1. Werra-Rundschau
  2. Lokales
  3. Kreisteil Witzenhausen

Vereinen im Werra-Meißner-Kreis fehlt mittlerweile der Nachwuchs

Erstellt:

Von: Wiebke Huck

Kommentare

Nachwuchs im Stall gibt es reichlich, darum ist dieser ein weitaus geringeres Problem als der Nachwuchs bei den Kaninchenzüchtern.
Nachwuchs im Stall gibt es reichlich, darum ist dieser ein weitaus geringeres Problem als der Nachwuchs bei den Kaninchenzüchtern. © Wiebke Huck

Kaninchenzuchtvereine haben im Werra-Meißner-Kreis mit Nachwuchssorgen zu kämpfen. „Jugendliche interessieren sich kaum noch für die Kaninchenzucht“, sagt Klaus Arnold, Vorsitzender des Kaninchenzuchtvereins K 114 Witzenhausen und Vorsitzender des Kreisverbands Werra-Meißner im Landesverband der Kaninchenzüchter Kurhessen.

Werra-Meißner – Damit spricht er für so gut wie jeden Rassekaninchenzuchtverein im Werra-Meißner-Kreis, denn alle teilen die gleichen Sorgen rund um den Erhalt ihres Vereins, weiß er. Dabei sind Kaninchen beliebt, wurde von der Stiftung Mensch und Tier sogar kürzlich zum Haustier des Jahres 2023 gewählt. Für die Vereine bedeutet das aber nicht automatisch guten Zulauf, im Gegenteil: „Die Mitgliederzahlen in den Kaninchenzuchtvereinen gehen immer weiter zurück, wie in anderen Vereinen auch, vor allem Rassegeflügelzuchtvereine haben dieselben Sorgen“, so Arnold. Auch viele Gesangs- und Schützenvereine haben mit dem Verlust von Mitgliedern zu kämpfen.

Ein Verein hat diesen Kampf kürzlich verloren: Der K 30 Hessisch Lichtenau hat sich nach fast 50 Jahren im Februar aufgelöst, es gab keine aktiven Züchter mehr und auch keinen Nachwuchs, wie der ehemalige Vorsitzende Reinhard Simon berichtet. Auch der K 29 Grebendorf steht aus demselben Grund kurz vor dem Aus, bestätigt dessen Vorsitzender Reinhold Hossbach.

Nach der Auflösung des Grebendorfer Zuchtvereins gibt es im Werra-Meißner-Kreis aktuell noch fünf aktive Vereine. „Die Zukunft der Kaninchenzüchter im Kreis sieht traurig aus“, weiß Klaus Arnold. Dabei handele es sich um ein Hobby, das für Kinder und Jugendliche gut geeignet sei, da es sie lehren würde, Verantwortung zu übernehmen. Aber: „Um die Tiere muss man sich an 365 Tagen im Jahr kümmern, Kaninchenzucht bedeutet schon viel Arbeit“, so der Kreisverbandsvorsitzende weiter.

Tragen gerne Verantwortung: Friederike Ehrenberg (links) und Lina Friedrich mit ihren Kaninchen der Rasse Zwerg-Rex-Dalmatiner. Beide sind Mitglied im Kaninchenzuchtverein K 114 Witzenhausen.
Tragen gerne Verantwortung: Friederike Ehrenberg (links) und Lina Friedrich mit ihren Kaninchen der Rasse Zwerg-Rex-Dalmatiner. Beide sind Mitglied im Kaninchenzuchtverein K 114 Witzenhausen. © Wiebke Huck

Darin besteht laut Arnold das größte Problem: Kinder könnte man leicht für das Hobby begeistern, Eltern hingegen hätten oft Angst, dass die Begeisterung nicht lange anhält und sie sich dann um die Tiere kümmern müssten.

Früher waren es oft die Kinder oder Enkel von bereits aktiven Mitgliedern, die die Kaninchenzucht für sich entdeckt hätten, durch den Mitgliederschwund sei es den Vereinen aber kaum noch möglich, den Nachwuchs aus den eigenen Reihen zu generieren. » 

Mehr zum Thema lesen Sie in unserer gedruckten Ausgabe.

Noch fünf Vereine mit knapp 100 Mitgliedern

Zu den fünf im Werra-Meißner-Kreis noch aktiven Kaninchenzuchtvereinen gehören der K 5 Bad Sooden-Allendorf, der K 19 Eschwege, der K 21 Herleshausen sowie der K 32 Großalmerode und der K 114 Witzenhausen. Nur vier Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren sind insgesamt als aktive Züchter in den Vereinen gemeldet. Erwachsene Rassekaninchenzüchter mit Vereinszugehörigkeit gibt es im Werra-Meißner-Kreis aktuell noch 23, die Gesamtmitgliederzahl liegt bei 98. (hbk)

Auch interessant

Kommentare