Streik in Hessen: Logistikbranche warnt vor Versorgungschaos – ADAC mit Stauprognose
Millionen von Reisenden und Pendlern sowie die Logistikbranche in ganz Deutschland werden am Montag von einem Warnstreik im Verkehr betroffen sein.
Frankfurt – Wegen des am Montag (27. März) geplanten bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor warnt die Logistikbranche vor einem „Versorgungschaos“ und fordert die Aufhebung des Lkw-Fahrverbots am Sonntag. „Der Streik wird auch viele Lkw-Fahrer und -Fahrten massiv treffen“, sagte der Präsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt, der Bild. „Es droht Versorgungschaos und ein Schaden von zig Millionen, wenn Waren nicht rechtzeitig geliefert werden können.“
Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben für Montag (27. März) zu einem großangelegten bundesweiten Warnstreik im Verkehrssektor aufgerufen. Betroffen sind der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene, nahezu sämtliche deutsche Flughäfen, Wasserstraßen und Häfen sowie die Autobahngesellschaft. Befürchtungen, dass es zu Tunnelsperrungen kommen könnte, wies die Autobahngesellschaft am Donnerstag (23. März) indes zurück. Damit dürfte Deutschland auf der Schiene, auf Flüssen und an Flughäfen weitgehend still stehen.

Bundesweiter Warnstreik: Montag in Hessen der Werktag mit dem geringsten Stauaufkommen
Nach Informationen des ADAC Hessen-Thüringen habe der bundesweite Warnstreik jedoch keine Auswirkungen auf den Betrieb der Autobahnen. Die Verkehrsüberwachung soll weiterhin stattfinden, sodass der Betrieb der Autobahnen sichergestellt ist. „Wir gehen davon aus, dass der Straßenverkehr in Hessen am Montag wie gewohnt laufen wird“, so Wolfgang Herda, Verkehrsexperte des ADAC Hessen-Thüringen. „Allenfalls sehen wir ein geringfügig höheres Verkehrsaufkommen rund um die Ballungszentren. Viele Pendler werden zudem, wo möglich, von zu Hause arbeiten.“
Laut ADAC Staubilanz 2022 ist der Montag in Hessen der Werktag mit dem geringsten Stauaufkommen. Grund sei die seit der Pandemie verbreiteten Home-Office-Regelungen und die Flexibilisierung im Arbeitsmarkt. (cas/dpa)