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Eschwege und Sontra sammeln gemeinsam für die Türkei

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Von: Ulrike Käbberich

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Sammeln gemeinsam für die Erdbebenopfer: (von links) Charly Montag, Barbara Persch, Franky Daumann und Fred Langefeld.
Sammeln gemeinsam für die Erdbebenopfer: (von links) Charly Montag, Barbara Persch, Franky Daumann und Fred Langefeld. © Ulrike Käbberich

Barbara Persch aus Sontra und „Eschweg hilft“ setzen sich gemeinsam für die Betroffenen des Erdbebens in der Türkei ein. In Sontra wird ab dem morgigen Dienstag (28. Februar) gesammelt.

Eschwege/Sontra – Als sie von dem Erdbeben erfuhr, wurde Barbara Persch unruhig. Sie wollte helfen, aber nicht gleich wieder vorwegspringen, erzählt sie. Als sie dann ein paar Tage später in der WR las, dass ein großer Hilfstransporter von Eschwege aus in die Türkei geplant sei, war der Moment gekommen. „Der Transport wird von Serkan Kosar organisiert. Ein ehemaliges Kindergartenkind von mir und da wusste ich, da möchte ich auch mitmachen“, berichtet die Sontraerin, die 25 Jahre lang als Erzieherin arbeitete.

Daraufhin hat sie Charly Montag kontaktiert, dessen Verein „Eschwege hilft“ unterstützt Serkan Kosar bei dem Transport. Persch und Montag kennen sich seit vielen Jahren und haben seit der Gründung von „Eschwege hilft“ in 2015 bereits mehrere Hilfsaktionen zusammen organisiert. „Wir ticken beide gleich und stehen für schnelle, unbürokratische Hilfe“, so Barabara Persch. „Wenn jemand in Not ist, helfen wir. Uns geht es nicht um Politik, Glauben oder Kultur“, fügt Charly Montag hinzu. Ein Punkt ist beiden sehr wichtig: Die Spenden sollen ankommen, und zwar dort, wo sie wirklich gebraucht werden. „Und das geht nur über persönliche Kontakte“, sagt Montag, der diese Erfahrung bereits bei den Hilfstransporten für die Ukraine gemacht hat.

Deswegen unterstützt er auch Serkan Kosar, der als Mitarbeiter der Eschweger Spedition Knierim nicht nur einen Transporter von seinem Arbeitgeber gestellt bekommen hat, sondern selbst über türkische Wurzeln und gute Kontakte vor Ort verfügt. So werden die Hilfsgüter aus Eschwege und Sontra erst mal nicht direkt in das Erdbebengebiet gebracht, sondern in eine Region, wo sich momentan viele, von der Katastrophe betroffene, Flüchtlinge aufhalten. Über die dort lebenden Eltern von Serkan Kosar besteht Kontakt zu dem Bürgermeister, der bei dem weiteren Transport in die Erdbebengebiete hilft.

Dass dieses Konzept funktioniert, beweist ein Dankesschreiben, das in den vergangenen Tagen bei „Eschwege hilft“ eingetroffen ist. Sichtlich berührt berichtet Montag, dass sich darin Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bei „Eschwege hilft“ für die erhaltenen Spenden bedankt. „Unsere Hilfe kommt an“, so Charly Montag. Denn auch im Fall der Ukraine wurde Kiew nicht direkt angefahren, sondern über persönliche Kontakte Weitertransporte organisiert.

Der 40-Tonner soll diese Woche noch in die Türkei starten. In Sontra wird jedoch erst ab Dienstag gesammelt. „Das passt“, wie Persch erklärt. Denn es sind noch weitere Transporte geplant und die Spenden, die am Dienstag abgegeben werden, gehen direkt nach Eschwege.

Was wird gebraucht?

„Laut dem türkischen Konsulat darf keine gebauchte Kleidung ins Land gebracht werden. Deshalb konzentrieren wir uns auf Hygieneartikel, Lebensmittel, Babybedarf und medizinische Güter“, so Charly Montag. Auch größere Gegenstände wie Krankenbetten, Heizstrahler oder Rollstühle werden gerne genommen. Insgesamt wären Geldspenden aber zurzeit mit am besten, denn allein der Transport an sich würde mehrere Tausend Euro kosten. „Bei der Spende sollte unbedingt im Spendenzweck die Türkei angegeben werden, damit die Spende auch zweckgebunden ist“, fügt Montag hinzu.

In Sontra hat die Stadt Barabara Persch und ihren Unterstützern die Aula der alten Regenbogenschule zur Verfügung gestellt. Dort werden ab Dienstag (28. Februar) zwischen 10 und 13 Uhr Spenden angenommen. Anschließend ist immer donnerstags von 14 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr geöffnet. „Wir sammeln den ganzen März über “, so Barbara Persch. Um den Freiwilligen vor Ort beim Sortieren zu helfen, sei es sinnvoll, Spenden thematisch gebündelt abzugeben. „Wir haben zur Übersicht einen Flyer mit möglichen Paketen, die man packen kann, erstellt. Das heißt aber nicht, dass man nicht auch einzelne Teile daraus spenden kann. Jeder soll so viel geben, wie es ihm persönlich möglich ist“, sagt Persch. (Ulrike Käbberich)

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