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Bilanz: Dürre sorgt für weniger Grünabfall im Werra-Meißner-Kreis

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Von: Konstantin Mennecke

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Symbolbild: Hier wird der Müll abgeholt.
Symbolbild: Hier wird der Müll abgeholt. © Julian Stratenschulte

Die Menschen im Werra-Meißner-Kreis produzieren insgesamt weniger Müll. Das geht aus der Abfallmengenentwicklung hervor, die jetzt das Land Hessen und für die Region der Zweckverband Abfallwirtschaft Werra-Meißner-Kreis auf Anfrage unserer Zeitung zusammengestellt haben.

Werra-Meißner – Am deutlichsten ist landesweit und im Werra-Meißner-Kreis der Rückgang der Sperrmüllmengen erkennbar. Lag die Menge im Jahr 2020 im Zuständigkeitsbereich des Zweckverbandes noch bei 2880 Tonnen Müll (rund 50 Kilogramm pro Einwohner), ist der Wert über das Jahr 2021 auf 1601 Tonnen und 2022 auf 1195 Tonnen (rund 21 Kilogramm pro Einwohner) gesunken. Landesweit lag dieser Wert bei 29 Kilogramm. Laut Hessischem Statistischen Landesamt waren die Sperrmüllmengen im ersten Corona-Jahr 2020 bundesweit ungewöhnlich stark angestiegen. Viele Bürgerinnen und Bürger hatten in den eigenen vier Wänden renoviert und schlicht „ausgemistet“. Hessenweit war der Wert um vier Kilogramm pro Einwohner gestiegen.

Friedhelm Junghans Verbandsvorsitzender
Friedhelm Junghans Verbandsvorsitzender © Stüber, Julia

Der Rückgang lässt sich laut Verbandsvorsitzendem Friedhelm Junghans im Werra-Meißner-Kreis zudem mit der Einführung einer Verwaltungsgebühr erklären. 30 Euro kostet seit 1. Januar 2021 die Sperrmüll-Anmeldung. Diese Gebühr gilt nicht nur für den Zweckverband, sondern auch für Eschwege und Witzenhausen.

Eine wetterbedingte Änderung der Müllmengen lasse sich beim Biomüll feststellen. Von 5915 Tonnen Bioabfall im Jahr 2020 war dieser Wert bis 2021 auf 10 685 Tonnen angestiegen. Weniger als die Hälfte, nämlich 5355 Tonnen Biomüll fielen 2022 an. Dieser Rückgang sei durch die Dürre im Sommer und weniger Gartenabfälle zu erklären. In anderen Regionen mit deutlich mehr Regen gab es auch steigende Bioabfall-Mengen, heißt es vom Statistischen Landesamt. In Hessen ist die Gesamtmenge der Haushaltsabfälle im Jahr um fünf Kilogramm pro Einwohner angestiegen. Alleine 45 900 Tonnen, also sieben Kilogramm pro Person, entfallen auf sogenannte Elektro- und Elektronik-Kaltgeräte.

Bau- und Abbruchabfälle bundesweit Spitze

Beim Blick auf das bundesweite Abfallaufkommen belegen laut Daten des Umweltbundesamtes die Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich Straßenaufbruch) einen absoluten Spitzenplatz. 229,4 Millionen Tonnen sind nach jüngsten Daten aus dem Jahr 2020 angefallen. Haushaltsabfälle, die sogenannten Siedlungsabfälle, kommen auf 51 Millionen Tonnen. Sie bestehen zum Großteil aus Hausmüll (31,7 Prozent), Papier (14,9 Prozent) und Gartenabfällen (12,4 Prozent). (kmn)

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