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Deutscher Traditions-Möbelkonzern meldet Insolvenz an: Hunderte Mitarbeiter erhalten beklemmende Nachricht

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Von: Armin T. Linder

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Ein deutsches Möbelunternehmen hat ein Insolvenzverfahren eingeleitet, die Konzernspitze hat hunderte Mitarbeiter darüber informiert. Der Betrieb läuft zunächst weiter.

Stadtlohn - Ein großer deutscher Möbelkonzern hat ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet: die Hülsta-Gruppe aus Stadtlohn (NRW). Von den insgesamt 50 Gesellschaften sind zwei betroffen: die Hülsta-Werke Hüls GmbH & Co. KG und die Dienstleistungsgesellschaft DIHUG GmbH. Zusammen arbeiten dort 580 Mitarbeiter. Das berichten diverse Branchenmedien und geht auch aus einer offiziellen Mitteilung hervor.

Verschiedene Umstände haben das Unternehmen in Schieflage geraten lassen. „Die wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen haben sich grundlegend geändert“, erklärt Dr. Thomas Knecht, geschäftsführender Gesellschafter der Gruppe, laut unternehmeredition.de.

Möbelkonzern Hülsta meldet Insolvenz an - 580 Mitarbeiter erhalten beklemmende Nachricht

„Die staatlich angeordneten Maßnahmen des Lockdowns im Zuge der Pandemie haben uns in unserem anhaltenden Restrukturierungsprozess erheblich ausgebremst. Hinzu kommen jetzt beispielsweise horrende Energiekosten für die etwa 100.000 Quadratmeter Produktionsfläche der Hülsta-Werke und massive Preissteigerungen bei Rohstoffen und in der Zulieferung sowie eine allgemeine Kaufzurückhaltung, die im Gesamtmarkt deutlich wird.“

Immerhin: Der Betrieb des Möbelkonzerns wird aufrechterhalten. „Das operative Geschäft läuft bei den genannten Gesellschaften unverändert weiter“, heißt es in einer Mitteilung. Man sei „voll lieferfähig“, erklärt Knecht bei moebelmarkt.de, auch die bei der Hausmesse präsentierten Neuheiten kämen auf den Markt.

Ein Schlafzimmer von Hülsta auf der IMM in Köln 2019.
Ein Schlafzimmer von Hülsta auf der IMM in Köln 2019. © Imago

Hülsta meldet Insolvenz an - FC Schalke 04 ist Partner des Möbelkonzerns

Hülsta-Produkte sind bei zahlreichen großen Möbelhändlern zu haben, von XXXLutz bis Höffner. Und es gibt eine prestigeträchtige Kooperation: Hülsta ist „offizieller Interieur-Partner“ des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 und war bei der Neugestaltung des im August eröffneten VIP-Bereichs „Club 1904“ in der Gelsenkirchener Veltins-Arena federführend.

Hülsta wurde bereits 1940 gegründet, blickt also auf eine jahrzehntelange Tradition zurück. Welche Einschnitte für die Mitarbeiter nach der beklemmenden Nachricht folgen könnten, bleibt abzuwarten. „Die Flexibilisierung der Organisation und die schlanke, effiziente Ausrichtung sind wichtig, um die Unternehmen in diesen herausfordernden Zeiten auf die Zukunft auszurichten“, so Konzern-Chef Knecht laut moebelkultur.de. Das klingt eher ungemütlich. Auch ein bekannter deutscher Süßwarenhersteller hat Insolvenz angemeldet. (lin)

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