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Funkmast Röhrda jetzt auf Sendung

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Von: Stefanie Salzmann

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Ein weißer Fleck in Sachen Mobilfunk ist das Gebiet um das Rittergut Harmuthshausen im Ringgau. Die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft des Bundes will sich jetzt darum kümmern.
Ein weißer Fleck in Sachen Mobilfunk ist das Gebiet um das Rittergut Harmuthshausen im Ringgau. Die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft des Bundes will sich jetzt darum kümmern.  © Stefanie Salzmann

Seit gut einer Woche geht in Teilen des Ringgaus alles ein bisschen schneller: anrufen, Verbindungsaufbau, telefonieren, Daten hoch- und runterladen. Denn seit einer Woche funkt der neue Mobilfunkmast der Deutschen Telekom in Röhrda.

Röhrda – Gebaut hatte ihn die Deutsche Funkturm, eine Tochter der Telekom. Fertig war er bereits im vorigen Jahr, freigeschaltet zum Senden und Empfangen wurde er erst kürzlich. „Es ist tatsächlich eine deutliche Verbesserung schon beim Telefonieren zu merken“, freut sich auch Ringgaus Bürgermeister Mario Hartmann, der selbst nicht selten im Funkloch hing. Zudem würden durch den neuen Sendemast auch Teile von Netra von dem besseren Mobilfunkangebot profitieren.

Fast alle auf Empfang

Auch andere Ortsteile im Ringgau können auf in absehbarer Zukunft besseres Netz hoffen. Für Grandenborn wurde bereits auf einem gemeindeeigenen Grundstück ein Vertrag mit der Vantage Towers AG geschlossen, die dort einen Mast bauen will.

Auch für Lüderbach ist ein Vertrag mit der Vantage AG unterzeichnet, die dort für den Mobilfunkbetreiber Vodafone einen Mast baut. Datterode wird bereits seit Längerem über die Telekom versorgt, die vom Kirchturm aus sendet.

Der geplante Sendemast nördlich von Netra wurde laut Bürgermeister unterdessen von der Baubehörde des Kreises abgelehnt. Dieser sollte über das Förderprogramm „Wir jagen Funklöcher“ dort entstehen. Das mit den Planungen beauftragte Ingenieurbüro habe gegen den Bescheid aber Widerspruch eingelegt.

Für den Ortsteil Renda, der geografisch ungünstig in einer Senke liegt, gebe es allerdings derzeit kein Unternehmen, das dort am Ausbau des Mobilfunknetzes interessiert sei.

Weiße Flecken

Doch ein vergleichsweise neues Förderprogramm des Bundes lässt für die sogenannten „weißen Flecken“ in Deutschland hoffen. Ein 2021 gegründetes Unternehmen des Bundes – die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) – sucht die Regionen im ländlichen Raum, die bisher tatsächlich ganz ohne Netz sind, lokalisiert die Bereiche und sucht gemeinsam mit den Kommunen nach geeigneten Standorten für Masten. „Wir schauen nach Gebieten, die von den drei großen Netzbetreibern nicht versorgt werden, weil es für diese wirtschaftlich uninteressant ist“, so Tobias Puchert von der MIG. Ist ein Standort gefunden, werden Vorabverträge durch die MIG gemacht und die Netzbetreiber können einsteigen. Der Bau der Masten wird über einen Zeitraum von sieben Jahren zu 90 Prozent vom Bund gefördert. Der Topf, aus dem die MIG schöpfen darf, ist mit 1,1 Milliarden Euro gefüllt.

Gut Harmuthshausen

Zu den „weißen Flecken“, die die MIG bei ihren Funkloch-Recherchen ausgemacht hat, gehört auch das Gebiet rund um das Rittergut Harmuthshausen im Ringgau.

Hier sondiert die MIG bereits und hat ersten Kontakt mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises aufgenommen, um den infrage kommenden Standort zuerst naturschutzrechtlich abklären zu lassen.

„Wir haben noch viel zu tun in Deutschland“, weiß Puchert. „Wenn der Bund da nicht aktiv werden würde, würde sich in den Gegenden auch nichts tun.“ Das sei für keinen privatwirtschaftlichen Investor attraktiv. Diese konzentrieren sich auf die Ballungsräume. (Von Stefanie Salzmann)

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