Herleshausen plant Solarpark rund um Archfeld

Die Fläche für das Projekt rund um Ortsteil Archfeld könnte bis zu 150 Hektar betragen. Laut Bürgermeister Lars Böckmann hat bereits ein Großteil der Landbesitzer einer Verpachtung zugestimmt.
Herleshausen – Um den Ortsteil Archfeld der Gemeinde Herleshausen soll ein Solarpark entstehen. Dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan stimmten die Vertreter der Gemeinde in der Sitzung am Dienstagabend mehrheitlich zu. Wenn der Solarpark nach jetziger Planung gebaut wird, könnte die Fläche etwa 150 Hektar groß sein. Damit wäre der Solarpark der größte in der Region. Zudem soll der Waldstall im Ortsteil Altefeld einer neuen Nutzung zugeführt werden. In dem Gebäude sollen zehn Mietwohnungen entstehen. Die Entscheidung, ob der Betrieb des Friedhofs in Frauenborn eingestellt wird, wurde indes vertagt.
Solarpark Archfeld
Die Baufläche rund um Archfeld bestehe laut Bürgermeister Lars Böckmann (CDU/WSRG) mehrheitlich aus Ackerflächen ohne großen Nutzen. Die Bodenwertzahl, die die Ertragsfähigkeit des Ackerlandes angibt, sei niedrig: „Das Projekt Solarpark Archfeld ist für die Gemeinde Herleshausen ein Prestige-Objekt“, sagt Böckmann. „Zudem würde es einen finanziellen Mehrwert für die Gemeinde einbringen.“ Durch den Solarpark würde Herleshausen klimaneutral werden und eine Energie-Einspeise-Vergütung werde an die Gemeinde gezahlt. „Das sind krisensichere Einnahmen“, sagt Böckmann. „Der Solarpark würde der Gemeinde langfristig finanzielle Stabilität geben.“
Wenn alle Eigentümer der landwirtschaftlichen Flächen einer Verpachtung zustimmen, könne die Größe des Solarparks zirka 150 Hektar betragen. „Die Mindestanforderung ist eine Fläche von 70 Hektar“, sagt Böckmann. „Und die Mehrheit der Eigentümer hat signalisiert, dass sie ihre Flächen verpachten werden.“ Gerhard Biehl (SPD) kritisierte das Vorhaben. „Wenn wir jetzt einem Solarpark zustimmen, müssen wir das zukünftig immer wieder machen“, sagt Biehl. „Irgendwann ist die gesamte Flur in der Gemeinde zugebaut.“
Deshalb und wegen „fehlender wichtiger Informationen“ zum Bebauungsplan enthielten sich die Mitglieder der SPD-Fraktion in der Abstimmung über den Auftsellungsbeschluss zum Bebauungsplans.
Waldstall Altefeld
Das Gebäude Waldstall in Altefeld soll umgebaut werden. Die Eigentümer planen den Ausbau von zehn Mietwohnungen. Die Gemeindevertreter stimmten dem Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan einstimmig zu.
Friedhof Frauenborn
Ob der Friedhof in Frauenborn weiterhin betrieben wird, konnte in der Sitzung der Gemeindevertretung nicht geklärt werden. Die Entscheidung wurde vertagt. Michael Janus (CDU) dazu: „Der Friedhof muss weiter betrieben werden, für die Frauenbörner.“ Burkhard Scheld (SPD) forderte eine Stellungnahme vom Kirchenvorstand der Gemeinde.
Parlament in Kürze
Teilnehmer
SPD 4 von 5
CDU 4 von 5
WSRG 3 von 5
Sitzungsdauer 130 Minuten
Gäste 9
Beschlussfassungen
- Neufassung der Entgeltordnung für den Ruheforst Werraland: mehrheitlich angenommen
- Auflösung der Kommission Werragrenzpark: mehrheitlich angenommen
- Vorschlagsliste zur Wahl der Schöffen und Jugendschöffen 2024 bis 2028: einstimmig angenommen
Kenntnisnahme
- Aufnahme eines Investitionskredites bei der Sparkasse Werra-Meißner
(Marius Gogolla)