Bombenfund in Offenbach: Evakuierungsverweigerer verzögerten Entschärfung deutlich
In Offenbach ist eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Die Entschärfung dauerte auch wegen Evakuierungsverweigerern bis in die Nacht. Der Liveticker.
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Update vom Freitag, 3. März, 7.43 Uhr: Die Bombenentschärfung in Offenbach am Dienstag (2. März) stellte bei vielen die Geduld auf die Probe. Viel länger als ursprünglich geplant zogen sich die Arbeiten hin. Eigentlich hätte bereits am frühen Abend entschärft werden sollen. Letztlich wurde es nach Mitternacht.
Ein Hintergrund war, dass sich Anwohner in ihren Wohnungen im Sperrbereich versteckt hatten, um eine Evakuierung zu umgehen. Offenbachs Oberbürgermeister Felix Schwenke erklärte: „Für dieses rücksichtslose Verhalten habe ich keinerlei Verständnis.“ Welche Folgen das für die Evakuierungsverweigerer haben wird, das ist im aktuellen Fall noch unklar. In anderen Städten wurden bei ähnlichen Fällen teils empfindliche Buß- oder Ordnungsgelder erhoben.
In Frankfurt prüften die Verantwortlichen vor einiger Zeit sogar, ob den Evakuierungsverweigerern die zusätzlichen Kosten für den verlängerten Einsatz der damals rund 1000 Polizeibeamten sowie der zahlreichen Dienstfahrzeuge in Rechnung gestellt werden konnte.

Auch in Offenbach war der Aufwand nach dem Bombenfund in Bürgel groß. Wie die Stadt bilanziert, waren unter anderem 232 Polizisten und 400 weitere Einsatzkräfte auf den Beinen. Dazu kamen Mitarbeiter am Bürgertelefon, im Krisenstab, der Verwaltung sowie im Online-Presseteam der Stadt Offenbach.
Bombenfund in Offenbach: Bombe erfolgreich entschärft
+++ 0.20 Uhr: Aufatmen in Offenbach: Die Bombe ist entschärft. Die Absperrungen werden nun nach und nach aufgehoben, die Rettungswagen beginnen mit der Rückführung der pflegebedürftigen Menschen, heißt es von der Stadt Offenbach.
+++ 23.40 Uhr: Noch eine Stunde, dann sollte es Entwarnung geben, teilt die Stadt Offenbach auf Twitter mit.
+++ 23.36 Uhr: Beim Entfernen des Zünders der Bombe könne es zu einem Knallgeräusch kommen, berichtet die Stadt Offenbach. Das müsse aber „niemanden beängstigen.“
+++ 23.19 Uhr: Die Entschärfung der Bombe hat begonnen. Die Rettungskräfte bereiten sich auf den Rücktransport der pflegebedürftigen Menschen aus den Kliniken nach Hause vor, wie die Stadt berichtet.
Die Verzögerung sei auf drei Gründe zurückzuführen, wie Oberbürgermeister Felix Schwenke mitteilt: Zum einen sei in deutlich mehr Fällen als üblich ein liegender Transport von hilfsbedürftigen Menschen nötig gewesen. Dafür mussten Rettungskräfte aus den umliegenden Kreisen angefordert werden, die noch auf anderen Einsätzen waren. Das habe wiederum Zeit gekostet.
„Zuletzt musste sich die Polizei mit Leuten auseinandersetzen, die sich in ihren Wohnungen versteckt hatten“, heißt es von Schwenke weiter. „Für dieses rücksichtslose Verhalten habe ich keinerlei Verständnis.“
Bombe in Offenbach gefunden: Entschärfung hat begonnen
+++ 23.12 Uhr: Das Warten nähert sich dem Ende. Gegen 23 Uhr waren letzte Transporte abgeschlossen. Einige Menschen weigerten sich, das Gebiet zu verlassen, die Polizei musste eingreifen. Jetzt startet die Entschärfung.
+++ 21.46 Uhr: Die Evakuierung des Sperrgebiets ist fast abgeschlossen. Das meldete die Stadt Offenbach gegen 21.45 Uhr. Letzte Krankentransporte werden aktuell durchgeführt.
+++ 21.33 Uhr: Weiter müssen sich die Anwohner im Sperrgebiet rund um den Bombenfund in Offenbach gedulden. Einen Zeitplan für die Freigabe des Bereichs gibt es bisher nicht.
+++ 20.25 Uhr: Der angeforderte Hubschrauber kommt doch nicht. „Der Hubschrauber wird an einer anderen Einsatzstelle benötigt und kommt vorerst nicht“, schreibt die Stadt Offenbach bei Twitter. Um was für einen Einsatz es sich dabei handelt, teilte die Stadt nicht mit.
Bombenfund in Offenbach: Zeitpunkt der Entschärfung weiter unklar
+++ 20.16 Uhr: Ein Hubschrauber sucht mit Wärmebildkameras das Sperrgebiet ab. Damit soll sichergestellt werden, dass sich keine Menschen mehr im Sperrgebiet aufhalten.
+++ 19.20 Uhr: Nach dem Bombenfund in Offenbach ist weiter unklar, wann die Entschärfung stattfinden kann. „Ungewöhnlich viele Menschen“ müssten liegend von den Rettungsdiensten aus der Sperrzone gebracht werden, heißt es von der Stadt. Dabei handele es sich um rund 100 Personen. „Zur Sicherheit der Betroffenen müssen die Transporte zuerst abgeschlossen sein“, heißt es weiter.
+++ 19.03 Uhr: Die Entschärfung der Bombe in Offenbach verzögert sich. Grund hierfür sei, dass sich noch nach 18 Uhr Menschen im Sperrgebiet aufgehalten haben, heißt es von der Stadt. Nach dem vorläufigen Zeitplan des Krisenstabs sollte die Entschärfung gegen 19 Uhr erfolgen. Ein neuer Zeitpunkt ist noch nicht bekannt.
+++ 18.00 Uhr: Der Bombenfund im Offenbacher Stadtteil Bürgel hat auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Auf den Linien 101, 107 und 108 kommt es zu Umleitungen. „Mit Verzögerungen im Stadtbusverkehr muss gerechnet werden“, heißt es von der Stadt Offenbach.
- Linie 101
Die Buslinie 101 wird ab der Haltestelle Mainpark umgeleitet: Die Busse fahren von dort aus über die Mühlhiemer Straße bis zum Bischofsheimer Weg und von dort aus durch Rumpenheim bis zur Haltestelle Hans-Böckler-Siedlung. Dort wenden die Busse im Kreisverkehr und fahren durch Rumpenheim, über den Bischofsheimer Weg und die Mühlheimer Straße in Richtung Innenstadt. - Linien 107 und 108
Auf den Buslinien 107 und 108 beginnt die Umleitung in Fahrtrichtung Rumpenheim ab der Haltestelle Mühlheimer Straße: Von dort fahren die Busse über die Mühlheimer Straße bis zum Bischofsheimer Weg und von dort aus durch Rumpenheim bis zur Haltestelle Hans-Böckler-Siedlung. Dort wenden die Busse im Kreisverkehr und fahren durch Rumpenheim, über den Bischofsheimer Weg und die Mühlheimer Straße in Richtung Innenstadt. - Alle Haltestellen in Rumpenheim und entlang der Mühlheimer Straße werden bedient. Die Umleitung endet, sobald die Evakuierung aufgehoben wird.
- Quelle: Stadtwerke Offenbach
+++ 17.08 Uhr: Die Evakuierung steht kurz vor dem Abschluss. Bis 18 Uhr sollen alle Anwohner den Bereich verlassen haben. Für gehbehinderte Personen gilt weiterhin, dass über die Rettungsleitstelle ein Transport organisiert werden kann. Unter der Telefonnummer 069 19222 sind die Einsatzkräfte zu erreichen.
+++ 15.34 Uhr: Es gibt einen vorläufigen Zeitplan für die Evakuierung und Entschärfung der Bombe. Aktuell gehen die Behörden davon aus, bis 18 Uhr die Sperrzone geräumt zu haben. Die Entschärfung soll gegen 19 Uhr stattfinden. Wenn alles klappt, sollten Anwohner gegen 20 Uhr zurück in ihre Wohnungen dürfen.
Bombenfund in Offenbach: 8700 Anwohner von Evakuierung betroffen
+++ 15.27 Uhr: Die Stadt Offenbach hat die Zahl der Betroffenen nach oben korrigiert. 8700 Menschen sind beroffen. Derweil läuft die Evakuierung weiter. „Wer nicht mobil ist, kann über die Polizei einen Transport über Rettungsdienste organisieren lassen. Es wird eine Betreuungsstelle für die Dauer der Evakuierung in der Ernst-Reuter-Schule eingerichtet“, heißt es auf der Website der Stadt.
Unter der Telefonnummer 069 840004-375 wurde ein Bürgertelefon eingerichtet, bei dem sich Anwohner mit den Behörden in Verbindung setzen können.
+++ 15.10 Uhr: Die Polizei hat alle Straßen in der Sperrzone gesperrt, Anwohner und Autofahrer kommen aktuell nur noch aus dem betroffenen Bereich heraus, nicht mehr hinein. Gleichzeitig geht die Polizei von Haustür zu Haustür und klingelt bei den Anwohnern. Auch über Hessen-Warn soll eine Information an die Anwohner herausgegeben werden.
Experten gehen davon aus, dass die Bombe nicht abtransportiert wird, sondern an Ort und Stelle entschärft wird.
+++ 14.34 Uhr: Die Evakuierung läuft aktuell. Die Stadt Offenbach hat eine Karte mit dem betroffenen Gebiet veröffentlicht.

