Deutsche Glasfaser will nach Meinhard

Will die Region nicht den digitalen Anschluss verpassen, führt kein Weg um den massiven Ausbau von Glasfaser herum. Drei Firmen sind im Kreis zugange, doch vielerorts hängt es bei der Umsetzung.
Meinhard/Ringgau – Auf dem hart umkämpften Markt beim Ausbau von Glasfasernetzen bis ins Haus mit der sogenannten FTTH-Technik bringt sich nach den Firmen Goetel und UGG (Unsere Grüne Glasfaser) jetzt ein dritter Player ins Spiel – die Deutsche Glasfaser. Das Unternehmen, das bisher im Werra-Meißner-Kreis noch nicht aktiv war, will eine der letzten Vermarktungslücken schließen und strebte beim Glasfaserausbau eine Kooperation mit Meinhard an, um dort das Netz auszubauen.
Meinhard hat noch nicht entschieden
Die Gemeinde Meinhard hat sich anders als das Gros der Kommunen im Kreis bisher noch nicht für einen Anbieter entschieden. „Wir sollten aber eine Entscheidung treffen, damit uns die Bürger nicht vorwerfen, wir verschlafen die Zeit“, sagte Brill.
Interesse an einem Ausbau in Meinhard hatte zunächst die Firma Goetel bekundet, sich dann nach Auskunft von Brill aber nicht wieder gemeldet. Anfang der Woche stellte nun Peter Koch von der Deutschen Glasfaser das geplante Vorgehen seines Unternehmens in Meinhard dem Bauausschuss vor. Die Deutsche Glasfaser will die Anschlüsse in Meinhard in zwei Phasen bauen. In der ersten würde der Ausbau in den Ortsteilen Grebendorf, Jestädt, Schwebda und Frieda stattfinden, in der zweiten Phase in den Bergdörfern Motzenrode, Hitzelrode und Neuerode.
Wie die anderen Firmen auch will die Deutsche Glasfaser zügig in die Vorvermarktung gehen. Die soll bereits am 1. Juni dieses Jahres beginnen. „Voraussetzung, dass der Ausbau beginnen kann, ist eine Vermarktungsquote von 33 Prozent“, sagte Koch. Das heißt, dass ein Drittel der Meinharder Haushalte zunächst aus den Talgemeinden sich für die Deutsche Glasfaser, die mit Netzbetreiber Vodafone zusammenarbeitet, entscheidet. Nur wenn das gelingt, können bei entsprechender Vermarktungsquote auch die Höhendörfer angeschlossen werden.
Zuvor allerdings soll Meinhard mit dem Unternehmen einen Kooperationsvertrag abschließen, der letztendlich bei der Vermarktung die Deutsche Glasfaser unterstützt. Laut Telekommunikationsgesetz (TKG) darf jedes Unternehmen in den Kommunen bauen. Die Deutsche Glasfaser will für ihre Knotenpunkte auch einzelne Flächen aufkaufen. „Wir machen keine Haustürgeschäfte und garantieren, dass wir in der Bauphase festangestellte deutsche Bauleiter einsetzen“, sagte Koch. Christoph Jost (FDP) forderte Bürgermeister Brill auf, sich bei seinen Amtskollegen im Kreis nach deren Erfahrungen mit den verschiedenen Unternehmen zu erkundigen. „Es ist wichtig, dass wir einen Partner finden, mit dem andere gute Erfahrungen gemacht haben“, so Karl Jeanrond (SPD).
In Ringgau startet UGG jetzt in die Vermarktung - Infoveranstaltung am 15. März
Derweil wird es in der Gemeinde Ringgau jetzt ernst. Die Kommune hatte sich im November vorigen Jahres für eine Zusammenarbeit mit der UGG entschieden. Das Unternehmen, dessen großer Partner Telefonica mit dem Netzbetreiber O2 ist, geht jetzt in Ringgau in die aktive Vermarktung. Am kommenden Mittwoch, 15. März, wird es um 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus von Netra für Bürger eine Informationsveranstaltung geben, bei der das Vorgehen, der Ausbau, Tarife etc. erläutert werden.
Die Info-Veranstaltung in Netra ist als Hybrid-Veranstaltung angelegt. Das heißt, dass es auch möglich ist, online teilzunehmen. Eine Anmeldung zur virtuellen Teilnahme ist unter dem Link ugg-events.com/150323 möglich. (Stefanie Salzmann)