+++ 21.11 Uhr: Der Römer leert sich zunehmend. Wer noch da ist, hält es eher mit Mike Josef. Bis vor kurzem gab er noch Interviews im Foyer vor dem Sitzungssaal des Magistrats, schüttelte Hände und feierte mit seinen Anhängern, jetzt ist Josef vor wenigen Minuten auch aus dem Römer entschwunden. Seine Anhänger folgen ihm nach und gehen jetzt zur Wahlparty in der Gallusanlage. Unterstützer von Uwe Becker sind kaum noch da.
Der integrationspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Turgut Yüksel, schickt schon die ersten Pressemitteilungen raus. Mike Josef habe gewonnen, „weil er seit Jahren erfolgreich für bezahlbaren Wohnraum und hochwertige, kostenlose Bildung kämpft. Die CDU dagegen versteht nach wie vor das Lebensgefühl Frankfurts nicht. Das Ergebnis ist eine Niederlage für die CDU in Frankfurt. Das heutige Ergebnis sei ein toller Auftakt für die hessische Landtagswahl im Oktober.
+++ 21.00 Uhr: Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP) ist froh, dass die monatelange Hängepartie an der Römer-Spitze nach der Abwahl Peter Feldmanns ein Ende hat. „Ich bin vor allem erleichtert, dass wir wissen, wer unser neuer OB ist und wie es nun weitergeht“, sagt sie. Mit Mike Josef habe sie in den vergangenen Jahren gut zusammengearbeitet. „Mike Josef hat den Koalitionsvertrag maßgeblich mit erarbeitet und wird das fortführen“, meint die Stadträtin.
Die Koalition habe die „große Chance“ ihre „Leuchttürme“ voranzubringen. Sie selbst hofft darauf, dass das City- und Stadtteilmarketing und Wirtschaftsgesellschaften wie die Messe wieder in die Zuständigkeit des Wirtschaftsdezernats zurückkehren. City- und Stadtteilmarketing habe Mike Josef „fest zugesagt“.
+++ 20.53 Uhr: Frankfurts neuer Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) nimmt im Römer Glückwünsche entgegen. Unter den Gratulanten sind auch „Bahnbabo“ Peter Wirth und seine Frau. Der 62-jährige Wirth war vor drei Wochen selbst als unabhängiger Kandidat im ersten Wahlgang angetreten – und hatte sich vor der Stichwahl für Josef ausgesprochen.
+++ 20.43 Uhr: „Unsere Mitglieder haben selbst entschieden, wen sie wählen. Es ist ein knappes Ergebnis, und kam auf jede Stimme an“, so Ex-OB-Kandidat Yanki Pürsün (FDP). „Ich kenne Mike Josef, wir haben den Koalitionsvertrag unterschrieben und werden weiter zusammenarbeiten.“ Im ersten Wahlgang vor drei Wochen erreichte Pürsün 2,8 Prozent der Stimmen.
+++ 20.36 Uhr: Beim verkehrspolitischen Sprecher der CDU-Fraktion im Römer, Frank Nagel, ist die Enttäuschung groß. „Es ist frustrierend“, sagt er. Immerhin habe Uwe Becker im Vergleich mit der ersten Wahl am 6. März 13.000 Stimmen hinzugewonnen. „Das zeigt, dass wir auch Großstadt können“, sagt Nagel. Gegen eine Vierer-Koalition, die natürlich eine Interesse daran habe, dass ihr eigener Kandidat gewinnt, sei es aber verständlicherweise schwierig gewesen.
Die CDU habe jetzt die klare Aufgabe, Oppositionspolitik zu leisten. „Wir werden den Finger noch deutlich in die Wunde legen. Die Koalition muss sich endlich entscheiden. Es dauert alles viel zu lange“, beklagt er. Beispiel fürs langsame Mahlen der Mühlen in der Stadtregierung sind laut Nagel die Europäische Schule, die Multifunktionshalle und der Lückenschluss der U4.
+++ 20.33 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die als Spitzenkandidatin der SPD für die anstehende Landtagswahl in Hessen antritt, gratulierte im Römer ihrem Parteikollegen Mike Josef zu dessen Sieg bei der Frankfurter OB-Wahl. „Ich freue mich sehr. Es ist Mike Josefs Verdienst“, sagte Faeser. „Und ich freue mich natürlich, dass die SPD in der größten Stadt Hessens ganz vorne ist. Es ist eine wichtige Baustelle auf dem Weg zur Landtagswahl.“
+++ 20.28 Uhr: Um zehn nach 20 Uhr tritt der Gemeindewahlleiter der Stadt Frankfurt, Gerhard Budde, vors Mikrofon und verkündet das vorläufige Ergebnis. Uwe Becker hat 86.307 Stimmen bekommen, Mike Josef 92.371. Riesenjubel brandet auf, sofort ist Josef wieder umringt von Journalistinnen und Journalisten und Mikrofonen. An der Wahl teilgenommen haben 180.442 Wahlberechtigte. Das entspricht einer Beteiligung von 35,4 Prozent. Das offizielle Ergebnis wird am Freitag (31. März) um 13 Uhr im Mainhaus Stadthotel festgestellt.
