Schlagerstar Wolfgang Schwalm macht jetzt Lokalpolitik in Weißenborn

Als Kontrastprogramm sitzt Schlagerstar Wolfgang Schwalm in seiner Wahlheimat Weißenborn seit mittlerweile zwei Jahren als Parlamentsmitglied in der Gemeindevertretung.
Weißenborn – Die meisten Menschen kennen ihn in Schwälmer Tracht und auf einer Bühne: Wolfgang Schwalm (68) macht seit über 30 Jahren erfolgreich Musik, meist gemeinsam mit seinem Kollegen Wilfried Gliem als Schlager-Duo Wildecker Herzbuben („Herzilein“).
„Konzerte und Parlamentssitzungen sind gar nicht so unterschiedlich – Publikum hat man bei beiden“, sagt der Sänger und Musikproduzent und lacht. Doch nicht etwa für zusätzliche Aufmerksamkeit oder gar Geld habe er sich ins Weißenbörner Parlament wählen lassen, sondern, um in seiner Heimat mitzugestalten. Schwalm: „Meine Frau und ich leben hier sehr gerne und es ist mir wichtig, mich für meine Gemeinde zu engagieren.“ Besonders am Herzen läge es ihm, die Stimmen aus dem Ort im Parlament zu vertreten.
Schon seit er denken kann, sei er Mitglied bei der CDU, berichtet Schwalm. Doch in der Weißenbörner Gemeindevertretung sitzt er für die Freien Wähler. Stolz sagt er: „Dort haben wir die Mehrheit. Und die Landrätin stammt auch aus unseren Rehen. Wir machen also etwas richtig.“ Der Spagat zwischen Musikkarriere und Arbeit für die Gemeindevertretung sei kein einfacher: „Ich bin nur die Hälfte meiner Zeit tatsächlich in Weißenborn, ansonsten bin ich sehr viel unterwegs wegen meiner Musik“, erklärt der 68-jährige Schlagersänger.
In die Gemeindevertretung habe er sich wählen lassen, weil er nicht immer mit allem zufrieden war, was dort entschieden wurde. „Mich interessieren die unterschiedlichen Meinungen der Parlamentsmitglieder, auch wenn man sich nicht immer einig ist“, erklärt der Musikproduzent. Wolfgang Schwalm befürwortet es, dass Weißenborn als Gemeinde selbstständig bleibt. „Das hat zahlreiche Vorteile. Alleine schon der kurze Weg, um beispielsweise den Personalausweis zu erneuern, ist doch deutlich einfacher, als dafür extra bis nach Eschwege fahren zu müssen.“
Er selbst bringt sich besonders mit seiner Musik-Expertise ein, beispielsweise, um den Abschied von verstorbenen Menschen schöner zu gestalten: „Damit wir bei Trauerfeiern in Weißenborn künftig Musik in besserer Qualität abspielen können, habe ich die Musikanlage auf Anfrage von Bürgermeister Thomas Mäurer begutachtet. Dort werden wir Verbesserungen vornehmen.“ Da sei Fachwissen gefragt, denn die Räumlichkeiten seien feucht, was für Lautsprecher auf Dauer schädlich sei.
Und so würde man im Weißenbörner Parlament generell auf die Expertise und Stärken der jeweiligen Gemeindevertreter setzen: „Jeder bringt sich mit seinem Fachwissen ein. Das ist eine gute Sache“, sagt der Wahl-Weißenbörner.
Wolfgang Schwalm ist noch für drei weitere Jahre Gemeindevertreter. Für eine weitere Amtszeit wolle er sich jedoch nicht mehr wählen lassen: „Ich habe einfach so viel zu tun. Mein Kalender lässt sich nicht immer gut mit den Terminen im Parlament vereinbaren.“ (Theresa Lippe)