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Zweiter Corona-Fall für Werra-Meißner-Kreis: Mann ist in Jena im Krankenhaus

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Von: Friederike Steensen

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Zweiter positiver Test für einen Menschen aus dem Werra-Meißner-Kreis: Laut Landrat Stefan Reuß liegt der Mann allerdings in einem Krankenhaus in Jena.
Zweiter positiver Test für einen Menschen aus dem Werra-Meißner-Kreis: Laut Landrat Stefan Reuß liegt der Mann allerdings in einem Krankenhaus in Jena. © dpa/Christophe Bott

Ein zweiter Bürger des Werra-Meißner-Kreises ist nachweislich am Coronavirus erkrankt. Allerdings befindet er sich laut Landrat Stefan Reuß derzeit in Jena im Krankenhaus.

Während hessenweit die Zahl der bestätigten Coronafälle in die Höhe schnellt, lag sie am Freitag auf dem Gebiet des Werra-Meißner-Kreises immer noch bei dem einen Fall aus Meinhard. Laut Landrat Stefan Reuß liegt zudem ein mit dem Coronavirus infizierter Mann aus dem Werra-Meißner-Kreis in Jena (Thüringen) im Krankenhaus, er habe aber mit seiner Ehefrau nur eine weitere Kontaktperson gehabt. Derzeit würden weitere Verdachtsfälle untersucht, zum Teil hätten sich positive Schnelltests bei der Überprüfung der Probe im Labor aber als falsch herausgestellt, so Reuß.

Er könne verstehen, dass viele Menschen an den niedrigen Fallzahlen zweifeln, sagt Landrat Stefan Reuß auf Anfrage. Es würden dem Kreis regelmäßig Coronafälle gemeldet, die sich im Labor aber nicht bestätigt hätten. Das Gesundheitsamt wisse von mehr als 100 Test im Werra-Meißner-Kreis, sagte Reuß. Es könnte aber weitere geben, da nicht jeder Test in den Praxen beim Kreis gemeldet werden muss.

Gesundheitsdezernent Dr. Rainer Wallmann verweist zudem auf einen „Testtourismus“: Da der Werra-Meißner-Kreis einer der wenigen hessischen Landkreise ohne eigenes Testzentrum sei, würden viele ins Zentrum nach Kassel fahren, um Proben nehmen zu lassen. Auch von dort würden dem Kreis nur positive Ergebnisse gemeldet. Wie hoch die Dunkelziffer der Erkrankten sei, könne man nicht seriös benennen, sagen Reuß und Wallmann.

Der Gesundheitsdezernent führt die niedrigen Fallzahlen auch auf die sehr ländliche Struktur des Landkreises zurück: In den ähnlich dünn besiedelten thüringischen Nachbarlandkreisen gäbe es laut einer aktuellen Karte des Robert-Koch-Instituts nur ein bis zwei bestätigte Fälle, während es in den anderen, dichter besiedelten nordhessischen Kreisen mehr seien. „Das heißt nicht, dass es mit Verzögerung nicht auch hier zu steigenden Fallzahlen kommt“, so Wallmann. Das hessische Sozialministerium meldete am Freitag für Stadt und Landkreis Kassel 76 Fälle, für den Schwalm-Eder-Kreis 58, den Kreis Hersfeld-Rotenburg 21 und den Kreis Waldeck-Frankenberg 25.

Die Tests aus dem Werra-Meißner-Kreis werden nun nicht mehr in Marburg, sondern in einem Labor in Kassel untersucht, so Reuß. Er habe angeregt, die Analyse im Klinikum Werra-Meißner vornehmen zu lassen, aber erfahren, dass dieses nicht für die nötigen Spezialverfahren ausgestattet sei. 

Coronavirus: Die Größe einer Trauerfeier ist im Moment nicht maßgeblich, das berichtet werra-rundschau.de.  Interview mit Pfarrer und Bestatter.

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