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Schlagerstar Matthias Reim nach 22-Millionen-Pleite wieder obenauf

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Matthias Reim

Homberg/Korbach. In Korbach geboren, in Homberg aufgewachsen, in Göttingen studiert: Schlagerstar Matthias Reim stieg hoch und fiel genauso tief: 22 Millionen Mark Schulden hatte er. Jetzt ist er wieder da: schuldenfrei, Finca auf Mallorca, dritte Frau und ab Montag gibt es seine Autobiografie.

Verdammt, er lebt noch! Nach seiner überstandenen Riesenpleite feilt Matthias Reim am großen Comeback: Das neue Album „Sieben Leben“ ist bereits ein Charterfolg, am 12. Februar geht der 53-Jährige auf Tour und Montag kommt seine Autobiografie auf den Markt.

M. Reim und D. Weidenfeld: Verdammt, ich leb noch. Südwest Verlag München, 160 Seiten 14,99 Euro, ISBN 978-3-517-08716-0

Weshalb braucht die Welt ein Buch von Matthias Reim? „Ich bin einer von denen, der wirklich eine aufregende Geschichte hinter sich hat“, sagt Reim. „Ich habe es ja vom Schicksal hoch wie tief ganz, ganz dicke gekriegt.“ Heute mit sich „total im Reinen“, einer Finca auf Mallorca und Ehefrau Nummer drei Sarah, blickt Reim zurück auf turbulente letzte 20 Jahre. Was ihn auszeichnet, ist Selbstironie.

2007 parodierte er sich im Werbespot einer Automietfirma mit dem Song „Verdammt, ich hab’ nichts“. Im Buch nennt er sich nun einen „abgehalfterten Ex-Star“ und bekennt sich zu seiner „Schwäche für schnelle Autos, schnelle Boote und schnelle Frauen“.

Ein Rückblick:

• 25. November 1989: Das war nicht nur Reims 32. Geburtstag, es war auch der Tag, an dem er „Verdammt, ich lieb’ dich“ schrieb. Herauskam der „größte deutschprachige Song des Jahrzehnts“ (Reim), eine Million Singles wurden verkauft, 2,5 Millionen Alben. Das Teenie-Magazin „Bravo“ bot ihn als Starschnitt an, es gab Homestorys aus Florida mit seiner Ex-Frau Mago.

• 14. September 2001: Das war der Tag, als er realisierte, dass er umgerechnet 11 Millionen Euro Schulden hat. Da war er noch mit Kollegin Michelle zusammen und urlaubte in Kanada. Er hatte seinem früheren Manager und besten Freund vertraut, in Immobilien im Osten investiert und Firmen gegründet, gar eine Wurstbude. Dumm und gutgläubig war er, sagt er. Peinlich ist ihm das heute. Auf den Mann aus dem Beamtenhaushalt wartete hinter der Bühne der Gerichtsvollzieher. Es blieb ihm nur die Insolvenz.

• 26. Juni 2010: Das war der Tag, als das Insolvenzverfahren mit einem Vergleich beendet wurde. Sein Bruder Christoph, erfolgreicher Banker, half ihm. Er finanzierte ihm auch die Finca auf Mallorca. Jetzt ist Reim froh, dass er über seine Irrwege bis hin zum „siebten meiner sieben wilden Leben“ üppig Material für Songs eingesammelt habe. Seine fünf Kinder von vier Frauen habe er alle noch um sich, „und mit den Müttern meiner Kinder komme ich auch einigermaßen cool klar“.

Seine Comeback-Tour startet er im brandenburgischen Ludwigsfelde. Nach Nordhessen kommt er nicht. Ans Karriereende verschwendet der faltiger gewordene Sunnyboy jedenfalls keinen Gedanken.

Von Inga Radel

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