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Hessen verabschiedet Volker Bouffier: Alle Infos zum Festakt

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Von: Alexander Gottschalk

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Volker Bouffier (CDU) und seine Frau Ursula bei einem Empfang im Februar 2022.
Volker Bouffier (CDU) und seine Frau Ursula bei einem Empfang im Februar 2022. © Silas Stein/dpa

In Wiesbaden findet am Montag (30. Mai) ein pompöser Festakt für Volker Bouffier (CUD) statt. Wer sind die Gäste? Und welche Musik läuft?

+++ 22.34 Uhr: Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat zum Ende seiner langen politischen Karriere ein großes Abschiedsfest gefeiert. Über 600 Gäste kamen am Montagabend ins Schloss Biebrich, um den 70-Jährigen zu würdigen. Er ist der dienstälteste Regierungschef Deutschlands mit einer Amtszeit von fast zwölf Jahren. Neben politischen Weggefährten aus der Landes- und Bundespolitik waren auch viele Freunde sowie Vertreter der Kirchen, der Medien, aus der Wirtschaft, dem Sport und der Gesellschaft gekommen. Das Heeresmusikkorps Kassel, das mit Fackeln und Fahnen einmarschierte, spielte zu der feierlichen Serenade mehrere Lieder.

Bouffier schüttelte bereits vor dem offiziellen Teil des Festaktes pausenlos Hände und umarmte etliche Gäste. Er empfinde große Dankbarkeit, sagte der langjährige Spitzenpolitiker am Tag vor seinem offiziellen Ende seiner Amtszeit. Es kämen viele Erinnerungen auf. Er denke auch an viele Weggefährten. Es sei ein sehr berührender Abend für ihn. „Ich sage Danke und auf Wiedersehen.“ Nach seiner Rede bekam der 70-Jährige lange anhaltenden Applaus.

Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU), betonte: „Der Andere könnte auch Recht haben“ - mit dieser Haltung, durch die Vertrauen entstand, sei Bouffier Architekt des ersten schwarz-grünen Bündnisses in einem Flächenland geworden, das bis heute erfolgreich sei. Eine der großen Stärken von Bouffier sei, Brücken zu bauen.

Der amtierende Bundesratspräsident, Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke), nannte Bouffier einen klugen Mahner, der den Föderalismus lebt. Bouffier habe sehr viel Aufbauarbeit in Thüringen geleistet. Die beiden Ministerpräsidenten kennen sich seit jungen Jahren aus Gießen.

Hessens Vize-Ministerpräsident Tarek Al-Wazir (Grüne) würdigte Bouffier als Brückenbauer und zuverlässigen, vertrauensvollen sowie entscheidungsstarken Steuermann auch in schwierigen Zeiten. „Das Land Hessen ist dir zu größtem Dank verpflichtet.“ CDU-Partei- und Fraktionschef Friedrich Merz schickte Grüße über Twitter: „Lieber Volker #Bouffier, herzlichen Dank für Deine jahrzehntelange Arbeit für #Hessen und für die #CDU. Du hast Dich um unser Land und um die CDU verdient gemacht.“

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier verabschiedet: 600 Gäste bei Festakt

+++ 20.43 Uhr: Zur feierlichen Verabschiedung des langjährigen hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) sind am Montagabend eine Vielzahl von Gästen aus der Landes- und Bundespolitik ins Schloss Biebrich gekommen. Der 70-Jährige wird zum Ende seiner politischen Karriere bei dem großen Festakt mit musikalischen Ehren von der Bundeswehr gewürdigt.

Mehr als 600 Gäste, darunter politische Weggefährten und Freunde sowie Vertreter der Kirchen, der Medien, aus der Wirtschaft, dem Sport und der Gesellschaft, wurden am Tag vor seinem Abschied aus dem Amt des hessischen Regierungschefs erwartet.

Ex-Kanzleramtschef Helge Braun, die frühere Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer sowie der ehemalige hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) kamen ins Schloss Biebrich. Auf der Gästeliste standen auch der frühere Bundespräsident Christian Wulff sowie die Regierungschefs aus Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Thüringen, Malu Dreyer (SPD), Hendrik Wüst (CDU) und Bodo Ramelow (Linke).

