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Gondel-Tragödie mit drei Toten - Staatsanwaltschaft ermittelt - Verdacht auf Bau-Fehler

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Von: Axel Schürgels, Diana Rissmann, Marvin Ziegele, Nicole Demmer

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Ursache für den Absturz der Gondel war wohl ein technischer Defekt.
Ursache für den Absturz der Gondel war laut den Unfallermittlern ein technischer Defekt. © HessennewsTV

Nach dem Absturz einer Gondel mit drei Toten an einem Sendemast auf dem Hohen Meißner Anfang September ermittelt nun die Staatsanwaltschaft.

Update von Montag, 18.11.2019, 15.45 Uhr: Im Fall des Gondelabsturzes auf dem Hohen Meißner am 3. September, bei dem drei Menschen tödlich verletzt wurden, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Fremdverschulden. Wie Pressesprecher Andreas Thöne mitteilt, können mehrere Faktoren zusammen zum Unfall beigetragen haben. 

Es gibt den Anfangsverdacht, dass die Drahtseilwinde möglicherweise fehlerhaft von einer Brandenburger Firma zusammengebaut wurde. Dadurch könnte sie mit eine Ursache für den Gondelabsturz sein. Außerdem wird die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass die Anlage, die von einer Berliner Firma aufgebaut und betrieben wurde, nicht den geltenden Sicherheitsbestimmungen entsprochen hat. Daher hätte sie nicht betrieben werden dürfen. Gegen beide Firmen wird nun ermittelt.

Update von Montag, 18.11.2019, 13.10 Uhr: Nach dem tödlichen Absturz einer Wartungskabine an einem Sendeturm auf dem Hohen Meißner gibt es neue Erkenntnisse. Die Staatsanwaltschaft Kassel sieht offenbar konkrete Anhaltspunkte dafür, dass der Unfall auf ein Fremdverschulden zurückzuführen ist. 

Justizsprecher Andreas Thöne sagte dazu: „So könnten mehrere Umstände im Zusammenwirken zum Unfallgeschehen beigetragen haben“, sagte Justizsprecher Andreas Thöne am Montag. Es bestehe der Verdacht, dass die Drahtseilwinde der Gondelanlage falsch zusammengebaut war. Verantwortlich für den Bau der Winde liege dann bei einer Wartungsfirma in Brandenburg. 

Auch die Firma der verunglückten Mitarbeiter steht im Fokus. Nun soll überprüft werden, ob die Gondelanlage den geltenden Sicherheitsanforderungen entsprochen hat. 

Update vom Freitag, 13.09.2019: Die Unfallursache für den Absturz einer Wartungsgondel an einem Sendemast auf dem Hohen Meißner vor knapp zwei Wochen ist offenbar auf einen technischen Defekt zurückzuführen. Das besagt das vorläufige Untersuchungsergebnis durch einen Gutachter der Dekra, teilt Andreas Thöne, Sprecher der Staatsanwaltschaft Kassel, am Freitagmittag mit. 

Nach Informationen unserer Zeitung werden auch weiter menschliche Fehler geprüft, die mit dem technischen Defekt in Verbindung stehen könnten. Wie Thöne berichtet, begutachtete der von der Staatsanwaltschaft beauftragte Sachverständige am Donnerstag die Gondel und die Arbeitsmaterialien der drei getöteten Monteure. 

An der Untersuchung beteiligt waren zudem Mitarbeiter der Abteilung für Arbeitsschutz beim Regierungspräsidium (RP) Kassel sowie des Fachkommissariats K 10 der Polizeidirektion Werra-Meißner, die die Ermittlungen führen. „Insoweit wurden insbesondere der Gondelkorb, das Stahlseil – inklusive der Fix- und Aufhängepunkte – sowie die Seilwinde einer genauen Überprüfung unterzogen“, erläutert Thöne. Dabei habe sich der Verdacht erhärtet, dass ein technischer Defekt die Gondel abstürzen ließ. Da die Untersuchung aber noch nicht abgeschlossen ist, will Thöne noch keine weiteren Details nennen. 

Gondel-Tragödie: Ermittlungen zur Unfallursache gehen noch weiter

Die weiteren Ermittlungen werden nach Informationen Unserer Zeitung noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen, weitere Auskünfte erteilt nur noch die Staatsanwaltschaft. Wie Harald Merz, stellvertretender Sprecher des RP Kassel, bestätigt, habe man die Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft Kassel abgegeben. 

