Gemeinde Weißenborn wandert zum Jubiläum zwischen den Grenzen

Seit 50 Jahren gibt es die Gemeinde Weißenborn, die aus Weißenborn und Rambach besteht. Das wurde gefeiert – mit einer kleinen Feier allerdings und draußen, da die Pandemie anhält.
Weißenborn – Dazu eingeladen hatte die Gemeinde Weißenborn mit Bürgermeister Thomas Mäurer und der Heimatverein. Von zwei Seiten aus ging es am Morgen los zu einer Wanderung entlang der Gemarkungsgrenzen, wo sich auch noch die Grenzsteine zwischen dem Königreich Preußen und Kurhessen Waldeck finden.
In Weißenborn versammelten sich die Mitglieder des Heimatvereins, und auch in Rambach brach eine kleine Gruppe von Interessierten und Aktiven auf. Vorneweg genossen die Hunde an der Leine die Bewegung mit der Wandergruppe. So ging es durch Wald und Flur. Mit dabei der Bürgermeister der Nachbarstadt Sontra, Thomas Eckhardt, der seinen Hund ebenfalls mitgebracht hatte. „Im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit helfen wir uns gerne gegenseitig, vor allem einer kleinen Gemeinde, die gar nicht alles alleine leisten kann“, sagte er.
An der Ziegelhaushütte in der Mitte zwischen beiden Orten trafen sich die munteren Wanderer zu einem Imbiss und einem gemeinsamen Gottesdienst mit Pfarrer Rüdiger Pütz. Er stellte die Gemeinsamkeit in den Mittelpunkt seiner Predigt, legte aber auch dar, wie die gesunde Konkurrenz zwischen zwei Orten befruchtend wirken könne.
Beide Orte liegen in einem Siedlungskorridor, in dem sie ziemlich allein sind, während in der Geschichte die größeren Handelsstraßen an ihnen vorbeigingen. Da hieß es, zusammenzuhalten.
Weißenborn ist die kleinste Gemeinde in Hessen und stolz darauf. „Doch wie lange das noch möglich ist, steht in den Sternen“, sagte Weißenborns Bürgermeister in zweiter Generation Thomas Mäurer. Als die Gebietsreform vor 50 Jahren umgesetzt wurde und Weißenborn zu einer eigenständigen Gemeinde wurde, kam sein Vater Arno Mäurer ins Amt als Bürgermeister, das er 30 Jahre lang ausführte und die Geschicke der Gemeinde lenkte. Engagierte Wegbegleiter waren Edgar Holzapfel und Manfred Dietrich.

Es gibt auch einen berühmten Dorfbewohner, Wolfgang Schwalm, eine Hälfte der Wildecker Herzbuben, der vor zehn Jahren in den Ort gezogen ist. „Ich fühle mich hier sehr wohl, die Landschaft ist einzigartig und die Menschen sind sehr nett“, sagte der Sänger. „Die Menschen sind immer das Wichtigste, und hier gibt es eine gute Dorfgemeinschaft.“ Natürlich ließ er es sich nicht nehmen, die Gäste der Jubiläumsfeier musikalisch zu unterhalten, mit der Musik der Herzbuben und mehr.
Am neuen DGH bewirteten die Mitglieder des Heimatvereins die Gäste mit Getränken und leckeren Wildschweinbratwürstchen. Am 2. Oktober schließt sich ein weiterer Festakt zur Feier des Jubiläums an: Dann ist ein musikalischer Frühschoppen geplant mit dem „Gitarren Jahn“. Zudem gibt es Infos und eine Ausstellung zur politischen Geschichte des Ortes.