Hessen verabschiedet Volker Bouffier – Auch neuer Justizminister soll feststehen

+++ 19.10 Uhr: Volker Bouffier wird am Montagabend bei einem großen Festakt in Wiesbaden mit musikalischen Ehren von der Bundeswehr und mit mehr als 600 Gästen aus dem Amt verabschiedet. Derweil stehen auch an derer Front Veränderungen an: Der Präsident des Staatsgerichtshofs, Roman Poseck, soll neuer Justizminister in Hessen werden.

Voraussetzung ist, dass der noch amtierende Landtagspräsident Boris Rhein (CDU) an diesem Dienstag wie geplant zum neuen Ministerpräsidenten gewählt wird. Das teilte die CDU-Landtagsfraktion am Montagabend in Wiesbaden mit, nachdem Rhein sie über seine Pläne informiert hatte.

Der 52 Jahre alte Poseck ist auch Präsident des Frankfurter Oberlandesgerichts. Er soll Eva Kühne-Hörmann ablösen. Die 60 Jahre alte CDU-Politikerin hatte dem Kabinett seit 2009 angehört, zunächst als Wissenschaftsministerin und seit 2014 als Justizministerin.

Michael Bußer hört nach vielen Jahren als Regierungssprecher auf. An seine Stelle soll nach den Plänen Rheins Landtagssprecher Tobias Rösmann (44) treten.

Der hessische Landtag wählt an diesem Dienstag (31. Mai) in Wiesbaden einen neuen Ministerpräsidenten. Rhein soll Nachfolger des langjährigen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) werden. Da die Regierungskoalition von CDU und Grünen eine parlamentarische Mehrheit von lediglich einem Mandat hat, wird die Wahl mit großer Spannung erwartet.

Bouffier-Abschied in Hessen: Wüst verabschiedet „Architekt“ des ersten schwarz-grünen Bündnisses in Flächenland

+++ 16.05 Uhr: Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst, hat die Verdienste seines scheidenden hessischen Amtskollegen Volker Bouffier (beide CDU) gewürdigt. ‚Der Andere könnte auch recht haben‘ - mit dieser Haltung, durch die Vertrauen entstand, wurde Volker Bouffier Architekt des ersten schwarz-grünen Bündnisses in einem Flächenland, das bis heute erfolgreich ist“, unterstrich Wüst am Montag laut Mitteilung der Düsseldorfer Staatskanzlei.

Wüst startet am Dienstag selbst Koalitionsverhandlungen mit den NRW-Grünen. Bouffier soll am Montagabend bei einem großen Festakt mit mehr als 600 Gästen in Wiesbaden aus dem Amt in Hessen verabschiedet werden. Er ist der dienstälteste Regierungschef Deutschlands mit einer Amtszeit von fast zwölf Jahren.

Wüst hob hervor: „Die großen Herausforderungen unserer Zeit können wir nur lösen, wenn wir vom ‚Oder‘ zum ‚Und‘ kommen.“ Volker Bouffier habe in Hessen bewiesen, wie das geht: „CDU und Grüne setzen ihre Überzeugungen in praktische Politik um. Das gelingt auf Dauer nur im Kompromiss.“

Bouffier-Abschied in Hessen: Ministerpräsident will nun „Garten genießen“

Update vom Montag, 30. Mai, 14.14 Uhr: An der Seite von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) verlässt am Montagabend (30. Mai) auch dessen Frau Ursula die Bühne der Öffentlichkeit. Für den Rückzug ihres inzwischen 70-jährigen Mannes aus Hessens Spitzenpolitik sei es „genau der richtige Zeitpunkt“, sagte sie dazu in einem Interview mit der „Bild“-Zeitung. Der Schritt sei in der Familie besprochen worden und daher keine Überraschung gewesen.

Ihr Mann habe versucht, „bis zum Schluss voll durchzuarbeiten“, so Ursula Bouffier weiter. Die Arbeit habe dem Regierungschef auch geholfen, sich abzulenken – insbesondere nach der Krebs-Diagnose 2019, nach der die Familie „natürlich keine leichte Zeit“ gehabt habe. Im Rückblick auf die Amtszeit ihres Gatten befindet Ursula Bouffier: „Die Ruhe, die Volker ausstrahlt in Krisen, hat allen gutgetan.“ Nach dem Karriereende will das Paar aus Gießen nun erstmal in Ruhe den „Garten genießen“.