Das sei routinemäßig immer dann der Fall, wenn die Abteilung für Arbeitsschutz bei der Untersuchung nicht ausschließen könne, dass nicht nur ein technischer Defekt – beispielsweise eine gebrochene Schraube – zu einem Arbeitsunfall geführt habe. „Wir haben einen Verdacht“, sagt Merz, ohne näher ins Detail zu gehen. Es zeichne sich ab, dass auch Menschen Fehler gemacht hätten, dem müsse die Staatsanwaltschaft nun. 

Einsatzkräfte erhalten psychosoziale Hilfe

„Dieser Einsatz wird uns noch lange begleiten“, sagte der Sprecher der Feuerwehr Hessisch Lichtenau, Stefan Schlegel. Vom normalen Alltag seien viele am Einsatz beteiligten Feuerwehrleute aus Hessisch Lichtenau und Umgebung nach der Gondel-Tragödie an dem Sendemast auf dem Hohen Meißner noch weit entfernt - sie erhalten jetzt psychosoziale Hilfe*, wie werra-rundschau.de berichtet.

Nach Gondel-Tragödie: Unfalluntersuchung noch nicht abgeschlossen

Dabei habe sich der Verdacht erhärtet, dass ein technischer Defekt die Gondel abstürzen ließ. Da die Untersuchung aber noch nicht abgeschlossen ist, will Thöne noch keine weiteren Details nennen. Der Gutachter sei von der Staatsanwaltschaft beauftragt worden. Die weiteren Ermittlungen werden nach HNA-Informationen noch mehrere Wochen in Anspruch.

Update von Freitag, 06.09.2019: Die drei Monteure waren mit Arbeiten am Sendemast auf dem Hohen Meißner beauftragt, als es am Montag zu dem tödlichen Unglück kam. Die Wartungsgondel mit den drei Arbeitern war aus etwa 50 Metern in die Tiefe gestürzt - die Unfallursache ist weiterhin nicht geklärt.

Gondel-Tragödie: Unfallhergang wird weiter rekonstruiert

Laut Harald Merz, Vize-Pressesprecher des Regierungspräsidiums Kassel, dauern die Rekonstruierung des Unfallhergangs und die Untersuchungen an Gondel und Ausrüstung an. Ergebnisse seien Ende kommender Woche zu erwarten. Die Frage, ob die nur 80 Zentimeter hohe Gondel überhaupt für den Transport von Menschen geeignet und zugelassen war, ließ Merz vorerst unbeantwortet.

Ergebnis der Obduktion wurde am Freitag veröffentlicht

Unterdessen liegt das Ergebnis der Obduktion der drei Getöteten vor, berichtet der Sprecher der Staatsanwaltschaft Kassel, Andreas Thöne. Alle drei Männer seien an den Verletzungen durch den Sturz aus großer Höhe gestorben. Die Staatsanwaltschaft Kassel hatte die Obduktion routinemäßig angeordnet.

Nach wie vor liege ein technischer Defekt nahe. Die Winde, die laut Harald Merz (Regierungspräsidium Kassel) der kritischste Punkt sei, wurde für weitere Untersuchungen von einem Abschleppunternehmen abgeholt. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Winde ursächlich für den Absturz war, ist die Tatsache, dass das Stahlseil, welches über die Winde läuft und die Gondel nach oben befördert, laut dem Sprecher der Polizeidirektion Werra-Meißner, Jörg Künstler, kurz vor dem Absturz durch hing.

Drei Tote bei Arbeitsunfall: An diesem Mast bei Eschwege stürzten drei Männer ab.
Drei Tote bei Arbeitsunfall: An diesem Mast auf dem hohen Meißner bei Eschwege stürzten drei Männer ab. © Uwe Zucchi/dpa

Bei den am Dienstag verunglückten Arbeitern, die bei dem Absturz der Gondel zu Tode gekommen sind, handelt es sich um einen 50-Jährigen aus Neureichenau (Niederbayern), sowie einen 46-Jährigen aus Karlsruhe und einen 27-Jährigen aus Dülmen. Zwei der Männer waren Familienväter. Alle arbeiteten für ein Berliner Unternehmen, das mit den Arbeiten vom Hessischen Rundfunk beauftragt wurde.

