Heyerode: Haus am Riedweg verwahrlost immer mehr

Das Haus am Riedweg 6 in Heyerode verwahrlost immer weiter und die Anwohner fühlen sich davon gestört. Doch kann die Sontraer Stadtverwaltung nicht helfen. Inzwischen schneiden die Ortsbewohner die Hecken dort selbst zurück.
Heyerode – Die meisten Hauseigentümer in Heyerode sind stets darum bemüht, Haus und Garten in Schuss zu halten. Zum einen, damit sie es selbst schön haben, zum anderen aber auch, damit sich die Nachbarn nicht über eventuelles Chaos beschweren. Doch das scheint nicht immer der Fall zu sein – besonders, wenn die Hauseigentümer nicht vor Ort leben und das Gebäude leer steht.
In unserer Ausgabe von Donnerstag, 28. Juli, haben wir einen Leserbrief von Otfried Dilchert aus Heyerode abgedruckt. Sichtlich erbost schreibt er darin: Ganz oben am Riedweg 6 stünde ein kleines Haus, zugewachsen mit Bäumen und Dornen. Die Besitzer hätten Fördergelder für das Haus bekommen, hätten dann aber vor 20 Jahren alles verlassen. Seitdem kümmert sich praktisch keiner mehr um Gebäude und Grundstück. „Seit September 2020 bis heute versuche ich es für Erwerber freizubekommen. Bei der Stadt Sontra und beim Amtsgericht Eschwege leider vergebens im Land Hessen“, so Dilchert.
Stadtrat Alwin Hartmann geht auf Anfrage der WR auf die Vorwürfe ein. „Dass das Grundstück nicht im besten Zustand ist, wissen wir und ich kann den Unmut der Anwohner verstehen. Allerdings sind uns die Hände gebunden.“ Denn die Stadt Sontra hätte sich bereits mehrfach an die Erbengemeinschaft des Hauses am Riedweg gewandt – jedoch erfolglos.
Das Haus am Riedweg 6: ein Dorn im Auge der Heyeröder
„Solange der Zustand nicht die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet, kann die Stadt nicht einschreiten“, erklärt Hartmann. Den Zustand des Hauses und des Grundstücks zu verbessern, liege letztendlich in den Händen der Eigentümer. Der Stadtrat bestätigt, dass es Versuche gab, einen Verkauf zu vermitteln, jedoch seien auch die erfolglos geblieben. „Wir würden es auch begrüßen, wenn Haus und Grundstück in Hände fallen würde, die dort für Ordnung sorgen“, sagt Hartmann. Jedoch gebe es Probleme mit verwahrlosten Häusern sicher nicht nur in Heyerode, versichert er. Man wolle sich die Situation noch mal anschauen und dann entscheiden, ob ein ordnungsbedingter Eingriff möglich sei.
Auch Heyerodes Ortsvorsteher Adam Lange weiß um das Problemhaus. „Ich will die Aussage von Herrn Dilchert nicht bewerten. Grundsätzlich ist die Situation um das Haus am Riedweg 6 jedoch sehr unzufriedenstellend“, sagt er. Man wisse, dass die ehemalige Bewohnerin des Hauses verstorben und die Erbangelegenheit scheinbar sehr kompliziert sei. „Wir sind erst mal froh, dass die Nachbarn die Büsche so in Ordnung halten, dass sie niemanden auf dem angrenzenden Gehweg behindern“, sagt Ortsvorsteher Lange. (Theresa Lippe)