Die Hänselsänger bereiten dem Publikum einen ausgelassenen Abend

Darauf hatten die Narren in Sontra gewartet: Nach zwei Jahren Pause endlich wieder ausgelassen gemeinsam feiern! Die Hänselsänger bereiten Publikum einen ausgelassenen Abend.
Sontra – Obwohl, der Kartenverkauf verlief etwas zögerlich, so ganz zurück im alten Normal sind noch nicht wieder alle angekommen. Aber auch im halbgefüllten Bürgerhaus in Sontra sorgten die Hänselsänger und Hänselfrauen mit einem bunten Programm aus Tanz, Gesang, Bütt und Konfetti für Stimmung an den Tischen.
Die Hänselfrauen präsentierten sich mit Schalk, sie könnten ja, wenn sie wollten wie sie sollten, aber sie wollen halt nicht … immer. Frauen müssen eben auch ein bisschen umgarnt werden, so die Botschaft. Dagegen hielten die Männer: „Wir sind nicht mehr aufzuhalten: Jetzt geht‘s los!“ Natürlich wurde gekalauert, was das Zeug hält: Warum können Beamte nicht tanzen? Antwort: Weil es keine Band gibt, die so langsam spielen kann. Mit knackigem Hip-Hop brachten die Damen der Dance Crew von „Levitation“ das Bürgerhaus dann zum ersten Mal richtig auf Betriebstemperatur. Dass sie es wirklich können, zeigten auch die Tänzerinnen der Tanzgarde Heyerode. Synchron schwangen sie die hohen Beine und begeisterten mit ihrer spritzigen Choreografie. Als lokales Faschings-Urgestein packte Bernd Köcher die Tante Erna aus, die Einblicke in das Liebesleben der im Leben fortgeschrittenen Dame gab. Da konnte sie, Erna, im Schlafzimmer locken, wie sie wollte – etwa dass sie keinen Schlüpfer trug. Wenn der Hubert erst mal in die Heizdecke eingewickelt lag, sang die Sirene vergeblich auf ihrem Felsen. „Mittwoch machst du doch die Kochwäsche, dann hast du doch wieder einen“, antwortete der Gatte. „Tja, die Zeit zwischen: ,Ich dich auch‘ und: ,Du mich auch‘, das nennt man Ehe“, resümierte die Rentnerin. Aber scheiden ließe sie sich nicht: Diese schöne Zeit wollte sie ihm dann doch nicht gönnen.

Zum zweiten Mal dabei seit 2020 war auch wieder das Sontraer Dreigestirn, angeführt Axel Aschenbrenner, der sich mit seinen Mitstreitern in der fröhlichen Kirchenvorstandssitzung am Abendmahlswein gütlich tat. „Ich habe gestern einen Hund getauft“, sagte da die Pfarrerin. „Die Besitzerin hat mich überredet. Sie hat 5000 Euro für die Orgel gespendet.“ Ach, da freute sich der Küster: „Für 5000 Euro konfirmieren wir den Hund sogar!“ In der Pause heizte der DJ schon mal die erste Runde so richtig ein für alle, die die Pferde nicht mehr halten konnten. Da schunkelten sogar die Imperialen Sturmtruppen (Bürgermeister Thomas Eckhardt) an den Tischen mit. Ihre Premiere in der Bütt gab Lara Siebert zusammen mit Bernd Köcher. Lars Walter zog zum krönenden Höhepunkt … nun ja, (fast) blank.
Was sollte man da noch draufsetzen? Aber es ging noch einer: Die Sontraer Marchingband „Silver-Lions“ marschierte zum großen Finale auf und spielten mit allen Künstlern und dem Publikum das Steigerlied. Danach durfte getanzt werden bis in die frühen Morgenstunden. Nur etwas fehlte zum vollständigen Glück, wie die Chronistin aufgefordert wurde, unbedingt festzuhalten: der Wein. Die Damen, die das Bier schmähten, saßen auf dem Trockenen. (Kristin Weber)