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Immer weniger größere Operationen in Witzenhausen

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Von: Stefan Forbert

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Ab April soll es größere Operationen mit anschließendem stationären Aufenthalt im Krankenhaus in Witzenhausen nicht mehr geben. An dem Standort will sich das Klinikum Werra-Meißner auf ambulante Eingriff im sogenannten Tageschirurgie-Konzept konzentrieren.
Ab April soll es größere Operationen mit anschließendem stationären Aufenthalt im Krankenhaus in Witzenhausen nicht mehr geben. An dem Standort will sich das Klinikum Werra-Meißner auf ambulante Eingriff im sogenannten Tageschirurgie-Konzept konzentrieren. © Demmer, Nicole

Notfall-Ambulanz schränkt Angebot ein

Witzenhausen – Wer sich gerade den Arm gebrochen, den Kopf aufgeschlagen, tief in den Finger geschnitten, am Bein verbrüht oder die Hand eingeklemmt hat, wurde bislang zu jeder Zeit in der Notfall-Ambulanz des Klinikums Werra-Meißner am Standort in Witzenhausen versorgt.

Ab 1. April wird diese Hilfe von Montag bis Sonntag rund um die Uhr nur noch für Menschen vorgehalten, die ein internistisches Problem haben. Dazu gehören beispielsweise Atemnot und ein Asthmaanfall, starke Bauch- oder Nierenschmerzen, Herzrasen und Verdacht auf Blinddarmentzündung.

Chirurgische Notfälle hingegen werden künftig nur noch montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr versorgt. Während dieser Zeit bietet auch der Durchgangsarzt, Dr. Oliver Pitzal, weiterhin seine Ambulanz für Arbeits- und Schulunfälle werktags außer samstags an. Das teilte Florian Künemund, der Sprecher des Klinikums Werra-Meißner, mit.

Konzentration liegt auf ambulante Operationen

Chirurgische Patienten, die zu Fuß kommen, würden aber auch, wenn sie außerhalb der künftig eingeschränkten Zeit in der Notambulanz erscheinen, „weiterhin von der Pflegekraft gesichtet und versorgt“, versicherte der Sprecher auf Nachfrage, bei Bedarf vom Internisten untersucht und weiterverlegt. Künemund: „Es wird niemand unversorgt abgewiesen.“

Das reduzierte Angebot bei der Notfallversorgung begründet Klinikum-Geschäftsführer Christoph Maier der Pressemitteilung zufolge zum einen mit „dem politischen Willen der Regierung, die Ambulantisierung in den Krankenhäusern voranzutreiben“. Zum anderen reagiere man „auf den sehr geringen Versorgungsbedarf bezüglich Notfall-Operationen in der Nacht oder am Wochenende in Witzenhausen“. An diesem Standort setze das Klinikum im chirurgischen Bereich daher künftig verstärkt auf ambulante Operationen im Tageschirurgie-Konzept.

Wesentliche Änderung ab 1. April laut Geschäftsführer Maier: Nachts steuert ein Rettungswagen bei chirurgischen Notfällen direkt das vom Wohnort nächstgelegene andere Krankenhaus an, beispielsweise Eschwege.

Patienten, die eine größere Operation mit anschließenden stationären Aufenthalten wie bei einem Knochenbruch oder einem geplatzten Blinddarm benötigen, würden ohnehin schon seit längerer Zeit auch tagsüber nach Eschwege verlegt und dort operiert beziehungsweise weiter versorgt.

Von Stefan Forbert

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