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Tag des Patienten: Auch Worte können heilen helfen

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Von: Konstantin Mennecke

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Sorgt sich um die Patienten: Pfarrerin Dagmar Ried-Dickel im Gespräch mit einer Patientin in der Orthopädischen Klinik.
Sorgt sich um die Patienten: Pfarrerin Dagmar Ried-Dickel im Gespräch mit einer Patientin in der Orthopädischen Klinik. © Lichtenau e.V./nh

Hessisch Lichtenau – Es sind nicht immer nur die sichtbaren Verletzungen, die Patienten der Orthopädischen Klinik von Lichtenau e.V. belasten.

Wenn kranke Menschen ins Krankenhaus kommen, ist ihnen häufig unklar, wie sich Schmerzen entwickeln, wie es in der Corona-Zeit mit Besuchen durch Angehörige klappt und wie lange man auf Station bleiben muss, teilt Jessica Sippel, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit bei Lichtenau e.V., zum heutigen Tag des Patienten mit. Unterstützung gibt es für diese Sorgen durch die seelsorgerischen Angebote der Klinik – unter anderem möglich gemacht durch viele Ehrenamtliche.

Die Klinikseelsorge, die „Grünen Damen“ und der Patientenfürsprecher haben als seelsorgerische Angebote an der Orthopädischen Klinik eine lange Tradition, heißt es. „Die Klinikseelsorge, vertreten durch Pfarrerin Dagmar Ried-Dickel, ist ein unverzichtbares und zentrales Merkmal der diakonischen Einrichtung auf dem Mühlenberg. Sie kommt auf Wunsch zu Gesprächen oder auch gemeinsamen Gebeten auf die Zimmer und hilft dabei, die für die Patientinnen und Patienten häufig belastenden Situationen auf der Ebene der Spiritualität und des christlichen Glaubens zu bewältigen“, betont Jessica Sippel. Darüber hinaus gibt es vor Ort regelmäßige Gottesdienste in der hauseigenen Kapelle, die Pfarrerin Ried-Dickel oder Pfarrer Dieter-Christian Peuckert, Theologischer Vorstand von Lichtenau e.V., halten.

Die Patientenfürsorge, deren wesentlicher Bestandteil die „Grünen Damen“ sind, gibt es bereits seit Jahrzehnten. 1978 wurde die Evangelische Krankenhaushilfe (EKH) gegründet. „Die ,Grünen Damen’ sind durch ihr wertvolles Engagement ein nicht wegzudenkender Teil der Mitarbeiterschaft und der Orthopädischen Klinik“, teilt die Sprecherin mit.

Ein weiterer Teil der seelsorgerischen Angebote ist auch ein 73-jähriger Fürstenhagener. Walter Oehl ist als Patientenfürsprecher für die Patienten der Orthopädischen Klinik und des Rehazentrums da. Der Aufgabenbereich des Patientenfürsprechers ist dabei umfangreich. „Er wertet anonyme und nicht-anonyme Lob-und-Tadel-Bögen der Patientinnen und Patienten aus, nimmt direkte Anregungen während seiner wöchentlichen Rundgänge entgegen, ist für die Betroffenen und auch die Angehörigen da und schlüpft dabei in die Vermittlerrolle bei jeglichen Anliegen – von der Verpflegung, Fragen zu Besuchsregelungen, dem Organisieren eines Dolmetschers bis hin zu Unzufriedenheiten über Wartezeiten“, erklärt Jessica Sippel. „Ich habe große Freude daran, den Patienten helfen zu können. Ob Klinikseelsorge, ,Grüne Damen’ oder der Patientenfürsprecher – für viele Patientinnen und Patienten macht es psychisch einen großen Unterschied, wenn sie wissen: Es ist jemand da“, sagt der Ehrenämtler Walter Oehl über seine Aufgabe.

Von Konstantin Mennecke

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