EAM spendet Blockheizkraftwerk aus Meinhard an ukrainische Kleinstadt

Ein rund sieben Tonnen schweres Blockheizkraftwerk befindet sich auf dem Weg von Meinhard in die Ukraine. Mit ihm können jährlich 2,5 Millionen Kilowattstunden Strom und 3,5 Millionen Kilowattstunden Wärme produziert werden.
Meinhard – Dort, wo noch bis zum Mittwoch (15. März) ein Blockheizkraftwerk eingebaut war, klafft nun ein großes Loch im Gebäude des weitläufigen Betriebsgeländes einer Meinharder Firma. Nur noch Rohre, Abgasanlagen und Anschlussteile liegen im Raum. Doch auch die werden noch auf einen Sattelschlepper verladen, der sich noch gestern (15. März) auf den Weg in Richtung Ukraine gemacht hat. Was auch fehlt, sind zwei dicke Leitz-Ordner mit der Aufbau- und Betriebsanleitung für das Kraftwerk.
„Wir haben das gestern komplett abgebaut und mit kleinen Hubwagen halbmeterweise bewegt“, sagt Heinz Jordan – immerhin wiegt das Kraftwerk rund sieben Tonnen und war im Gebäude verbaut. Heinz Jordan kommt aus Helsa und engagiert sich seit Kriegsbeginn für die Ukraine und organisiert und koordiniert den Transport und die Logistik von Spenden, zu denen auch Zahnarztpraxen, Hotelausstattungen und ganze OP-Säle gehören. Mit Unterstützung von Spediteuren aus der Region, der Ukraine und Polen hat Jordan bereits mehr als ein Dutzend Sattelschlepper, beladen mit Hilfsgütern, in ukrainische Kriegsgebiete geschickt.
Das Blockheizkraftwerk aus Meinhard, mit dem sich jährlich 2,5 Millionen Kilowattstunden Strom und 3,5 Millionen Kilowattstunden Wärme produzieren lassen, hat der regionale Energieversorger EAM gespendet. „Es ist eins der größten Kraftwerke, die bisher in die Ukraine geschickt wurden“, sagt Jordan. „Wir haben das Kraftwerk komplett überholt und freuen uns, wenn wir damit möglichst vielen Menschen in der Ukraine helfen können“, sagt Dr. Oliver Bastian; Leiter Engineering bei der EAM.
Das Kraftwerk, das jetzt den Weg Richtung Osten antritt, war 2012 bei dem Meinharder Unternehmen eingebaut worden, wird jetzt aber nicht mehr benötigt. Der Wert liegt derzeit noch bei zirka 300.000 Euro. Zielort des Blockheizkraftwerkes ist eine Kleinstadt südwestlich von Kiew, in der durch Bombenangriffe Infrastruktur zerstört worden ist. „Den Namen der Stadt wollen wir nicht nennen, weil wir immer befürchten müssen, während des Transportes bombardiert zu werden“, sagt Jordan.
Jordan hat durch sein gutes Netzwerk auch weitere Unterstützer gewinnen können, wie die Spedition von Werner Wachenfeld, der am Mittwoch den Kran zur Verfügung gestellt hat, mit dem das Blockheizkraftwerk vom Betriebsgelände der Firma geholt wurde, um dann auf den ukrainischen Sattelschlepper umgehoben zu werden. Die Menschen seien einfach dankbar, so Heinz Jordan, wenn man ihnen mit den Lieferungen ein bisschen helfen könne. „Was für uns manchmal wie eine Kleinigkeit aussieht, bewirkt in der Ukraine oft sehr viel.“ (Stefanie Salzmann)