+++ 20.18 Uhr: Alle 575 Frankfurter Stimmbezirke sind ausgezählt. OB-Kandidat Mike Josef (SPD) hat sich knapp gegen den CDU-Kandidaten, Uwe Becker, durchgesetzt. Das vorläufige Endergebnis der Stichwahl zum Frankfurter Oberbürgermeister: Mike Josef 51,7 Prozent, Uwe Becker 48,3 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 35,4 Prozent.
+++ 20.11 Uhr: Armand Zorn, direkt gewählter SPD-Bundestagsabgeordneter aus Frankfurt, erinnert daran, dass die Sozialdemokraten in Frankfurt „ein schwierige Zeit“ hinter sich hätten. „Dass uns ein paar Monate später Frankfurt das Vertrauen ausspricht, macht uns sehr glücklich aber auch sehr demütig.“
+++ 19.53 Uhr: Inzwischen ist auch Mike Josef im Römer eingetroffen. Der SPD-Kandidat wird mit großem Applaus begrüßt. Immer wieder schallen Sprechchöre und Jubel durchs Foyer. Gemeinsam mit dem CDU-Kandidaten Uwe Becker steht Josef jetzt in einer riesigen Traube zwischen Parteikollegen, Kamerateams, Journalisten und Ehrengästen.
Weiterhin fehlen noch zehn Wahlbezirke, doch das Ergebnis steht fest: Mike Josef wird neuer Oberbürgermeister von Frankfurt.
Zuvor hat Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) die Niederlage von CDU-Kandidat Uwe Becker eingeräumt. „Wir hätten gerne den Oberbürgermeister von Frankfurt gestellt“, sagte Rhein. „Man muss aber auch sehen, dass das unter Großstadtbedingungen ein gutes Ergebnis ist“. Uwe Becker habe einen starken Wahlkampf geführt.
+++ 19.39 Uhr: Die SPD-Fraktionsvorsitzende im Römer, Ursula Busch, bekommt die ersten Gratulationen von der Konkurrenz. „Glückwunsch“, sagen zwei CDU-Politiker, die im Tross des soeben erschienenen Uwe Becker durchs Foyer ziehen. Noch will Busch aber abwarten. „Ich freue mich erst, wenn es sicher ist“, sagt sie. Sollte Josef gewinnen, gehe es darum, endlich von den Schwierigkeiten der vergangenen Monate wegzukommen und den Koalitions-Vertrag umzusetzen. Busch: „Wir sind sehr ungeduldig wieder loszulegen.“ Als Beispiel nennt sie den neuen Standort von Oper und Schauspielhaus. „Da wollen wir jetzt endlich einen Entschluss treffen.“
Während Uwe Becker vor einer guten Viertelstunde erschienen ist und von den Umstehenden kräftigen Applaus bekommt, lässt Mike Josef noch auf sich warten. Mehrere Dutzend Journalisten und Kameraleute warten am oberen Ende der Treppe im Römer. Angekündigt war der SPD-Kandidat um 19 Uhr. Lange wird es wohl nicht mehr dauern, bis auch Josef da ist.
+++ 19.25 Uhr: CDU-Kandidat Uwe Becker und Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sind im Frankfurter Römer eingetroffen. Mike Josef (SPD) befindet sich noch auf dem Weg dorthin.
Derweil gibt sich Uwe Becker bei aktuell vier Prozentpunkten Rückstand und noch zehn offenen Wahlbezirken bereits geschlagen. „Mike Josef hat die Wahl gewonnen ich wünsche ihm alles Gute“, sagt Becker. „Ich nehm dieses Ergebnis mit großem Dankbarkeit.“
+++ 19.11 Uhr: OB-Kandidat Mike Josef (SPD) ist auf dem Weg in den Frankfurter Römer. Von Uwe Becker (CDU) ist bislang noch nichts zu sehen oder zu hören.