Gondel-Tragödie am Hohen Meißner - Firma irritiert mit Werbespruch

Die ausführende Wartungsfirma hatte sich indes auf der Firmenhomepage zu dem tragischen Unglück am Hohen Meißner geäußert. Allerdings ist ein irritierender Spruch, der direkt daneben platziert war in die Schlagzeilen geraten. „Wir beherrschen unser Handwerk und das auf höchstem Niveau“. Der Slogan wurde nach Nachfrage mehrer Medienorgane entfernt. 

Update von Donnerstag, 05.09.2019, 10.33 Uhr: Die ausführende Wartungsfirma hat sich auf der Firmenhomepage zu dem tragischen Unglück am Hohen Meißner geäußert. Allerdings ist ein irritierender Spruch, der direkt daneben platziert war in die Schlagzeilen geraten. Wir beherrschen unser Handwerk und das auf höchstem Niveau“, wie die Bild-Zeitung zuerst berichtet hatte. Ein Schriftzug, den viele in diesem Zusammenhang wohl mindestens als geschmacklos empfinden.

Die Hintergründe dieser Zeilen sind unklar. Auf eine Anfrage des Mediums gab es bislang keine Auskunft darüber. Inzwischen ist dieses Banner nicht mehr auf der Seite zu finden. Stattdessen ist folgendes zu lesen: „Die Nachricht vom Tode dreier Kollegen beim Absturz einer Wartungsgondel am Sendemast ‚Hoher Meißner‘ in Hessen erfüllt uns mit tiefer Bestürzung. Unsere Gedanken gelten den Familien und Angehörigen, denen wir unser tiefes Mitgefühl aussprechen und die wir in diesem Unglück nach Kräften unterstützen werden.“

Update vom Mittwoch, 04.09.2019, 18.33 Uhr: Nach dem Gondelabsturz auf dem Meißner am Dienstag mit drei Toten ist die Unfallursache noch offen. „Wir müssen abwarten, was bei der Untersuchung der Sachverständigen herauskommt“, sagte Polizeisprecher Jörg Künstler, dem während seiner Dienstzeit keine weiteren derartigen Vorfälle im Werra-Meißner-Kreis bekannt sind.

Nach wie vor liege ein technischer Defekt nahe. Die Winde, die laut Harald Merz (Regierungspräsidium Kassel) der kritischste Punkt sei, wurde für weitere Untersuchungen von einem Abschleppunternehmen abgeholt. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Winde ursächlich für den Absturz war, ist die Tatsache, dass das Stahlseil, welches über die Winde läuft und die Gondel nach oben befördert, laut Künstler kurz vor dem Absturz durch hing.

Gondel-Unfall bei Eschwege: Obduktion der Toten angeordnet

Unterdessen wurde gestern auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Kassel mit der Obduktion der Toten begonnen. Wann mit einem Ergebnis zu rechnen ist, konnte Sprecher Andreas Thöne nicht sagen.

Die zwei Notfallseelsorger haben laut Dekanin Ulrike Laakmann alles getan, um den sechs Zeugen des Unfalls sowie den Einsatzkräften zur Seite zu stehen. "Es war gut, dass die beiden Kollegen dort waren", sagte Laakmann. Den Kollegen der verstorbenen Arbeiter sei auch noch einmal nahegelegt worden, dass sie sich auch jederzeit an die Notfallseelsorger in ihren Heimatorten wenden könnten. Wie es ihnen einen Tag nach dem Unglück geht, darüber durfte Laakmann keine Aussage treffen.

Update vom Mittwoch, 04.09.2019, 7:06 Uhr: Nach dem tödlichen Unglück an einem Sendemast des Hessischen Rundfunks auf dem Berg Hohen Meißner setzen die Ermittler am 04.09.2019 Uhr ihre Arbeit fort. Dabei würden vor allem die Seilwinde und der bei Wartungsarbeiten abgestürzte Gondelkorb untersucht, teilte ein Polizeisprecher mit. Nach bisherigen Ermittlungen soll es einen technischen Defekt an der Seilwinde gegeben haben.

Update vom Dienstag, 03.09.2019, 22.37 Uhr -  Wie es zu dem tragischen Absturz einer Gondel während Wartungsarbeiten am Sendemast auf dem Hohen Meißner kommen konnte, darüber konnte am Montag nur spekuliert werden.