+++ 13.52 Uhr: Nach dem Bombenfund in Offenbach haben Polizei und Feuerwehr mit der Evakuierung begonnen. Das Sperrgebiet umfasst einen Radius von 750 Metern rund um den Fundort, die Bevölkerung werde über Lautsprecher informiert, heißt es von der Stadt. Rund 8000 Menschen sind betroffen. Eine Karte mit dem betreffenden Gebiet werde aktuell vorbereitet.
Erstmeldung vom Donnerstag, 2. März, 13.40 Uhr: Offenbach - In Offenbach ist am Donnerstag (2. März) eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Das teilte die Stadt auf ihrer Internetseite mit. Sie liegt auf einer Freifläche zwischen dem Mainzer Ring und dem Karl-Herdt-Weg.
Weltkriegs-Bombe in Offenbach gefunden – erhebliche Einschränkungen im Verkehr
Wie die Stadt mitteilt, hat OB Felix Schwenke einen Krisenstab einberufen. In einem Radius von 750 Metern rund um den Fundort der Bombe wird das Gebiet von den Behörden evakuiert. Die Bevölkerung wird gebeten, den Bereich zwischen Offenbacher Straße/Langstraße im Westen und Geleitsweg/Eduard-Oehler-Straße im Süden sowie Arendsstraße und Rohrstraße im Norden zu umfahren.

Ersten Angaben der Stadt Offenbach zufolge hat die Bombe eine Sprengkraft von 250 Kilo. Der Krisenstab will über weitere Entwicklungen informieren. (nhe/esa)
Erst am Mittwoch (1. März) ist eine Weltkriegsbombe in Hanau entschärft worden. 16.000 Menschen und ein Krankenhaus mussten evakuiert werden.
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