+++ 18.59 Uhr: Nach Auszählung von mehr als zwei Dritteln der Stimmbezirke in Frankfurt hat Mike Josef (SPD) seinen Vorsprung vor Uwe Becker (CDU) ausgebaut. Josef liegt derzeit bei 52,9 Prozent, Becker bei 47,1 Prozent. „Ich glaube egal wer gewinnt, er hat mit den Stimmen von den Grünen gewonnen“, sagt Frankfurts Interims-Oberbürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg. „Für uns war es wichtig, die Koalition zu stärken und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit.“
+++ 18.50 Uhr: Inzwischen ist auch „Bahnbabo“ Peter Wirth im Frankfurter Römer angekommen. Im ersten Wahlgang vor drei Wochen erhielt der 62-jährige unabhängige Kandidat satte 5,1 Prozent der Stimmen. „Ich habe mich direkt an dem Wahlabend positioniert. Mike sendet ein besonderes Signal. Er hat eine Einwanderungsgeschichte und damit sagt er, ihr könnt es auch schaffen. Und das ist sehr wichtig“, sagt Wirth.
+++ 18.48 Uhr: Mike Josef (SPD) baut seinen knappen Vorsprung vor dem CDU-Kandidaten Uwe Becker aus. „Es sieht knapp aus, wird aber immer roter“, sagt der hessische Landtagsabgeordnete Turgut Yüksel (SPD). „Ich war gestern bis 3 Uhr mit Mike Josef unterwegs, ich hoffe, es lohnt sich.“
+++ 18.38 Uhr: Beide Kandidaten liegen weiterhin Kopf an Kopf: Mike Josef (SDP) mit 51,6 Prozent knapp vor CDU-Kandidat Uwe Becker mit 48,4 Prozent. „Es wird eine spannende Nacht“, sagt Frankfurts Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne). Eine Prognose will sie nicht abgeben. „Dafür fehlt mir das Gefühl“, sagt die Stadträtin. „Für unsere Koalition wäre Mike Josef besser“, hat Voitl aber klare Präferenzen. Inzwischen sind 288 von 575 Bezirken ausgezählt.
Die Dezernentin für Digitalisierung, Eileen O’Sullivan (Volt), sagt, es ist alles super gelaufen, es gab keine Beschwerden oder Vorfälle. Die Stimmung in den Wahllokalen sei auch sehr gut gewesen.
+++ 18.32 Uhr: Unter den geladenen Ehrengästen im Frankfurter Römer ist auch die langjährige Frankfurter Oberbürgermeistern Petra Roth (CDU). Sie steht gemeinsam mit dem hessischen Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) an einem der Cocktail-Tische. Die bisher guten Zwischenergebnisse für Uwe Becker seien toll, sagt Roth. „Da lässt sich ein Trend erkennen. Ich habe da ja Erfahrung“, sagt Roth. „Ich bin optimistisch, dass es klappt.“ Sie kenne Becker seit dessen 18. Lebensjahr. „Treue zur Arbeit, Solidität und Kompetenz“, das seien seine Qualitäten.
Auch aus Offenbach ist eine Delegation anwesend, unter anderem mit dem Kreisvorsitzenden Paul-Gerhard Weiß von der FDP.
+++ 18.26 Uhr: Die Polizei ist vor Ort im Frankfurter Römer und geht durch das Gebäude. Dies deutet darauf hin, dass Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) erwartet wird.
+++ 18.22 Uhr: Um 18.04 Uhr tritt der neue Gemeindewahlleiter der Stadt Frankfurt, Gerhard Budde, vor das Mikrofon. „Die Wahlhandlung ist beendet“, verkündet er. Die Auszählung der Ergebnisse in den 376 Wahlvorständen und 199 Briefwahlvorständen laufe „auf Hochtouren“.
Wahlberechtigt waren 510.336 Personen. 21,2 Prozent haben Briefwahlunterlagen erhalten. Budde dankt den Mitarbeitern des Bürgeramts Statistik und Wahlen sowie den 4600 ehrenamtlichen Helfern, darunter 2000 Mitarbeiter der Stadt, die wieder „hervorragende Arbeit“ geleistet hätten.
+++ 18.16 Uhr: So langsam füllt sich der öffentliche Bereich im Römer. Einer der ersten, die gekommen sind, ist der stellvertretende FDP-Kreisvorsitzende Sebastian Papke. „Ich denke die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass Mike Josef (SPD) gewinnt“, prognostiziert er. So spannend wie heute sei es aber lange nicht mehr gewesen. Wer sein Wunsch-OB ist, will er nicht verraten. „Die Partei hat beschlossen, neutral zu bleiben. Ich habe als Planungspolitiker in der Vergangenheit aber gut mit Mike Josef zusammengearbeitet“, sagt er. Er gehe aber davon aus, dass das mit Uwe Becker (CDU) genauso sein werde.
