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Handgranate gefunden: Kampfmittelräumdienst sprengt Blindgänger in Sontra

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Von: Eden Sophie Rimbach

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Musste kontrolliert gesprengt werden: Eine ähnliche Splittergranate wurde am Sonntag von einem Spaziergänger außerhalb der Ortslage Sontras gefunden. symbo
Musste kontrolliert gesprengt werden: Eine ähnliche Splittergranate wurde am Sonntag von einem Spaziergänger außerhalb der Ortslage Sontras gefunden. (Symbolbild) © imago/Christian Ohde/NH

Ein Fußgänger hat in Sontra eine Handgranate gefunden. Der noch scharfe Blindgänger wurde nun gesprengt.

Sontra – Eine scharfe Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Sonntagnachmittag in Sontra kontrolliert gesprengt worden. Das teilte der Kampfmittelräumdienst (KMRD) des Landes Hessen auf Nachfrage mit.

Der Fund

Ein Fußgänger hatte die Handgranate im Rechtebachsgraben, Feldgemarkung Langer Berg, gefunden. Er habe den Gegenstand fotografiert und die Polizei informiert. Zur genaueren Untersuchung war der KMRD nach Sontra ausgerückt, nachdem die dortige Polizei gegen 15.15 Uhr das Bild der Granate weitergeleitet hatte. Laut Polizei konnte die kontrollierte Sprengung am Fundort gegen 17 Uhr ohne weitere Komplikationen abgeschlossen werden.

Nach Informationen des KMRD handelte es sich bei der scharfen Handgranate um eine US-amerikanische MK2. Laut der Internetseite der US-Armee (army.mil) wurde diese auch als „pineapple“, also Ananas bekannte Splittergranate während des Zweiten Weltkriegs verwendet.

Solche Blindgänger werden laut KMRD generell als nicht handhabungs- und nicht transportsicher eingestuft, weswegen die kontrollierte Sprengung vor Ort stattfand. Wie Polizeisprecher Alexander Först erklärt, sorgte die Feldlage des Fundes dafür, dass eine Evakuierung nicht nötig war.

Blindgänger gesprengt in Sontra

Weshalb die Handgranate ausgerechnet an dieser Stelle in Sontra gefunden wurde, ist unklar, informiert der KMDR, welcher ausschließlich für Munition aus den Weltkriegen zuständig ist. Möglich sei, dass sie bislang von Trümmerschutt bedeckt oder einer Hecke überwachsen gewesen sei. Eventuell habe sie länger in einem Loch gelegen.

Denn nach dem Zweiten Weltkrieg sei es dem KMRD nach häufig vorgekommen, dass die Menschen Blindgänger nicht mehr sehen wollten und sie daher achtlos weggeworfen hätten. Die Mentalität sei in dieser Zeit, ebenso wie das Gefahrenbewusstsein, anders gewesen.

Bei der Handgranate in Sontra handle es sich um einen Zufallsfund. In Deutschland werden allerdings aus mehreren Epochen immer noch Munition oder Gegenstände aus Schlachten gefunden. Nach Angaben des Kampfmittelräumdienstes finde man Schlachtfelder aus dem Dreißigjährigen Krieg, Gegenstände aus den Napoleonischen Kriegen oder Waffen vom Kapp-Lüttwitz-Putsch im Jahr 1920.

Es gibt keine Anhaltspunkte, die auf weitere Munition in diesem Gebiet hindeuten würden“, informiert die Polizei. Deswegen werde keine weitere Suche dort stattfinden. Bei Zufallsfunden wie diesem sei es auch laut Kampfmittelräumdienst üblich, dass das Gebiet nicht weiter abgesucht werde.

Weitere Einsätze des Kampfmittelräumdienstes im Werra-Meißner-Kreis

Am 26. August 2021 hatte es im nördlichen Werra-Meißner-Kreis zwei KMRD-Einsätze gegeben. Ein Revierförster hatte im Wald zwischen Bad Sooden-Allendorf und Kammerbach eine Panzergranate gefunden. Nach der Sicherung und Entschärfung dieser musste – ähnlich wie in Sontra – eine Handgranate kontrolliert gesprengt werden. Letztere hatten Spaziergänger im Wald bei Berge in der Gemeinde Neu-Eichenberg gefunden. Von Eden Sophie Rimbach

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