Neues Postzentrum in Sontra: 8100 Briefe täglich

Deutsche Post weiht neuen Zustellerstützpunkt in Sontra ein. In Betrieb ist das Zentrum schon länger.
Sontra – Die Deutsche Post hat am gestrigen Mittwoch offiziell ihren bereits seit Mai in Betrieb genommenen neuen Zustellerstützpunkt in Sontra eingeweiht. Aus dem ehemaligen Supermarkt an der Burhavener Straße wurde ein ressourcenschonender Umbau, der nun den Ansprüchen der Post an ihre künftigen Zustellerstützpunkte entspricht. Ein Zustellerstützpunkt, lernt der Laie vor Ort, ist der Umschlagsort, zu dem alle Briefe und Pakete morgens angeliefert werden, und die dann auf die entsprechenden Zusteller verteilt werden.
Und auch das lernt man vor Ort: Es heißt nicht mehr Briefträger, sondern vielmehr sind es heute Zustellkräfte, die von montags bis samstags die Post in sogenannte Verbundzustellbezirke bringen. Verbund deshalb, da die Zusteller die Arbeit der Deutschen Post und die von DHL in einem verbinden.
„Dem gesteigerten Paketaufkommen der vergangenen Jahre verdanken wir viel Arbeit“, berichtet so auch Thomas Kutsch, Pressesprecher der Post. Das macht sich unübersehbar im neuen Stützpunkt bemerkbar: Überall stapeln sich Pakete und Päckchen.
Durchschnittlich 1050 von ihnen werden allein täglich in Sontra verteilt. Hinzu kommen noch durchschnittlich 8100 Briefe am Tag. Runtergebrochen auf eine Tour können das zwischen 50 bis 100 Pakete plus 500 bis 1000 Briefe sein. Ein Pensum, das nur mit ausreichend Personal geschafft werden kann. Doch aktuell macht auch der Deutschen Post die Coronapandemie zu schaffen, wie Dirk Merz, Niederlassungsleiter in Kassel, berichtet. „Wir haben einen Krankheitsstand, der so noch nie im Sommer da gewesen ist.“
Um dies aufzufangen, stelle die Post momentan im großen Stil neue Mitarbeiter ein, gerne auch mal über den eigentlichen Bedarf hinaus, wie Merz berichtet. Denn die Deutsche Post, die zusammen mit DHL zu den größten Logistikunternehmen weltweit gehört, setze „auf Qualitätskampf und nicht auf Preiskampf“. Deshalb würde auch besonders in die Arbeitsbedingungen investiert, was einer der Gründe für den neuen Standort in Sontra sei. Der andere ist das selbst gesetzte Ziel der Post, in 2030 klimaneutral zu sein. Und so entstehen gerade an vielen Orten in Deutschland entweder neue klimaneutrale Post-Gebäude oder, wie in diesem Fall, werden Bestandsimmobilien nach den energetischen Anforderungen umgebaut. In Sontra wurde so eine leer stehende Immobilie umfunktioniert und keine neue Fläche versiegelt.
Eine klassische „Win-win-Situation“, wie auch Alwin Hartmann, Sontras Erster Stadtrat, feststellt. „Wir freuen uns, dass wir einen Leerstand wieder befüllen konnten, und darüber hinaus über die hier neu geschaffenen, sicheren Arbeitsplätze.“
Der Standort ist ebenerdig und bietet genug Parkplätze. Stehen hier aktuell noch Verbrennermotoren, sollen diese, sobald die bestellten E-Zapfsäulen eintreffen, durch vollellektrische Fahrzeuge ersetzt werden. (Ulrike Käbberich)