Das „Grüne Band“, der Korridor entlang des ehemaligen Grenzstreifens, soll nach Willen des Gesetzgebers als Erinnerungslandschaft mit landeskundlicher, wissenschaftlicher und kulturhistorischer Bedeutung bewahrt werden. In Hessen soll er auf einer Länge von rund 260 Kilometern durch drei Landkreise und 21 Kommunen auf rund 8220 Hektar verlaufen – darunter eben auch durch Herleshausen und den Ortsteil Archfeld. Eingeteilt wird das „Grüne Band“ in drei Zonen: Flächen mit herausragender naturschutzfachlicher Bedeutung (Zone 1); Bereiche mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung, meist Bestandteil des Natura-2000-Netzes (Zone 2); und in Zone 3 „landwirtschaftlich genutzte Flächen ohne derzeitige besondere naturschutzfachliche Bedeutung“.
Durch das Ausrufen des besonderen Schutzstatus’ drohen nun also diverse Einschränkungen für Jagd, Forst- und Landwirtschaft – und auch für die Errichtung des Solarparks. Waldbesitzer, Bürgermeister und Bauern rebellieren: Sie fühlen sich übergangen und warnen, dass Naturlandschaften „zum Museum“ werden. „Der Großteil der den Solarpark Archfeld betreffenden Fläche betrifft Zonen der Klasse 3“, erläutert Herleshausens Bürgermeister Lars Böckmann auf Anfrage unserer Zeitung. Die Errichtung der Module wäre hier also nach derzeitigem Stand uneingeschränkt möglich.
„Einige der Flächen aber fallen auch in die strenger mit Auflagen belegte Zone 2“, so Lars Böckmann – hier wäre der Bau von Freiflächen-Photovoltaik wiederum unmöglich. (Von Emily Hartmann)