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Mehr Diebstähle: So sichern Sie ihr Rad richtig

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Von: Theresa Lippe

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Jörg Künstler Polizei
Jörg Künstler Polizei © Andreas Gebert

Allein in den vergangenen zwei Monaten wurden acht Räder im Landkreis gestohlen

Werra-Meißner – Acht gestohlene Fahrräder vermeldet die Polizei Eschwege für die Monate September und Oktober im Werra-Meißner-Kreis. Dabei entstanden über 2000 Euro Schaden. Das teilte Polizeisprecher Jörg Künstler auf Anfrage mit. Das sind allerdings nur die Fälle, die bei der Polizei zur Anzeige gebracht worden sind. Versuchte Diebstähle sind in der Statistik nicht aufgeführt.

So wurde beispielsweise ein Rad am Eschweger Bahnhof aus dem Abstellraum für Fahrräder gestohlen (100 Euro Schaden), ein Trekkingrad am Eschweger Klinikum entwendet (640 Euro Schaden), aus den Kellerräumen eines Mehrfamilienhauses an der Brückenstraße wurden gleich zwei Räder geklaut (1050 Euro Gesamtschaden). Auch an der Taschengasse wurden zwei Fahrräder aus einem Mehrfamilienhaus gestohlen (200 Euro), teilte die Polizei kürzlich mit. Bei nur einem der acht gestohlenen Räder handle es sich um ein E-Bike, so Künstler.

Jörg Künstler Polizei
Jörg Künstler Polizei © Privat

Mehr Diebstähle als im Vorjahr

„Acht Fahrräder in zwei Monaten ist weder besonders viel, noch besonders wenig“, sagt Künstler. Jedoch scheint das aktuelle Jahr ein gutes für Fahrraddiebe im Kreis zu sein. Im Jahr 2020 wurden 66 gestohlene Räder bei der Polizei gemeldet, im Jahr darauf waren es nur noch 55. Künstler: „Stand heute wurden allerdings schon mehr Fahrraddiebstähle gemeldet, als zum Jahresende 2021.“ Genaue Zahlen dürfe Polizeisprecher Jörg Künstler allerdings noch nicht nennen. Eine offizielle Auswertung gebe es erst zum neuen Jahr. Deutschlandweit wurden im Vorjahr rund 234 000 Fahrraddiebstähle angezeigt. Ein Rekordtief. Versichert seien davon insgesamt 125 000 Räder gewesen. Rund 15 000 weniger als im Jahr zuvor. Das teilte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (adfc) mit. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sei dabei ein Schaden von etwa 110 Millionen Euro entstanden.

Der Schadensdurchschnitt habe sich in den vergangenen 10 Jahren von 440 Euro auf 860 Euro fast verdoppelt. Das zeige, dass hochpreisigere Fahrräder gestohlen werden, heißt es vom GDV. Deshalb rät auch die Eschweger Polizei dazu, Fahrräder ausreichend zu sichern. So seien ein qualitativ hochwertiges Schloss, wie man das Rad anschließt und auch der Abstellort ausschlaggebend dafür, ob Diebe überhaupt einen Versuch starten und wie erfolgreich dieser ist. Foto: privat/NH

So sichern Sie Ihr Fahrrad richtig

In ganz Deutschland registrierte die Polizei im Jahr 2021 fast 233 600 Fälle von Fahrrad-Diebstählen. Dabei seien die Diebe nicht nur an den Fahrzeugen interessiert. Auch hochwertige Zubehörteile hätten sie im Visier, heißt es auf der Beratungswebsite der Polizei.

Fahrradschlösser

Generell sei es wichtig, Räder aller Art und E-Scooter anzuschließen, damit sie nicht einfach weggetragen werden können. Dabei sollte mit einem Schlosspreis von zirka fünf bis zehn Prozent des Fahrradpreises zu rechnen sein. Dabei gelte: je leichter und teurer ein Rad, desto schwerer und teurer sollte das Schloss sein. Den besten Diebstahlschutz bieten laut Polizei stabile Ketten-, Bügel- oder Faltschlösser. Diese sollten groß genug sein, um das Rad an einem festen Gegenstand anzuschließen, beispielsweise an einem Fahrradständer oder Laternenpfahl. Nicht für einen effektiven Diebstahlschutz seien dünne Ketten-, Bügel-, oder Kabelschlösser geeignet. Sie seien mit einfachen Hilfsmitteln oder Werkzeugen zu knacken. Auch Speichenschlösser seien nicht ausreichend. Beim Schlosskauf solle auf „geprüfte Qualität“ und hochwertiges Material, wie durchgehärteten Spezialstahl, sowie massive Schließsysteme geachtet werden. Das VDS-Gütesiegel sei ein guter Indikator. Das Rahmenschloss eines E-Bikes bietet übrigens auch keinen ausreichenden Schutz, heißt es auf der Website. Die Polizei empfiehlt zusätzliche Schlösser, außerdem die Mitnahme des Akkus.

Räder sicher abstellen

„Nur das Vorder- und Hinterrad zu lockieren, reicht nicht aus. Auch in Abstellräumen, Kellern oder Treppenhäusern sollte das Rad immer angeschlossen werden“, teilt die Polizei mit. Sei das nicht möglich, könne man mehrere Räder aneinander schließen. Generell sollten Räder jeglicher Art im Idealfall dort angeschlossen werden, wo viele Menschen es sehen können.

GPS-Tracking

Zusätzlich können Zweiräder mit einem GPS-Peilsender versehen werden. Per SMS wird der Besitzer dann alarmiert, wenn das abgestellte Rad bewegt wird. Zumindest übermittelt ein solcher Tracker den aktuellen Standort des Fahrrades.

Codierung

Eine Fahrradcodierung kann abschreckend auf Diebe wirken und erschwert den Weiterverkauf. Die Nummer kann auf dem Rahmen angebracht oder geprägt werden. Die Codierung bezieht sich nicht auf die Rahmennummer. Von Theresa Lippe

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