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Nach rätselhaftem Zwischenfall in Regionalzug: Polizei ermittelt Unbekannten

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Angst im Regionalzug: Fünf Pendler klagen über gesundheitliche Probleme, nachdem ein Mann ihnen einen seltsamen Zettel in die Hand gedrückt hat. Die alarmierten Ordnungshüter finden keine giftigen Stoffe, der Fall bleibt rätselhaft. Am Abend konnte ihn die Polizei ermitteln und befragen.

Ein rätselhafter Zwischenfall in einem Regionalzug hat am Donnerstag für Alarm am Frankfurter Hauptbahnhof gesorgt. Drei Gleise wurden sicherheitshalber für drei Stunden gesperrt, nachdem fünf Insassen des Zuges über kribbelnde und teils gefühllose Finger sowie Unwohlsein geklagt hatten.

Aktualisiert um 19.50 Uhr

Vorausgegangen war eine Begegnung mit einem 25 Jahre alten Mann, der den Passagieren am Morgen in dem von Heidelberg nach Frankfurt fahrenden Zug einen Zettel in die Hand gedrückt hatte. Nach der Untersuchung von Waggons und Zettel gaben die Ordnungshüter Entwarnung - sie fanden keine schädlichen Stoffe, wie Polizei und Bundespolizei mitteilten.

Den Mann mit dem Zettel konnte die Polizei nachmittags in Mannheim ausfindig machen und befragen. Er habe den Eindruck gehabt, die Mitreisenden benötigten seine Hilfe, sagte er aus. Anschließend wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. Weshalb die Passagiere - vier Frauen und ein Mann - über Beschwerden klagten, war auch am Nachmittag noch völlig unklar.

„Bei den betroffenen Menschen sind bislang keine Verletzungen festgestellt worden“, hieß es in der Mitteilung. Auf dem Zettel habe auch nichts gestanden, was nach einer Drohung aussehe, sondern nur „zusammenhangloser Kram“, berichtete ein Sprecher der Bundespolizei. Erste Angaben, wonach auf dem Zettel etwas von „vergiftet“ oder „infiziert“ gestanden habe, stimmten nicht. Auch habe der Mann, der nur von Bensheim bis Darmstadt mitfuhr, sich nicht besonders auffällig verhalten. „Das ist ja das Merkwürdige.“ Der 25-Jährige hatte zunächst einer Reisenden den Zettel in die Hand gedrückt. „Daraufhin hat die Frau Reaktionen gezeigt“, sagte der Sprecher der Bundespolizei. Sie habe dann die Leitstelle in Darmstadt verständigt und sei schließlich beim Halt in Langen zusammen mit vier anderen Passagieren, die über die gleichen Beschwerden klagten, von Rettungskräften in Empfang genommen und in ein Krankenhaus gebracht worden.

Die Symptome waren am Nachmittag wieder abgeklungen. Der Zug war zwischenzeitlich nach Frankfurt weitergefahren, wo alle Fahrgäste am Gleis 13 ausstiegen. Wegen den Untersuchungen der Feuerwehr wurden das Gleis und der Zug ebenso wie die beiden Nachbargleise gesperrt. Sieben Züge hätten sich deshalb verspätet, berichtete der Sprecher der Bundespolizei. (dpa/rpp)

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