Das Wahlamt der Stadt Frankfurt geht derzeit von einer Wahlbeteiligung von 35 Prozent aus – das sei eine höhere Wahlbeteiligung als bei der Stichwahl im Jahr 2018.
+++ 18.13 Uhr: Nach und nach treffen die ersten Schnellmeldungen aus den Frankfurter Stadtteilen ein. Neun von 575 Bezirken sind inzwischen ausgezählt. Beide Kandidaten liegen fast gleichauf.
+++ 18.10 Uhr: Der erste Frankfurter Bezirk ist bereits ausgezählt: Dort führt Mike Josef (SDP) mit 60,5 Prozent der Stimmen vor dem CDU-Kandidaten Uwe Becker mit 38,5 Prozent.
+++ 18.08 Uhr: Das Wahlergebnis könnte knapp ausfallen, meldete der Hessische Rundfunk vor wenigen Minuten. Wer das Rennen machen werde, sei demnach offen. Ein Top-Thema im Frankfurter Römer sei zudem die offenbar geringere Wahlbeteiligung im Vergleich zum ersten Wahlgang vor drei Wochen. Die ersten Ergebnisse werden in Kürze erwartet.
+++ 18.00 Uhr: Die Wahllokale sind seit einigen Augenblicken geschlossen. Die Auszählung der Stimmen ist im Gange. Erste Ergebnisse werden in Kürze erwartet. Derweil läuft der Wahlabend im Frankfurter Römer. Die beiden Kandidaten – Uwe Becker (CDU) und Mike Josef (SPD) – sind dort noch nicht eingetroffen.
+++ 17.38 Uhr: Abgesehen von gut zwei Dutzend Journalisten, die im Sitzungssaal des Magistrats Platz genommen haben, und einigen städtischen Mitarbeitern, ist im Foyerbereich vor dem Ludwig-Landmann-Saal kaum jemand anzutreffen. Wie vor drei Wochen sind auch dieses Mal wieder Stuhlreihen vor den Monitoren, einige Cocktail-Tische und ein Buffet im historischen Treppenhaus nebenan aufgebaut. Auf der Speisekarte stehen heute unter anderem: Hähnchenfilet-Spießchen, Linsen-Kartoffelsalat, Spundekäs, Handkäs-Salat und natürlich auch Grie Soß.
+++ 17.22 Uhr: Vergangene Nacht hat die Sommerzeit begonnen – die Uhren sind also um eine Stunde vorgestellt worden. Ein Hausmeister des Jugend- und Sozialamtes in der Eschersheimer Landstraße hatte dies jedoch vergessen, sodass die Wahlvorstände erst kurz vor 8 Uhr das dortige Wahllokal betreten konnten. Zunächst hatte die FAZ darüber berichtet.
+++ 15.24 Uhr: OB-Kandidat Mike Josef (SPD) postete unterdessen ein Bild auf Instagram. Es zeigt ein Plakat, das Josef im Frankfurter Ostend fotografiert haben will. Dazu schreibt er: „Es war ein wirklich intensiver Wahlkampf mit unheimlich vielen schönen Momenten.“
Derweil meldete sich auch CDU-Kandidat Uwe Becker auf Instagram zu Wort. Er postete ein Foto, das ihn und seine Frau beim Urnengang in Nieder-Eschbach zeigt.
+++ 14.04 Uhr: Die Stichwahl in Frankfurt läuft bislang ohne Probleme, teilt Stefan Köster vom zuständigen Amt für Wahlen und Statistik inzwischen mit. Es habe bei Wahlhelfern eine überschaubare Zahl an Krankmeldungen gegeben, die hätten aber dank einer Personalreserve kompensiert werden können. Für die Stichwahl habe es etwa 108.000 Anträge auf Briefwahl gegeben, sagte Köster gegenüber der dpa. Das seien noch einmal etwa 8000 mehr gewesen als beim ersten Urnengang am 5. März.
+++ 10.28 Uhr: „Unterstützt unsere schützenswerte Demokratie“, sagt Peter Wirth und richtet sich per Videobotschaft an alle Frankfurter. Der „Bahnbabo“ war im ersten Wahlgang als parteiloser Kandidat angetreten und hatte überraschend 5,1 % der Stimmen erhalten. Wirth meldete sich am Sonntagvormittag zu Wort, nachdem er gerade seine Stimme im Wahllokal abgegeben hatte. Die beiden Stichwahlkandidaten Josef und Becker haben sich noch nicht bei ihrer Stimmabgabe ablichten lassen.
