Hessenweite Durchsuchungen: Polizei gelingt Schlag im Kampf gegen Kinderpornografie
Ermittler haben in der vergangenen Woche Wohnungen und Häuser von 62 Verdächtigen durchsucht. Sie sollen Kinder- und Jugendpornografie besessen haben.
Wiesbaden/Frankfurt – Im Kampf gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen haben rund 220 Polizisten in der vergangenen Woche 62 Wohnungen und Häuser in Hessen durchsucht. Bei den Beschuldigten handle es sich um 58 Männer und vier Frauen, teilte das Landeskriminalamt (LKA) am Montag (24. Oktober) in Wiesbaden mit. Der älteste Beschuldigte sei demnach 82 Jahre alt, der jüngste 15. Nach jetzigem Stand der Ermittlungen ständen die Beschuldigten untereinander nicht im Austausch und kannten sich auch nicht.
Mehr als 50 von ihnen werde Herstellung, Besitz und Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie vorgeworfen. Acht Verdächtigen werde zudem sexueller Missbrauch von unter 18-Jährigen zur Last gelegt. Zehn Personen seien vernommen und ein Haftbefehl vollstreckt worden. Der Haftbefehl richte sich gegen einen 25 Jahre alten Mann aus Nordhessen. Der Verdacht: Der Mann soll Kindern missbraucht haben.
500 festgestellte Gegenstände bei Durchsuchungen in Hessen
Bei den 62 Durchsuchungen ging es laut LKA um Vorwürfe der Herstellung, des Besitzes und der Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie oder des sexuellen Missbrauchs von unter 18-Jährigen. Die Ermittler stellten über 500 Gegenstände wie Laptops, Smartphones, DVD und USB-Sticks sicher.
Die Durchsuchungen fanden nach Angaben des Landeskriminalamts hessenweit in Wiesbaden, Frankfurt, Offenbach, Darmstadt, Hanau und Kassel statt. Außerdem war die Polizei in den Landkreisen Groß-Gerau, Offenbach, Odenwald, Schwalm-Eder, Main-Kinzig, Wetterau, Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill, Gießen, Fulda, Hochtaunus, Main-Taunus, Darmstadt-Dieburg und Bergstraße im Einsatz.
Die zuständige Einheit der Polizei, „BAO Fokus“, wurde vor zwei Jahren gegründet und beschäftigt sich ausschließlich mit Sexualdelikten an Kindern und Jugendlichen. Seitdem wurden nach Angaben des LKA rund 800 Beschuldigte vernommen und mehrere Zehntausend Speichermedien sichergestellt. (dpa/cas)
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