnen. „Wir sind sehr froh, dass sich die Situation so gestaltet, wir hätten früher mit Problemen gerechnet“, sagt Röth. „Das gute Wetter trägt sicherlich auch dazu bei“, ist sie sich sicher, dass die Stimmung in der Bevölkerung trotz erheblicher Einschränkungen noch relativ gut ist.
Die in der vergangenen Woche beschlossenen Lockerungen machen für Aufwind keinen Unterschied. Das Betretungsverbot für die Tagesstätte und die Werkstätten besteht fort. Nur in Not- und Einzelfällen dürfen die Räumlichkeiten betreten werden.
Die internen Klienten stehen mit den Mitarbeitern in ständigem telefonischem Kontakt. In Einzelfällen und wenn das unbedingt erforderlich sei, würden auch gemeinsame Spaziergänge verabredet, erklärt Röth. „Aber das ist die absolute Ausnahme“, sagt sie. Die Mitarbeiter seien ganz normal im Dienst und stets erreichbar. Lediglich die Dienstorte wären verlagert worden.
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