Im zweiten Anlauf klappt das Setzen des Horstes in Jestädt

Auf dem Weg zum Storchendorf überlässt Meinhard nichts dem Zufall. Seit einigen Jahren sind die Störche wieder heimisch im Werra-Meißner-Kreis.
Jestädt – Und damit das nicht nur so bleibt, sondern weiterer Zuzug des Adebars stattfindet, schafft Meinhard sozialen Wohnraum für die Großvögel. Am Freitagnachmittag wurde nun auch ein Storchenhorst auf das Dach des Jestädter Schlosses gehievt.
Gebaut hatten den gemeinsam mit der Schreinerei Heine aus Frieda die Kinder der Meinharder Ferienspiele. Die Männer vom Bauhof der Gemeinde hatten das Geflecht aus Weidenruten gebaut, es mit Stroh und kleinen Zweigen ausgepolstert und nicht vergessen, weiße Farbe auf das Ganze zu spritzen, damit die Störche glauben, dass dort schon mal ein Storchenpaar gebrütet hat.
Um den etwa 250 Kilo schweren Horst aufs Dach zu bringen, war die Feuerwehr aus Bad Sooden-Allendorf mit ihrer Drehleiter angerückt sowie die Fachleute der Dachdeckerfirma Schiedrum und Tischler Frank Heine.
„Jetzt müssen die Störche nur noch kommen“, sagte Rolf Semmelrodt, der der Storchenbeauftragte im Werra-Meißner-Kreis ist. Er freut sich, denn immerhin ist es jetzt schon das dritte Richtfest in Sachen Storch innerhalb eines Jahres. Im vorigen Jahr war ein Horst auf das Dach des Grebendorfer Rathauses gesetzt worden, und auch in Wommen waren ebenfalls Nisthilfen auf den Schutzbar-Stift montiert worden. Während die Störche in Wommen erfolgreich brüteten, wurde das Grebendorfer Paar nach ausgiebigen Liebesspiel zum großen Kummer der Grebendorfer von Nilgänsen attackiert und letztendlich vertrieben. Mit dem Horst auf dem Jestädter Schloss soll Störchen nur eine weitere attraktive Wohnlage geboten werden.

Doch so ganz glatt lief die Aktion am Freitagnachmittag nicht. Denn nachdem der Horst unter den Blicken zahlreicher Schaulustiger das erste Mal aufs Dach gezogen worden war, stellte sich raus, dass der Winkel des Gerüstes nicht zur Dachneige passt. Also alles wieder runter und nacharbeiten. Erst kurz vor Einbruch der Dunkelheit saß der Storchenhorst zur großen Erleichterung aller Beteiligten dann fest auf dem First.
„Hätten wir es heute nicht geschafft, wäre es scheinbar für dieses Jahr zu spät geworden“, sagt Meinhards Bürgermeister Gerhold Brill. Bis ein neuer Termin für so eine Aktion gefunden wäre, seien die nach Nistplätzen suchenden Störche möglicherweise schon wieder weitergezogen.“ Erfahrungsgemäß kommen sie bereits Mitte März.“ (Stefanie Salzmann)