„Es ist eine furchtbare Tragödie, unser Mitgefühl gilt den Angehörigen“, sagte Harald Merz, stellvertretender Pressesprecher des Regierungspräsidiums Kassel Er betonte, dass man mit Hochdruck daran arbeite, die Schuldfrage zu klären. 

Gondel-Tragödie auf dem Hohen Meißner: Unfall soll rekonstruiert werden

Da auf den ersten Blick jedoch kein kaputtes Arbeitsgerät gefunden worden und auch kein Seil gebrochen sei, müsse der Unfall rekonstruiert werden. Es kämen mehrere Bauteile infrage, der Fokus liege auf der Winde, denn die sei „der kritischste Punkt“. Die Arbeitsmittel, deren Betriebssicherheit regelmäßig von einem Sachverständigen der Firma festgestellt werden müsse, würden zunächst einmal alle mitgenommen und überprüft. Merz rechnet in den nächsten Tagen mit einem Ergebnis. Neben dem Arbeitsschutz hat auch ein Sachverständiger der Dekra auf Anweisung der Staatsanwaltschaft die Unfallstelle begutachtet.

Update vom Dienstag, 03.09.2019, 17.23 Uhr - Bei den verunglückten Arbeitern, die bei dem Absturz der Gondel zu Tode gekommen sind, handelt es sich um einen 50-Jährigen aus Neureichenau (Niederbayern), sowie einen 46-Jährigen aus Karlsruhe und einen 27-Jährigen aus Dülmen. Zwei der Männer waren Familienväter, wie die Bild berichtet. 

Unterdessen äußerten sich auch MDR-Intendantin Karola Wille und HR-Intendant Manfred Krupp zu dem tragischen Unglück: „Unsere Gedanken und unser ganzes Mitgefühl gelten den Familien der drei Männer, die auf so schreckliche Weise ihr Leben verloren haben.“ Die Sendeanlage Hoher Meißner soll laut dem HR künftig auch für die Abstrahlung von Radioprogrammen des Mitteldeutschen Rundfunkes genutzt werden. Bis Ende September sollte  dort eine neue Antenne für den Hörfunk DAB+ montiert werden.

Ursache für den Absturz der Gondel war wohl ein technischer Defekt.
Ursache für den Absturz der Gondel war laut den Unfallermittlern ein technischer Defekt. © HessennewsTV

Update vom Dienstag, 03.09.2019, 14.51 Uhr - Nach dem tragischen Unglück auf dem Hohen Meißner bei Eschwege scheint der Unfallhergang aufgeklärt zu sein: Erste  Erkenntnisse der Behörden würden auf einen technischen Defekt an der Seilwinde als Ursache hinweisen. Das sind die bisherigen Ergebnisse der Ermittlungen des Amtes für Arbeitsschutz und Sicherungstechnik des Regierungspräsidiums Kassel, wie ein Polizeisprecher am Dienstag mitteilt.

Update vom Dienstag, 03.09.2019, 14.11 Uhr - Die Polizei hat neue Details zum Unfallgeschehen veröffentlicht. So sollen die drei Toten Mitarbeiter einer Berliner Firma gewesen sein, die mit einer Wartungskabine zu dem Sendemast hinauffahren wollten. Die Wartungskabine - von der Konstruktion her ähnlich einer Seilbahn - würde für gewöhnlich an einem im Boden verankerten, diagonal verlaufenden Stahlseil zu dem Sendemast hinaufgeführt.

In etwa 50 Metern Höhe kam es dann aus bislang nicht geklärter Ursache zu Komplikationen, sodass die Kabine nach jetzigem Erkenntnisstand nicht mehr weiter zu dem Sendemast gelangte, sondern zunächst am Stahlseil freischwingend gehangen haben soll und von dort dann offenbar zu Boden stürzte.

Update vom Dienstag, 03.09.2019, 12.03 Uhr - Drei Personen sind bei dem Absturz einer Wartungsgondel am Sender "Hoher Meißner" tödlich verletzt worden. Das teilt die Polizei mit.

Der Notruf ging laut Stefan Schlegel von der zuständigen Feuerwehr Hessisch Lichtenau um 9.19 Uhr bei der Leitstelle Werra-Meißner ein, der Absturz muss sich demnach wenige Minuten vorher ereignet haben. 

Hoher Meißner: Kollegen mussten tödlichen Absturz mit ansehen

Während des Unfalls befanden sich fünf Mitarbeiter der Firma am Boden und mussten den Absturz ihrer Kollegen mit ansehen. Sie werden derzeit von zwei Notfallseelsorgern betreut. 

