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Initiative Karpatenstreuner setzt sich für den Tierschutz in Rumänien ein

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Von: Emily Spanel

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Initiative Karpatenstreuner Rambach Tierheim Rumänien

Rambach. Schier unbezahlbare Hilfe für den Tierschutz in Rumänien leisten die Mitglieder der Initiative Karpatenstreuner mit Sitz im Weißenbörner Ortsteil Rambach. Doch um die kostenintensive Arbeit inklusive aller Futter- und Tierarztkosten decken zu können, ist finanzielle Hilfe nötig.

Streuner sind in Rumänien viel verbreiteter als in Deutschland. Allein 50.000 wilde Hunde soll es in der Hauptstadt Bukarest geben – Tiere, die niemandem gehören und die selbst auf sich Acht geben müssen. Genau hier setzen die Mitglieder der Initiative Karpatenstreuner mit Sitz in Rambach an: Sie kümmern sich um verwahrloste und herrenlose Hunde, unterstützen örtliche Tierschützer, die oft genug selbst am Existenzminimum leben müssen – und leisten wichtige Aufklärungsarbeit in Sachen Tierschutz.

2000 Euro gibt es für diese selbstlose Arbeit nun von der Sparda-Bank Hessen. Lutz Bender, Mitglied der Initiative, war im Herbst des vergangenen Jahres auf die Aktion „Vereint für deinen Verein“ aufmerksam geworden. Seine detaillierte Projektbeschreibung veranlasste insgesamt 3196 Menschen, im Internet für die Initiative Karpatenstreuner zu votieren – und das zahlt sich nun aus. „Insgesamt 128 Projekte aus ganz Hessen standen zur Abstimmung“, sagt Stefan Riebold, Leiter der Sparda-Bank-Filiale in Eschwege. Prämiert worden seien letztlich 30 Vereine, drei davon aus dem Werra-Meißner-Kreis.

Die jetzt ausgezahlten 2000 Euro können die acht Mitglieder der Initiative sehr gut gebrauchen. Der Großteil soll in die Errichtung neuer Zäune rund um das Tierheim im rumänischen Ort Ditrau fließen, welches gemeinsam mit dem örtlichen Partnerverein Gate betrieben wird. „Bären und Wölfe sind dort keine Seltenheit“, erklärt die Vereinsvorsitzende Ingrid Weidig. Die Stabilität der Zäune sei von größter Wichtigkeit, um die Sicherheit der rund 90 dort untergebrachten Hunde zu gewährleisten. „Weiterhin brauchen wir dringend neue Hundehütten sowie Dächer im Zwingerbereich“, sagt Ingrid Weidig.

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Rumänischer Winter: Die Initiative Karpatenstreuner betreibt ein Tierheim in Ditrau, einer kleine Gemeinde im Kreis Harghita in Rumänien. Alle rund 90 Hunde werden täglich satt und haben Freilauf. © Foto: Ingrid Weidig/NH

Die Vorsitzende hat die Initiative Karpatenstreuner im Jahr 2012 gemeinsam mit ihrem Ehemann Bernhard Bödeker gegründet. Rumänien kennt das Paar seit gut 30 Jahren – ursprünglich waren sie mit dem Malteser-Hilfsdienst in der Humanhilfe tätig. Das Leid der Tiere aber ließ sie nie los – und so war der Verein bald beschlossene Sache.

Mit den Jahren haben die beiden sich ein großes Netzwerk an Spendern, Gönnern und Helfern aufgebaut und vermitteln auch Hunde in gute Hände in Deutschland – all das selbstverständlich in enger Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt. „In Rambach“, sagt Ingrid Weidig glücklich, „haben wir nun auch den idealen Standort in Deutschland gefunden.“ 

Betrieb eines Tierheims in Ditrau

Das Ziel der Initiative Karpatenstreuner ist der Tierschutz in Rumänien nach modernen Richtlinien. Dazu gehören etwa die gemeinsame Arbeit mit dem rumänischen Verein Gate, die Unterhaltung eines kleinen Tierheims in dem kleinen Ort Ditrau nahe Gheorgheni (Ostkarpaten), Kastrationsaktionen sowie die Aufklärung über zeitgemäße Tierhaltung. Gegründet worden ist die Initiative im Jahr 2012 in Nordrhein-Westfalen. Seitdem wurden Sponsoren unter anderem in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Luxemburg gewonnen. Sitz der Initiative ist seit dem vergangenen Sommer der Weißenbörner Ortsteil Rambach. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.karpatenstreuner.de. 

