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Kirche Weidenhausen feierte 500. Geburtstag

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Von: Kristin Weber

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Sie empfingen die Gäste zur Jubiläumsfeier: (von links) Petra Landefeld-Zbierski (Lektorin), Dekanin Ulrike Laakmann, Pfarrerin Ellen Kallweidt sowie Ilona Ludwig (Lektorin) und Claudia Felsburg (Kirchenvorstand).
Sie empfingen die Gäste zur Jubiläumsfeier: (von links) Petra Landefeld-Zbierski (Lektorin), Dekanin Ulrike Laakmann, Pfarrerin Ellen Kallweidt sowie Ilona Ludwig (Lektorin) und Claudia Felsburg (Kirchenvorstand). © kristin Weber

Herzlichen Glückwunsch! Die Kirche Weidenhausen feierte 500. Geburtstag.

Weidenhausen – Seit 1522 erhebt sich die kleine Kirche in der Ortsmitte von Weidenhausen. Es ist das älteste Gebäude im Dorf heute, wie Ortsvorsteher Uwe Sommerman betont. Damals ersetzte die Kirche die katholische Kapelle, die der Heiligen Katharina geweiht wurde. Nun wurde der 500-jährige Geburtstag vor Ort mit einem Festgottesdienst in den alten Mauern und mit einem anschließenden Stehempfang vor der Kirche gefeiert.

„Eine Kirche ist ein Denkmal, das Himmel und Erde verbindet“, sagte in ihrer Festpredigt von der Kanzel die Dekanin des evangelischen Kirchenkreises Werra-Meißner, Ulrike Laakmann, „Eine Kirche ist auch Lebensbegleiterin, denn wichtige Ereignisse des Lebens von der Taufe über die Trauung bis hin zur Trauerfeier finden hier statt. Kirche ist aber auch die Gemeinschaft der Menschen, die Gott als einen Teil ihres Lebens ansehen. Somit sind Sie alle die lebendigen Steine dieser Kirche.“

Vor dem Gottesdienst wurden die Besucher auf kleinen Zettelchen gefragt, was Kirche denn eigentlich für sie bedeute. Die Antworten heißen unter anderem: „Zuversicht, Freude und Liebe“ oder „ein Ort der Besinnung, an dem ich Kraft schöpfe“, aber auch „Verbindung zu Gott im Alltag“, „ein Raum der Entschleunigung“, „schöne Erinnerungen an den Kindergottesdienst“ oder „ein fester Anker in schnelllebigen Zeiten“. In Weidenhausen ist Kirche auch „dann, wenn Anneliese Kolbe kommt“. Die ältere Dame bringt die Kirche nämlich zu den Gemeindemitgliedern, sie besucht sie zu Hause und bringt Nachrichten und Blättchen. Während der Coronapandemie war dies ein unverzichtbarer Dienst im Ort, um die Gemeindemitglieder zu verbinden. Dafür wurde die Rentnerin jetzt mit einem Rosenstock für den Garten geehrt.

Himmel und Erde verbinden: 500 Jahre Kirche Weidenhausen

Petra Landefeld-Zbierski vom Kirchenvorstand hatte in den Archiven nachgesehen und erinnerte die Gemeinde an drei Vikare, die tatsächlich im Ort wohnten: Vikar von Schulze, Helmut Böllenstein und Heinrich Beblau. „Gerne hätte ich die drei ebenfalls zum runden Geburtstag der Kirche eingeladen“, sagt sie, „doch zwei von ihnen sind leider schon verstorben.“

Vor 500 Jahren wurde die Kirche Weidenhausen erbaut. Es ist das älteste Gebäude im Dorf.
Vor 500 Jahren wurde die Kirche Weidenhausen erbaut. Es ist das älteste Gebäude im Dorf. © julia stüber

Sie erinnerte auch an das Missionswerk Adelshofen, das in ihrer Kindheit den Kindergottesdienst in Weidenhausen eingerichtet hatte. Er sei für viele, die heute erwachsen sind, prägend gewesen. Aber auch heute noch begleitet die Arbeit von Pfarrerin Ellen Kallweidt die Menschen auf ihrem Weg. „In diesem Segensraum werden die Konfirmanden in ihrem Glauben erwachsener“, sagt Dekanin Laakmann. „Außerdem soll dieser Raum immer mit der Bitte um Frieden gefüllt sein und festen Halt geben in Zeiten, in denen vieles ins Wanken gerät.“

In den letzten zwei Jahren wurden viele Hürden von Pfarrerin und Gemeinde gemeistert und neue Wege beschritten. Der Gottesdienst darf jetzt auch schon mal draußen stattfinden. Doch wieder neue Herausforderungen klopfen bereits an: Die Kirche heizen im Winter bei Energieknappheit? Oder Gottesdienst in warmer Kleidung feiern?

Die nächsten 500 Jahre des Kirchengebäudes in Weidenhausen haben begonnen. Und hinter dem blumengeschmückten Altar fällt das Licht durch das künstlerisch gestaltete Klonk-Fenster und verteilt sich als bunte Strahlen im Raum. Von Kristin Weber

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