Umweltministerium: Hinkendes Tier bei Gießen war Wolf - Zweites Tier in Hessen
Wiesbaden. Hessen hat einen Wolf mehr. Bei dem in Mittelhessen mehrmals gesehenen verletzten Tier handelt es sich „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ um einen Wolf, wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte.
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Das habe die Untersuchung von Haarproben an der Senckenberg-Außenstelle in Gelnhausen ergeben. Zwei dünne Härchen waren Mittwoch vergangener Woche an einem Auto gesichert worden, das das Tier den Sonntag zuvor bei Gießen angefahren hatte. Das Ergebnis der DNA-Analyse zeige, dass das Tier aus der italienisch-schweizerisch-französischen Wolfspopulation stammt. Ob es selbstständig über Süddeutschland zugewandert oder anders nach Hessen gelangt ist, sei unklar.
Dass das Tier im Raum Gießen bleibe, sei unwahrscheinlich, da das Gebiet zu zerschnitten und zu stark besiedelt sei. Der Wolf liebe die Ruhe, so das Ministerium weiter. Zuletzt sei das an einem Hinterbein verletzte Tier am Wochenende von einer Radlerin gesichtet worden. Bis jetzt wurde gerätselt, ob es sich um einen Hund oder Wolf handelt.
Für Wölfe ist das Senckenberg-Institut als nationales Referenzzentrum die zentrale Anlaufstelle. Die Wissenschaftler untersuchen den genetischen Fingerabdruck einzelner Tiere und schließen daraus auf Herkunft und Verbreitung. (dpa)