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Im Notfall wird zum Telefon gegriffen

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Von: Harald Sagawe

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Aufwind Verein Eschwege
Abgesagt: Einzelgespräche und Gruppenangebote fallen beim Eschweger Verein für seelische Gesundheit aus. Wer Beratung benötigt, greift in diesen Tagen zum Telefon. Foto: Archiv/Vadim Guzhva © Archivbild: Guzhva

Aufwind, der Verein für seelische Gesundheit, kann derzeit nur noch am Telefon helfen. Alle direkten Angebote stehen wegen Corona auf Null.

Eschwege – Die Treffen im Café fallen aus, die Gesprächskreise können nicht stattfinden – der Verein für seelische Gesundheit hat sein Programm heruntergefahren. „Alles, was wir für externe Klienten anbieten, findet nicht statt“, sagt Aufwind-Vorstand Andrea Röth.

Das direkte Gespräch ist natürlich optimal, ich kann aber nicht sagen, das es in jedem Fall auch das hochwertigere ist.

Andrea Röth
Vorstand

Etwa zehn unterschiedliche Angebote bleiben in Coronazeiten auf der Strecke. Angebote, die von den Betroffenen dringend benötigt werden für das seelische Gleichgewicht, für das strukturierte Leben, für den Austausch mit anderen Gruppenmitgliedern. Einzeltherapien finden ebenfalls nicht statt. Besteht dringender Gesprächsbedarf, wird zum Telefon gegriffen. „Das direkte Gespräch ist natürlich optimal, ich kann aber nicht sagen, das es in jedem Fall auch das hochwertigere ist“, sagt Röth. Die Nachteile beim fernmündlichen Austausch liegen auf der Hand: Körpersprache kann nicht wahrgenommen werden, Veränderung über die Mimik wird nicht erkannt.

Aufbau der Online-Beratung 

Nichtsdestotrotz ist Aufwind ohnehin gerade dabei eine Online-Beratung aufzubauen. „Ganz unabhängig von Corona“, wie Andrea Röth feststellt. Die Überlegungen seien schon vor Beginn der Krise angestellt worden.

Zusätzlichen Beratungsbedarf und verstärktes Aufkommen an Hilfesuchenden hat der Verein nicht zu verzeichnen. „Wir sind sehr froh, dass sich die Situation so gestaltet, wir hätten früher mit Problemen gerechnet“, sagt Röth. „Das gute Wetter trägt sicherlich auch dazu bei“, ist sie sich sicher, dass die Stimmung in der Bevölkerung trotz erheblicher Einschränkungen noch relativ gut ist.

Betretungsverbot besteht fort

Die in der vergangenen Woche beschlossenen Lockerungen machen für Aufwind keinen Unterschied. Das Betretungsverbot für die Tagesstätte und die Werkstätten besteht fort. Nur in Not- und Einzelfällen dürfen die Räumlichkeiten betreten werden.

Die internen Klienten stehen mit den Mitarbeitern in ständigem telefonischem Kontakt. In Einzelfällen und wenn das unbedingt erforderlich sei, würden auch gemeinsame Spaziergänge verabredet, erklärt Röth. „Aber das ist die absolute Ausnahme“, sagt sie. Die Mitarbeiter seien ganz normal im Dienst und stets erreichbar. Lediglich die Dienstorte wären verlagert worden.

Alle aktuellen Infos zu Corona im Werra-Meißner-Kreis gibt es in unserem News-Ticker.

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