Die Begleiter müssen für ihre Arbeit selbst gefestigt im Leben stehen. Man dürfe nicht etwa depressiv sein. „Dann kann man aus der Arbeit aber viel mitnehmen und selbst die Angst vor dem Tod verlieren.“ Manchmal nehme man aus einer Begleitung auch mehr mit, als man in der Situation geben kann. Und manches Mal kullern auf beiden Seiten die Tränen.
Grundsätzlich sei es wichtig, das Thema auch bei jungen Menschen präsent zu machen. Das passiere unter anderem mit der Aktion „Hospiz macht Schule“. Dann kommen auch ein Arzt und ein Bestatter in die Klasse und klären auf. „Kinder haben viele Fragen, auf die sie kindgerechte Antworten bekommen sollen“, sagt Benz. „Warum muss ein Mensch sterben“ ist unter anderem eine davon. „Viele Kinder werden von der Beerdigung, beispielsweise von der geliebten Oma weggehalten. Für sie ist es aber genauso wichtig, trauern zu können oder die Oma ein letztes Mal antippen zu können.“ Dieses nicht richtig trauern können schleppe man sonst mit bis ins Erwachsenenalter – wenn dann beispielsweise die eigenen Eltern sterben. Der Tod dürfe deshalb kein Tabuthema sein.
Was die Begleiter auch haben, sind immer wieder freundschaftliche Bindungen zu den begleiteten Familien und Angehörigen – sie halten über den Tod hinaus.
Von Konstantin Mennecke