Impftempo in Hessen sinkt: Tägliche Impfungen fast halbiert

In Hessen lassen sich immer weniger Menschen impfen. Angesichts der steigenden Fallzahlen durch die Omikron-Welle wäre eine hohe Impfquote allerdings wichtig.
Frankfurt – Trotz Impfkampagne lässt das Impftempo in Hessen nach. Ließen sich vor Weihnachten noch zahlreiche Menschen gegen Corona* impfen, hat die Nachfrage im Januar stark abgenommen – obwohl Deutschland mitten in der Omikron-Welle steckt und die täglichen Fallzahlen höher sind denn je. Die bundesweite Inzidenz liegt bereits über 1000.
Wie aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht, erreichte die Zahl der täglichen Impfungen am 15. Dezember ihren Höhepunkt in Hessen*. Rund 89.000 Menschen ließen sich impfen. Anfang Januar hat sich die Zahl fast halbiert: Am 5. Januar lag die Zahl an Impfungen laut RKI nur noch bei etwa 47.000. Zwar stieg die Anzahl der täglichen Impfungen seitdem nochmal leicht an, doch gegen Ende des Monats sank sie weiter. Am 26. Januar wurden nur noch gut 37.000 Menschen gegen Covid-19 geimpft. Vor allem die Nachfrage an Booster-Impfungen ist massiv gesunken.
Impftempo in Hessen: Sinkende Nachfrage an dritter Impfung gegen Corona
Im Vergleich zu Mitte Dezember haben sich Ende Januar 70 Prozent weniger Menschen boostern lassen. Derzeit haben in Hessen rund 50 Prozent der Menschen die dritte Impfung erhalten. Die ersten beiden Impfungen haben dagegen deutlich mehr: 75,9 Prozent der Bevölkerung sind mindestens einmal geimpft, 72,5 Prozent sind zweimal gegen Corona geimpft. Doch nicht nur in Hessen sinkt die Zahl der täglichen Impfungen – ganz Deutschland verzeichnet ein deutlich sinkendes Impftempo.
Während am Freitag (28.01.2022) nur noch circa 370.000 Impfungen in Deutschland verabreicht wurden, waren es eine Woche zuvor noch 769.000. Mit dieser schwindenden Nachfrage wird das Ziel der Bundesregierung, dass bis Ende Januar 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft wurden, vermutlich scheitern. Nach den Daten des RKI haben bislang 73,9 Prozent der Bevölkerung – also 61,4 Millionen Menschen – einen vollständigen Grundschutz mit zwei Impfdosen erhalten.
Das RKI geht allerdings davon aus, dass die Impfquote um bis zu fünf Prozent höher liegt. Grund dafür ist, dass „eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem nicht erreicht werden kann.“, so das Institut. Die erfassten Impfquoten gilt es demnach als Mindestquoten zu bewerten. (tt) *fnp.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.