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Neue NS-Verdachtsfälle in Sammlung des Ledermuseums entdeckt

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Offenbach. In der Sammlung des Deutschen Ledermuseums könnten sich deutlich mehr unrechtmäßig erworbene Stücke befinden als bisher angenommen.

Die Zahl der Verdachtsmomente, dass Objekte von jüdischen Besitzern stammen, die während der NS-Zeit enteignet wurden, hat sich nach Museumsangaben innerhalb von knapp zwei Jahren nahezu verdoppelt.

„Sind wir anfangs noch von 223 Verdachtsmomenten ausgegangen, stieg die Zahl mittlerweile auf 408 an“, sagte die Historikerin Beatrix Piezonka der Nachrichtenagentur dpa.

Das vom Bund finanzierte Forschungsprojekt zur Recherche nach verdächtigen Stücken in der Sammlung des Museums hatte im März 2011 begonnen und war im vergangenen Herbst um 18 Monate verlängert worden.

Seit Beginn der Suche sei die Herkunft von 15 verdächtigen Objekten vollständig geklärt worden, sagte Piezonka. Davon sei ein Stück tatsächlich unrechtmäßig erworben worden. Der ursprüngliche Besitzer des Zinnpokals habe allerdings bislang nicht festgestellt werden können, erklärte die Expertin.

Betroffene Objekte wolle das Museum an die Eigentümerfamilien zurückgeben oder nachträglich ankaufen. Rund 5000 des weit mehr als 30 000 Stücke umfassenden Bestands kamen zwischen 1933 und 1945 ins Haus.

dpa/lhe

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