LKA-Chefin Thurau im Zeugenstand - weiter Ermittlungen
Frankfurt. Die bisherige Chefin des hessischen Landeskriminalamtes, Sabine Thurau Sabine Thurau , kommt nicht aus den Schlagzeilen: Denn nach ihrem Rückzug aus dem Amt an der LKA-Spitze droht ihr am heutigen Mittwoch weiteres Ungemach.
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ie Spitzenbeamtin muss in Frankfurt in den Zeugenstand. Sie soll in einem Prozess aussagen, in dem es um angebliches Mobbing in der Frankfurter Polizei geht. Angestrengt hat das Zivilverfahren ein Kripobeamter, den Thurau angeblich unbedingt loswerden wollte. Thurau, die früher Polizei-Vizepräsidentin in Frankfurt war, kann als Zeugin allerdings die Aussage verweigern.
Vor dem Landgericht Frankfurt geht es konkret um die Schmerzensgeldklage eines Kriminalhauptkommissar, der vom Land Hessen die Zahlung von 30 000 Euro fordert. Thurau soll den klagenden Beamten zu Unrecht vom Dienst suspendiert und kriminalisiert haben. Dabei ging es um die angeblich private Nutzung eines Dienstwagens. Neben Thurau will die 4. Zivilkammer auch noch zehn weitere Zeugen aus dem Präsidium im Zeugenstand hören.
Gegen Thurau sind bei der Staatsanwaltschaft zwei Ermittlungsverfahren im Gang, zum einen wegen Falschaussage, zum anderen nun auch wegen Verfolgung Unschuldiger. Nachdem sie sich mit den neuen Vorwürfen konfrontiert sah, hatte die ranghohe Polizeibeamtin nach Angaben von Innenminister Boris Rhein (CDU) darum gebeten, vorerst von ihren Aufgaben im LKA entbunden zu werden. Die Opposition fordert weitere Aufklärung. Die hessische Polizei wird seit Monaten von Querelen und Vorwürfen erschüttert.
Es geht unter anderem um Mobbing und den Führungsstil. In der vergangenen Woche schasste Rhein den Landespolizeipräsidenten Norbert Nedela wegen Differenzen über die Führung der Polizei. (lhe)