Familienunternehmen Bocksberger aus Sontra feiert 75-jähriges Jubiläum

Hätten die Gäste bei jeder Erwähnung von „Herzblut“ am vergangenen Freitagvormittag in Sontra einen Schnaps trinken müssen, hätte kaum jemand das Geschäft der Familie Bocksberger-Volkenant aufrecht gehend verlassen können.
Sontra - Denn auch wenn die Feier aufgrund des aktuell Krisen geprägten Weltgeschehens bewusst klein gehalten wurde, ließ es sich keiner der Redner nehmen, der Familie für ihre außergewöhnliche Energie und Leidenschaft, sprich für ihr „Herzblut“, zu danken.
Ihren Anfang nahm diese Leidenschaft vor 75 Jahren als in der frühen Nachkriegszeit der Malermeister Karl Bocksberger und seine Frau Sophie 1947 einen kleinen Malerladen in Sontra eröffneten. 1978 übernahm dann Tochter Christiane Bocksberger-Volkenant zusammen mit ihrem Ehemann Werner Volkenant den bis dahin schon stark gewachsenen Betrieb und formten ihn in den heute über die Grenzen von Sontra bekannten Fachmarkt für Wand- und Bodengestaltung.
Ein Erfolg, den sich Tochter Kerstin Volkenant wie folgt erklärt: „Von meinen Eltern habe ich gelernt, dass ein Unternehmen nie fertig ist. Es muss sich stets wandeln, ansonsten kann es nicht bleiben.“ Und spricht damit die hohe Innovationskraft ihrer Eltern an, die nie vor Veränderungen zurückgeschreckt hätten. Seit 2007 ist die promovierte Biologin im elterlichen Betrieb tätig und hat zusammen mit ihrem Mann Peter Wolff das Bocksberger-Tochterunternehmen biovision für baubiologische Dienstleistungen gegründet.
Mit dem Einstieg von Kerstin Volkenant ist auch der weitere Fortbestand von Bocksberger gesichert, was für die Stadt ein Gewinn ist, wie Bürgermeister Thomas Eckhardt betont: „Ich bin sehr froh, dass es mit Bocksberger weiter geht. So ein großer Laden ist sehr wichtig für Sontra.“ Und bescheinigt Werner und Christiane Volkenant-Bocksberger kurz darauf, das viel besagte Herzblut: „Ihr werdet nie Abstand nehmen können, weil ihr mit viel Herzblut hier im Laden steht.“ Kerstin Volkenant sieht das ähnlich und hätte sich gerade als Kind manches Mal eine Freizeitbeschäftigung außerhalb des Familienunternehmens gewünscht: „Aber für meine Eltern war Bocksberger Beruf und Hobby zugleich“. Und diese Einstellung zeigt sich auch als Christiane Bocksberger-Volkenant ihre Gäste wie folgt zu Häppchen einlädt: „Wir haben uns gedacht, Sekt solle es lieber keinen geben, es muss ja schließlich auch noch gearbeitet werden.“ Das entlockt nicht nur allen Gästen ein Schmunzeln, sondern bestätigt auch Hänselmeister Daniel Kohl, der der Familie mit den Worten gratuliert: „Ihr seid eine Institution.“ (Ulrike Käbberich)