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Bordell wird verkauft: Millionen-Summe für Rotlicht-Immobilie im Gespräch

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Von: Matthias Dahmer

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Die „Villa le Mirage“ am Bieberer Berg in Offenbach steht für 1,5 Millionen Euro zum Verkauf. Derzeit dient das historische Gebäude als Bordell.
Die „Villa le Mirage“ am Bieberer Berg in Offenbach steht für 1,5 Millionen Euro zum Verkauf. Derzeit dient das historische Gebäude als Bordell. © Sommer

In Offenbach steht die „Villa le Mirage“ am Bieberer Berg für 1,5 Millionen Euro zum Verkauf. Derzeit dient das historische Gebäude als Bordell.

Offenbach – Annähernd würfelförmiger, zweigeschossiger Kernbau, der Giebel bekrönt von einem reich gestalteten Aufsatz in Maßwerkformen und floralen Verzierungen, darauf stehend ein Adler. Sehr gut erhaltene Villa von hohem baukünstlerischem Wert“, heißt es auf der Internet-Seite der Denkmalschützer zu der Immobilie Bieberer Straße 259.

Rotlicht-Immobilie in Offenbach wird verkauft: Villa dient als Bordell

Wenn er denn könnte – der Adler auf dem Giebel würde vermutlich mit einem Flügel seine Augen verdecken angesichts der aktuellen Nutzung des Baudenkmals: Das historische Gebäude dient als Bordell. Und das steht nun zum Verkauf. Die „Villa le Mirage“, verkündet der Eigentümer auf dem Portal kollegin.de, der „Nr.1 für „Erotik-Jobs und Immobilien“, sei aus Altersgründen abzugeben.

Für 1,5 Millionen Euro ist folgendes zu haben: Zwei Wohnungen im Dachgeschoss, die derzeit vermietet sind, eine Wohnung mit 140 Quadratmetern in der ersten Etage, die voll möbliert und aktuell frei ist, eine ebenfalls vollständig möblierte Vier-Zimmer-Erdgeschoss-Wohnung mit 140 Quadratmetern, die als Hostessen-Wohnung genutzt wird. Zugleich ist Gelegenheit zur Expansion in der Rotlicht-Immobilie: „Es besteht die Möglichkeit, im Keller noch 3,5 Zimmer als Schlafplätze für die Damen einzurichten. Zwei Zimmer sind bereits fertig und werden genutzt“, heißt es in der reich bebilderten Annonce weiter.

Rotlicht-Immobilie in Offenbach wird verkauft: Bordell-Verkäufer betont  „direkte Nähe“ zum Kickers-Stadtion

Schließlich wird – in Zeiten zunehmenden Verkehrs nicht ganz unwichtig – darauf hingewiesen, dass im Hof acht bis zehn Parkplätze vorhanden seien. Gerätselt werden darf darüber, warum der Verkäufer hervorhebt, dass sich das Kickers-Stadion in „direkter Nähe“ befindet. Dass einem potenziellen Erwerber Hoffnung auf Laufkundschaft gemacht werden soll, erscheint eher unwahrscheinlich. Wer Interesse an dem Objekt hat, muss übrigens kein Frühaufsteher sein: Anrufe sind zwischen 12 und 3 Uhr erwünscht.

Und weil alles seine Ordnung haben muss, wird nicht vergessen zu erwähnen, dass eine behördliche Genehmigung als „Prostitutionsstätte“ vorhanden sei.

Rotlicht-Immobilie in wird verkauft: In Offenbach nur ein Bordell unter Vielen

Laut Ordnungsamt gibt es aktuell 20 konzessionierte Prostitutionsstätten in Offenbach. Personen, die eine Erlaubnis gemäß Prostituiertenschutzgesetz beantragen, müssten persönlich zuverlässig sein. Für die Überprüfung seien deshalb Führungszeugnis, Gewerbezentralregisterauszug, steuerliche Unbedenklichkeitsbescheinigung sowie eine Auskunft aus dem zentralen Vollstreckungsportal des Amtsgerichtes Hünfeld vorzulegen.

In Bezug auf die Örtlichkeit müssten ein Lageplan sowie ein Betriebskonzept mit Angaben zur Prostitutionsstätte und dessen geplanten Ablaufs eingereicht werden.

VON MATTHIAS DAHMER

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