Initiative Karpatenstreuner Rambach Übergabe Spende Spardabank

„Hunde gehören zur Familie“:  Fragen und Antworten zum Übernahme von Patenschaften und dem Tierschutz in Rumänien

Nachhaltiger Tierschutz in Rumänien kann gelingen, sagen die Mitglieder des Vereins Karpatenstreuner. Unbedingte Voraussetzung dafür ist die Mithilfe vieler Freiwilliger, Spender und Gönner. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um die Themen Patenschaften und Tiergesundheit. 

Wie kann der Einzelne die Initiative unterstützen? 

Schnell und einfach durch die Übernahme einer Tierpatenschaft. Letztgenannte bilden die Grundlage der Futter- und Gesundheitsversorgung für das Tierheim im rumänischen Ditrau. Eine Futterpatenschaft kostet monatlich 15 Euro. Weitere fünf Euro im Monat sichern die medizinische Versorgung des Patenhundes – inklusive Impfungen und Antiparasitika. 

Wie wird die Gesundheit der Tiere in Rumänien sichergestellt? 

Die Initiative arbeitet mit einem Tierarzt zusammen, der sich im Bereich Kleintiermedizin in Westeuropa fortgebildet hat. Hunde werden von ihm auf Rechnung untersucht und behandelt. Eine Ausnahme, denn Tierärzte in Rumänien durchlaufen eine völlig andere Ausbildung als etwa in Deutschland üblich. Veterinäre kümmern sich dort vor allem um das Vieh; Hunde stehen nicht auf dem Lehrplan. Alle erfolgten Behandlungen werden von der Initiative überprüft. 

Werden die Straßenhunde kastriert? 

Ja. Die Kastration sei der einzige vernünftige und tierfreundliche Weg, die Population zu verringern und das Elend der Straßenhunde zu minimieren, heißt es vonseiten der Initiative. Mehrtägige Kastrationsaktionen seien gute Projekte, um in relativ kurzer Zeit möglichst viele Hunde und Katzen behandeln zu können. Die Aktionen seien auch ideal für private Hundebesitzer, die ihre Hunde zu bestimmten Zeiten zu den Helfern aus Deutschland bringen zu können. 

Was kosten diese Kastrationsaktionen? 

Einmalig 35 Euro pro Tier; finanziert in der Hauptsache durch Spenden. Sachspenden, wie etwa Handtücher, Verbandsmaterial und Spritzen, sind jederzeit willkommen. „Es ist unsere Aufgabe, den Menschen in Rumänien zu zeigen, dass Hunde Freunde sind und zur Familie gehören“, appellieren die Ehrenamtlichen. „Im Gegenzug zur kostenlosen Kastration möchten wir den Menschen das Versprechen abnehmen, dass sie besser mit ihren Hunden umgehen.

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KONTAKT

Der Sitz der Initiative Karpatenstreuner ist die Dorfstraße 3 in Rambach. Vereinsvorsitzende ist Ingrid Weidig. Eine Kontaktaufnahme ist per E-Mail an karpatenstreuner@gmx.de möglich. Auf der Plattform Facebook können sich Interessierte unter „Initiative Karpatenstreuner“ informieren. 

Spenden an das Konto Initiative Karpatenstreuner e.V. ; IBAN: DE80 5225 0030 0005 0040 15; BIC: HELADEF1ESW; Sparkasse Werra-Meißner, sind jederzeit willkommen.

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