Mitarbeiterin am Flughafen gerät in den Schubstrahl von Triebwerk – sie hat Glück im Unglück
Als sich ein Flugzeug am Flughafen Frankfurt in Bewegung setzt, gerät eine Mitarbeiterin in den Schubstrahl des Triebwerks. Ihr wird der Boden unter den Füßen weggerissen.
Frankfurt – Dass Flugzeuge eine außergewöhnliche Kraft entwickeln, wenn sie sich auf der Startbahn in Bewegung setzen, ist kein Geheimnis. Für Menschen in der Nähe des Schubstrahls der Triebwerke herrscht in diesen Momenten absolute Lebensgefahr. Vergleichbar ist der Druck auch mit einigem Abstand hinter dem Flugzeug mit einem Wirbelsturm der Kategorie 5.
Am Flughafen Frankfurt ist eine Mitarbeiterin kürzlich in einem solchen Moment noch verhältnismäßig glimpflich davongekommen. Was war passiert? Nach dem Push-Back-Vorgang hielt eine Boeing 777 auf dem Rollfeld am Flughafen Frankfurt nochmal kurz an. Als sich das Flugzeug wieder in Bewegung setzte, geriet eine Mitarbeiterin in eben jenen Schubstrahl der Triebwerke. Das geht aus dem aktuellen Monatsbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) mit Sitz in Langen (Kreis Offenbach) hervor.

Flughafen Frankfurt: Frau wird durch Kraft des Triebwekrs zu Boden geschleudert
Die Frau wurde zu Boden geschleudert, verletzte sich aber glücklicherweise nur leicht. Zudem „entstanden Schäden an abgestellten Leercontainern auf dem Flugfeld“, wie die BFU mitteilte. Der Vorfall ereignete sich bereits am 4. September 2022 um 18.58 Uhr, wurde aber erst jetzt bekannt.
Die BFU ordnete den Zwischenfall als „schwerer Störung“ ein, das bedeutet laut Definition ein „Ereignis beim Betrieb eines Luftfahrzeugs, dessen Umstände darauf hindeuten, dass sich beinahe ein Unfall ereignet hätte“. Eine behördliche Umschreibung für das Glück im Unglück für die Mitarbeiterin am Flughafen Frankfurt.
Unfälle auf dem Rollfeld sind sehr selten. Die Sicherheitsvorkehrungen für Mensch und Maschine lassen die Gefahren im Keim ersticken. Der letzte größere Vorfall am Flughafen Frankfurt passierte im Dezember 2021. Bei einem Ryanair-Flieger verfing sich beim geplanten Zurückstoßen des Flugzeuges eine Stange unter dem Triebwerk. Erst kurz vor dem Start fiel das den Piloten auf. (esa)