Vier Dutzend Feuerwehrleute aus Hessisch Lichtenau, Küchen, Hausen, Velmeden, Großalmerode, Vockerode und Abterode rückten zur Unglücksstelle aus, die sich circa 30 Meter entfernt vom Sockel des Mastes auf einer geteerten Fläche vor einem Betriebsgebäude befindet. 

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) war mit drei Rettungswagen und Notarzt vor Ort und auch die Schnelleinsatzgruppe vom DRK Hessisch Lichtenau, die speziell zur Krisenintervention ausgebildet ist, war mit vier Personen an der Unglücksstelle. Über die Toten ist noch sehr wenig bekannt, sie liegen noch in der Gondel, da das Amt für Arbeitsschutz den Absturz untersuchen muss. 

Tödlicher Unfall in Eschwege: Zahlreiche Einsatzkräfte sind am Unfallort.
Tödlicher Unfall in Eschwege: Zahlreiche Einsatzkräfte sind am Unfallort. © Hessennews.TV

Landrat Stefan Reuß richtet sich an die Angehörigen

Landrat Stefan Reuß zeigt sich bestürzt vom Unfalltod der drei Wartungstechniker, die heute Vormittag bei Wartungsarbeiten am Sender Hoher Meißner verunglückt sind. „Wir alle sind in Gedanken bei den Angehörigen, die jetzt einen schweren Verlust zu beklagen haben“, drückt der Landrat sein Mitgefühl aus. „Ich hoffe, dass die Unglücksursache schnell geklärt werden kann, um solche Unglücke zukünftig zu verhindern."

Unfallstelle am Hohen Meißner bei Eschwege ist weiträumig abgesperrt

Die Arbeitsgondel, mit der sie an dem 220 Meter hohen Turm Wartungsarbeiten vornehmen wollten, ist vermutlich aus 50 Meter Höhe abgestürzt. Es handelt sich bei der Arbeitsgondel um einen nach oben hin offenen Metallkasten an einem Stahlseil, der 1,20 Meter Mal 60 Zentimeter Bodenmaß hat und 80 Zentimeter hoch ist. 

Hoher Meißner: Absturzursache noch unklar

Über die Unfallursache kann derzeit nur spekuliert werden. Klar ist bisher nur, dass die Witterung nicht ursächlich sein kann, da lediglich ein leichter Wind ging und auch die Temperaturen mit circa 14 Grad nicht übermäßig hoch waren.

Der Sender gehört dem Hessischen Rundfunk, die Wartungsarbeiten seien laut dem HR jedoch durch eine Fremdfirma durchgeführt. 

Hoher Meißner: Arbeiten am Sendeturm am 30. August gestartet

Am Freitag, 30. August, waren am Sender  Arbeiten zum Aufbau einer neuen Antenne für den künftigen Empfang von DAB+ gestartet, die bis Ende September abgeschlossen sein sollten. Der HR hatte die Arbeiten im Vorfeld angekündigt, da es während der Arbeiten zu Problemen beim Empfang kommen kann. Der HR hatte zudem bestätigt, dass die Arbeiten an dem Unglückstag mit dem Aufbau einer Antenne zu tun hatten, die den Radioempfang in Thüringen verbessern sollten.

Das Amt für Arbeitsschutz und Sicherungstechnik des Regierungspräsidiums Kassel hat die Ermittlungen übernommen. Die Unglücksstelle ist für die weitere Ursachenermittlung abgesperrt.

Fotos

Der Sender Hoher Meißner bei Eschwege gehört dem Hessischen Rundfunk

Der "Sender Hoher Meißner" im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis ist ein wichtiger Sendestandort des Hessischen Rundfunks für UKW und digitales Fernsehen. Er wurde 1955 in Betrieb genommen und besteht aus mehreren Masten.

Der Hessische Rundfunk hat via Twitter auf das Gondelunglück reagiert. Mit Bestürzung habe man die Nachricht vom Tod der drei Arbeiter am Sender Hoher Meißner aufgenommen. Man sei mit den Gedanken bei den Angehörigen, heißt es dort.

Hier befindet sich der Sender Hoher Meißner bei Eschwege

Es wird nachberichtet.

Von Tobias Stück, Emily Spanel, Gudrun Skupio, Diana Rissmann und Axel Schürgels

*werra-rundschau.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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