Hessen: So läuft der Festakt für den scheidenden Ministerpräsidenten Volker Bouffier

Erstmeldung vom Montag, 30. Mai, 12.10 Uhr: Wiesbaden - Hessen verabschiedet am Montag (30. Mai) den langjährigen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU). In Wiesbaden findet ab 19 Uhr ein großer Festakt mit musikalischen Ehren von der Bundeswehr statt. Mehr als 600 Gäste werden zur feierlichen Serenade im Schloss Biebrich erwartet, darunter politische Weggefährten und Freunde des 70-jährigen Christdemokraten sowie Vertreter aus allen Bereichen der Gesellschaft.

Volker Bouffier legt nach 12 Jahren sein Amt als Ministerpräsident in Hessen nieder. (Archivbild)
Volker Bouffier legt nach 12 Jahren sein Amt als Ministerpräsident in Hessen nieder. (Archivbild) © Arne Dedert/dpa

Volker Bouffier scheidet freiwillig vorzeitig aus dem Amt aus, das er 2010 von Parteifreund Roland Koch übernommen hatte. Und die hessische Staatskanzlei soll zukünftig in CDU-Hand bleiben: Mit Landtagspräsident Boris Rhein steht ein Bouffier-Nachfolger bereits in den Startlöchern. Am Dienstag (31. Mai) soll ihn das Landesparlament mit den Stimmen der schwarz-grünen Koalition zum neuen Regierungschef wählen.

Hessen: Viele prominente Gäste zum Abschied von Volker Bouffier erwartet

Zunächst gilt alle Aufmerksamkeit aber der Verabschiedung des dienstältesten deutschen Ministerpräsidenten. In Wiesbaden ist aufgrund der Zeremonie mit massiven Einschränkungen im Verkehr zu rechnen. Viele prominente Politiker haben die Reise nach Hessen angetreten. Auf der Gästeliste stehen unter anderem Ex-Bundespräsident Christian Wulff sowie die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten Malu Dreyer (SPD), Hendrik Wüst (CDU) und Bodo Ramelow (Linke).

Nach dem Empfang im Wiesbadener Schloss sind Reden und Grußworte vorgesehen. Die eigentliche Verabschiedung beginnt erst gegen 21 Uhr. Ab dann überträgt der Hessische Rundfunk (hr) den Festakt auch live im TV. Wir berichten ab dem Vorabend in einem Live-Ticker. Die letzte Rede des Abends hält Volker Bouffier selbst. Der Höhepunkt ist für 21.40 Uhr geplant. Dann beginnt die Serenade mit dem Einzug der Bundeswehr. Das Heeresmusikkorps Kassel wird mehrere Lieder spielen.

Der scheidende hessische Landesvater Bouffier hat sich dafür drei Stücke gewünscht: Das Lied „Die Gedanken sind frei“, „One Moment in Time“ von Whitney Houston sowie „My Way“ von Frank Sinatra. Die Serenade ist eine musikalische Ehrenbekundung und Würdigung für Ministerpräsidenten, die zehn Jahre oder länger im Amt waren. Sie ist die kleinere Variante des Großen Zapfenstreichs auf Bundesebene.

Hessen: Volker Bouffier freut sich nach Abschied auf Zeit mit Familie

Bouffier gibt nicht nur das Ministerpräsidentenamt ab, sondern zieht sich auch aus der Politik insgesamt zurück. Sein Landtagsmandat könnte an Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) gehen. Zu den Gründen für seinen Rücktritt sagte Bouffier jüngst, es sei eine „politische Grundentscheidung“ für Partei und Land gewesen. Nach der verkorksten Bundestagswahl 2021 war in Reihen der CDU der Druck auf den Strippenzieher aus Hessen gewachsen.

Auch Bouffiers gesundheitliche Probleme hatten Spekulationen um einen vorzeitigen Rücktritt befeuert. Wegen einer heute überstandenen Krebserkrankung hatte er 2019 sogar kurzzeitig die Regierungsgeschäfte abgeben müssen. Jetzt freut sich der Spitzenpolitiker auf mehr Zeit mit der Familie. Auch in seiner Kanzlei will sich der gelernte Anwalt „ein bisschen einbringen“. Zunächst erwartet ihn in Wiesbaden aber ein – voraussichtlich – emotionaler Abschied. (Alexander Gottschalk mit dpa)

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