Update vom Sonntag, 26. März, 8.36 Uhr: Es ist so weit: Die Wahllokale in Frankfurt sind seit 8 Uhr geöffnet. Bis 18 Uhr sind die Einwohner der Mainmetropole dazu aufgerufen, sich in der Stichwahl zwischen Mike Josef (SPD) und Uwe Becker (CDU) als neuen Oberbürgermeister zu entscheiden.
+++ 19.45 Uhr: Mit der Stichwahl am Sonntag (26. März) endet in Frankfurt ein OB-Wahlkampf, der nicht erst vor wenigen Monaten, sondern schon am 14. Juli vergangenen Jahres begann. An diesem Tag entschieden die Stadtverordneten, dass sich Peter Feldmann einem Bürgerentscheid stellen muss. Seitdem befindet sich die Frankfurter Stadtpolitik in einem permanenten Ausnahmezustand. Dazu kommt: Einen klaren Favoriten gibt es bei der Stichwahl nicht. Obwohl Uwe Becker (CDU) den ersten Wahldurchgang deutlich gewann und obwohl Mike Josef (SDP) Unterstützung von Grünen, Linken und „Bahnbabo“ Peter Wirth erhält, ist der Ausgang der Wahl offen. Erst morgen Abend wird feststehen, wer neuer Frankfurter Oberbürgermeister wird.
Update vom Samstag, 25. März, 15.31 Uhr: Mitentscheidend für den Ausgang der OB-Stichwahl am Sonntag (26. März) in Frankfurt werden die Stimmen der Grünen-Wählerinnen und -Wähler sein. Deren Kandidatin, die fränkische Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann, war im ersten Wahldurchgang nur knapp am Einzug in die Stichwahl gescheitert. Eine herbe Enttäuschung für die Partei. Bei welchem Kandidaten wird die grüne Anhängerschaft nach dieser Niederlage ihr Kreuz am Sonntag machen?
Die Frage geht über das politische Geschehen in Frankfurt hinaus: „Wenn die grüne Basis nun in Frankfurt in großer Zahl gegen einen CDU-Mann stimmen und einem SPD-Politiker zum Sieg verhelfen sollte, wäre das ein Thema in Wiesbaden“, kommentiert FR-Autor Georg Leppert. „Auch bei Verkehrsminister Tarek Al-Wazir, der für viele linke Grüne in Hessen das Gesicht zum unerwünschten Wandel der Partei ist.“
Erstmeldung vom Freitag, 24. März, 17.00 Uhr: Frankfurt – Die Spannung in Frankfurt steigt: Nach dem ersten Wahldurchgang am 5. März entscheiden die Frankfurterinnen und Frankfurter am Sonntag (26. März) endgültig über ihr neues Stadtoberhaupt. In der Stichwahl stehen Uwe Becker (CDU) und Mike Josef (SPD). Becker, Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten der hessischen Landesregierung, holte im ersten Wahldurchgang 34,5 Prozent der Stimmen und damit deutlich mehr der amtierende Frankfurter Baudezernent Josef (24 Prozent).
Als Favorit geht der 53 Jahre alte Kandidat der CDU deshalb allerdings trotzdem nicht in die Stichwahl am Sonntag. Nach Wahlempfehlungen von „Bahnbabo“ Peter Wirth und den Linken sprachen sich zuletzt auch die Grünen in Frankfurt für Josef als neuen Oberbürgermeister aus. Der SPD-Kandidat wäre das erste gewählte Frankfurter Stadtoberhaupt mit Migrationsgeschichte und mit 40 Jahren der jüngste Oberbürgermeister der Mainmetropole aller Zeiten.
Doch auch Becker hofft auf Stimmen aus dem Wählermilieu der Grünen. Deren Kandidatin, die fränkische Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann, war im ersten Wahldurchgang mit 21,3 Prozent nur knapp am Einzug in die Stichwahl gescheitert. So gewann Becker bei der Wahl am 5. März die einstige Grünen-Hochburg Nordend-West für sich, in dem er sich die Anti-Fahrrad-Stimmung im Oeder Weg, wo Autos nun durch Seitenstraßen fahren, zunutze machte.
Becker oder Josef? Am Sonntag entscheiden die Frankfurterinnen und Frankfurter, wer künftig an der Spitze der Mainmetropole steht. Ausgang völlig offen. Frankfurter:innen, die auch am Wahltag noch unsicher sind, sollten einen Blick auf den FR-Wahlhelfer werfen. (Niklas Hecht/Yagmur Ekim Cay/Baha Kirkidome/Caspar Hoffmann/Florian Nauroth/Sebastian Richter/Erik Scharf/Christoph Sahler)
Briefwahl in Frankfurt: So wählen Sie den neuen OB bequem von Zuhause.