Sängerkreis Mittelwerra: „Es gibt uns noch und es geht weiter“

Samstagnachmittag lud der Sängerkreis Mittelwerra im Dorfgemeinschaftshaus von Hitzerode beim Kreissängertag zur Jahreshauptversammlung ein und bilanzierte auch die Pandemie-Zeit.
Hitzerode – „Wo die Sprache aufhört, fängt die Musik an“, zitiert Landrätin Nicole Rathgeber in ihrem Grußwort E.T.A. Hoffmann und betont, welche Bedeutung Chöre in unserer Gesellschaft haben.
Der Sängerkreis ist der Dachverband der Sängerbezirke und damit der Chöre in der Region von Herleshausen bis Bad-Sooden-Allendorf. „Wir organisieren gemeinsame Konzerte, beraten und bieten Fortbildungen zur Stimmbildung, zu neuer Literatur und mehr an“, erklärt Michael Schröter als erster Vorsitzender. 23 Chöre umfasst der Sängerkreis, in welchem Ulrike Hildebrandt als Kreischorleiterin fungiert. Unter ihrer Leitung begrüßte der Männergesangverein Hitzerode die Vertreter befreundeter Chöre in ihrem Dorfgemeinschaftshaus: „Volle Fahrt“ von Santiano war das Highlight des Auftritts, der die Jahreshauptversammlung eröffnete.
Körper und Geist profitieren laut Rathgeber vom Singen: „Es geht gemeinsam! Singen macht Spaß, es trainiert das Lesen, Sprechen und Zusammenhalten“, lautet ihre Botschaft, die auch an Kinder und Jugendliche getragen werden sollte. Dem stimmt Schröter zu: „Beim Singen trainieren wir immer, miteinander zu funktionieren. Es geht niemals gegen jemanden.“
Ehrungen beim Sängerkreis Mittelwerra
Höhepunkt des Kreissängertages waren die erlesenen Ehrungen: Hans-Otto Schwarz hat sich unzählige Jahre im Vorstand und als Vorsitzender des Sängerkreises verdient gemacht, wofür ihm die Ehrenplakette des Sängerkreises verliehen wurde. In einer emotionalen Ansprache dankte er allen Anwesenden für die gute Zusammenarbeit. Gemeinsam mit Helmut Deichmeier wurde Schwarz als Ehrenmitglied in den Vorstand berufen; beide werden „so lange Gott will“ beratend zur Seite stehen. Deichmeier stammt aus Niddawitzhausen und war lange Zeit im Vorstand als Pressesprecher und Kassierer tätig. Für 40 Jahre als Chorleiter wurde Horst Busch eine besondere Ehrung zuteil: Nach Bandprojekten in der Jugend, aktiver Tätigkeit beim MGV Fortune Röhrda, einer Ausbildung zum Chorleiter und Stationen in Weißenborn sowie Breitau ist er weiter als Chorleiter in Röhrda tätig. „Er hat sogar einen Chor bis zur Auszeichnung als Meisterchor trainiert“, berichtet Hildebrandt in ihrer Laudatio. Hildebrandt selbst feierte im Januar 20 Jahre aktiven Dienst als Leiterin des MGV Hitzerode, wofür ihr Jörg Friederich als Vorsitzender großen Dank aussprach und Präsente überreichte.
„Es gibt uns noch“, lautet die Schlüsselbotschaft, die Schröter in seinem Vorstandsbericht verkündet. Viele Aufgaben seien bedingt durch die Pandemie nachgeholt worden; Höhepunkt war das gemeinsame Chorkonzert in der Stadthalle. „Die Chöre werden älter, aber es geht weiter“, ist er optimistisch. Es kämen neue Sänger dazu: „Wir müssen sie nur finden und ihnen ermöglichen, uns zu finden“. (Lorenz Schöggl)