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Rettungshunde: So läuft die Ausbildung ab

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Von: Konstantin Mennecke

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Im Einsatz in der Türkei: Trümmersuchhunde, unter anderem auch vom Bundesverband Rettungshunde (BRH).
Im Einsatz in der Türkei: Trümmersuchhunde, unter anderem auch vom Bundesverband Rettungshunde (BRH). © Paul-Philipp Braun

Werra-Meißner/Kirikhan – Eine jahrelange Ausbildung bildet die Grundlage des Einsatzes von Anja Hoche aus Witzenhausen und Rettungshund Flash.

Zwei bis drei Jahre – je nachdem, ob der Hund als Personensuchhund, also als Trailer, oder wie Flash als Trümmersuchhund eingesetzt werden soll – dauert die Ausbildung. Das berichtet Imke Drescher, zweite Vorsitzende der BRH Rettungshundestaffel Werra-Meißner, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Welche Hunde als Rettungshunde ausgebildet werden können, sei nicht grundsätzlich von der Rasse abhängig. „Der Hund sollte aber nicht älter als zwei Jahre und in einer guten körperlichen Verfassung sein“, sagt Imke Drescher. Innerhalb eines Spielkreises werde dann geschaut, ob das Tier offen auf Menschen zugeht, oder vielleicht eher scheuer Natur ist.

Im Anschluss wird für die Ausbildung festgelegt, welchen künftigen Einsatzzweck der Hund haben soll. „Bei vermissten Personen, beispielsweise auf Anforderung der Polizei bei Personensuchen, kommen Mantrailer zum Einsatz. Die Mitglieder der Rettungshundestaffel holen dazu beispielsweise Kleidungsstücke aus dem heimischen Umfeld des Gesuchten. „Der Hund sucht dann gezielt nach genau diesem Geruch“, erklärt Drescher.

Anders sei das bei Flächen- und Trümmersuchhunden. „Sie sind auf den grundsätzlichen menschlichen Geruch trainiert und suchen, wie jetzt auch Anja und Flash in der Türkei, nach Verschütteten.“

Damit die Hunde die Aufgabe erfüllen, werden sie bis zu drei Jahre entsprechend ausgebildet. Der Bundesverband Rettungshunde hat dazu unter anderem spezielle Trainingszentren, in denen auch Trümmerlagen simuliert werden können. „In der Ausbildung wird auch herausgefunden, welche Art von Belohnung der Hund am liebsten hat. Ein spielaffiner Hund möchte sein Lieblingsspielzeug, andere mögen lieber Leckerli“, so die zweite Vorsitzende. Zwölf Teams hat die 52 Mitglieder starke Rettungshundestaffel Werra-Meißner aktuell, zudem befinden sich neun Teams aktuell in Ausbildung.

Thema dieser Ausbildung ist unter anderem auch das Auffinden einer Person. Wenn Hunde eine Person, beispielsweise im Wald oder in Trümmern gefunden oder lokalisiert haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie sie ihren Fund anzeigen. „Trümmersuchhunde sind darauf trainiert, zielgerichtet in die Richtung der stärksten Geruchsfeststellung zu bellen. Das machen sie so lange, bis der Hundeführer kommt“, erklärt Imke Drescher. Flächensuchhunde können einen sogenannten Bringsler von ihrem Halsband ins Maul aufnehmen und zum Hundeführer zurücklaufen, wenn sie eine Person gefunden haben – eine im Vergleich zum Bellen sehr ruhige Form zum Anzeigen eines Fundes. Bei Mantrailern ist der Hund ohnehin an der Leine und führt den Menschen so zum Fund.

Für einen Auslandseinsatz gelten neben Anforderungen an die persönliche Fitness auch viele weitere Anforderungen an den Impfstatus von Mensch und Tier, zudem gibt es spezielle Ausbildungen für Katastrophengebiete. Partner des BRH ist in diesen Fällen ISAR (wir berichteten). In allen Fällen investieren die Hundeführer aber viel Zeit an den Wochenenden für die Aus- und Weiterbildung, investieren Geld im Ehrenamt für Fahrtkosten und mehr. „Das Gefühl, einem Menschen in Not helfen zu können, ist für uns aber ein großer Lohn für die viele Arbeit“, sagt Imke Drescher.

Von Konstantin Mennecke

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