Gottesdienst zur Verabschiedung von Dekanin Ulrike Laakmann

„Ich bin grenzenlos hoffnungsvoll“, sagte Ulrike Laakmann in ihrer Abschiedspredigt in der Liebfrauenkirche
Witzenhausen – Sogar aus Estland waren Gäste gekommen, um Ulrike Laakmann, Dekanin des evangelischen Kirchenkreises Werra-Meißner, in den Ruhestand zu verabschieden. Mart Jaanson aus der Propstei Valga dankte der Dekanin für die Unterstützung währen der Pandemie und seit Beginn des Krieges in der Ukraine.
In der Liebfrauenkirche versammelten sich am Sonntag nicht nur Vertreter von Kirchenkreis und Landeskirche, sondern auch aus Politik und Gesellschaft, um die Dekanin mit einem Festgottesdienst zu verabschieden. In den vergangenen drei Jahren musste Laakmann den fusionierten Kirchenkreis mit der Hilfe ihres Stellvertreters Ralph Beyer zusammenbringen, und hat das mit unermüdlicher Energie getan, wie die Kollegen attestierten.
„Ich habe bei dir bewundert, wie ein Mensch so viel arbeiten kann“, sagte Stadtdekan Dr. Michael Klöckner, Vorsitzender der Dekane-Konferenz. „Sie geben immer mehr als 100 Prozent“, sagte Landrätin Nicole Rathgeber.
Andreas Piontek, Superintendent des Kirchenkreises Mühlhausen, sagte: „Ich habe Ulrike Laakmann schätzen gelernt als umsichtig, tatkräftig und sensibel. Sie hat einen guten Blick auf die Realität, das ist heute wichtig.“ Auch Ralph Beyer und Präses Ludger Arnold bedankten sich. „Du hast uns angesteckt mit der Liebe zu schön gestalteten Gottesdiensten und philosophischen Wortspielen“, sagte Ralph Beyer.

Theologie der Hoffnung
Ihre Liebe dazu führte die Dekanin in ihrer Abschiedspredigt noch einmal vor. Schon 1983 hätten die Pfarrer über die Fragen von Frieden und Gerechtigkeit diskutiert. Unter der Theologie der Hoffnung sollten die Kinder und Enkel aufwachsen. „Doch wie schnell die Welt aus den Fugen geraten kann, haben wir gesehen“, sagt sie und fragt sich: „War manches für uns zu selbstverständlich?
Die Epochen bröckeln, Gesellschaften befinden sich im Klimawandel. Der Brennglas-Effekt der Pandemie hat Entwicklungen, die vorher schon da waren, verstärkt.“ Am meisten Angst mache ihr, dass die Menschen Gott vergessen könnten. Für sie gebe es gute Gründe, an die Kraft der Auferstehung zu glauben: „Ich bin grenzenlos hoffnungsvoll trotz aller Schwierigkeiten.“
Pröpstin Katrin Wienold-Hocke fasste das Wirken der Dekanin zusammen. So habe Ulrike Laakmann immer Position bezogen, sich vernetzt und für den Frieden gebetet. Sie habe die Herausforderungen der Kirche im ländlichen Raum angenommen, dem großen Kirchenkreis zum Aufbruch verholfen, das Frauenmahl auf Burg Ludwigstein initiiert, als Studienleiterin Vikare ausgebildet, die Kirche ins Radio und ins Kino gebracht und zuletzt eine neue Taufagende in Buchform aus der Taufe gehoben.
Sie habe in ihrer Hartnäckigkeit und Strenge nie nachgelassen, aber auch ihren Humor nie verloren. Nun folge ein neuer Lebensabschnitt mit ihrem Mann, Pfarrer Martin Laakmann, in Hofgeismar. Schließlich war auch Bischöfin Dr. Beate Hofmann anwesend, um ihre Dekanin zu verabschieden.
Von Kristin Weber