Im Heimatmuseum Bischhausen ist das Werkzeug eines Schuhmachers zu finden

Heimatmuseen bergen alte Schätze aus der Region. Bei manchem Exponat wissen selbst die Betreiber nicht, was es damit auf sich hat. Wir stellen in loser Reihenfolge besondere Ausstellungsstücke vor.
Bischhausen – Das Werkzeug eines Schuhmachers aus Bischhausen mitsamt Sohlen und Lederstücken für die Reparatur sind im Heimatmuseum zu entdecken. Welches Werkzeug wozu diente und aus welcher Zeit es genau stammt, wissen die Verantwortlichen bislang nicht, wie der ehemalige Ortsvorsteher Lothar Hellwig und Elke Triller, die sich um das Museum kümmert, erklären.
In einem der ehemals drei Schulgebäude Bischhausens ist das Heimatmuseum des Waldkappler Stadtteils untergebracht. Aufgebaut haben laut Hellwig Dr. Karl Kollmann und Gerd Brandau das Museum, das seit 1984 an seinem jetzigen Standort ist. Betreut wird es nicht mehr von einem Verein, sondern durch Ortsbeirat und die Vereine Bischhausens.
Zu finden sind dort ausschließlich Exponate, die das Museum aus Bischhausen erhalten hat. Die Anfänge liegen laut Hellwig im Ende 1972 gegründeten Bischhäuser Museumsverein, der in der einstigen Rohrbachschule aktiv war. Dieses Gebäude stand am Kirchplatz und wurde später abgerissen. Ein Foto im heutigen Museum zeugt von der Schule.

Hinzukommen neben weiteren Fotos an den Wänden der im Rahmen der Dorferneuerung sanierten alten Schule Am Graben 4 Karten aus vergangenen Zeiten. Laut Hellwig gehören sie zu den besonders wertvollen Stücken des Museums. Bis auf eine Ausnahme sei jede Gemarkung Bischhausens zu finden.
Aufbewahrt werden die handgezeichneten Karten in den Holzkisten, in denen sie auch einst nach Bischhausen gekommen sind. Auf einer der handgezeichneten Karten ist als Jahreszahl 1880 zu erkennen.
Einen weiteren Weg haben zwei Neuzugänge zurückgelegt. Zum Besitz eines Mannes, der vor mehreren Jahren aus dem Ruhrgebiet nach Bischhausen kam, stammen unter anderem zwei Grubentelefone, von denen eines bereits über eine Wählscheibe verfügt. Elke Triller sagt, dass viele der Exponate im Heimatmuseum nach dem Tod eines Menschen in Bischhausen dorthin gelangen.

Anders ist es bei zwei Stühlen und einem Tisch aus der alten Schule und den in Ordnern gesammelten Zeitungsausschnitten mit Berichten oder Anzeigen aus Bischhausen.
Von kleinen Gewichten und einer Waage über ein Waffeleisen für einen alten Herd, Getreidesäcke, Nähmaschinen und Schuhe reichen die Exponate bis hin zu Schränken. Sie stammen sowohl aus dem vergangenen Jahrhundert als auch aus dem 19. und in mindestens einem Fall aus dem 18. Jahrhundert. Eines der ältesten Stücke dürfte ein Kaminstein aus den 1720er Jahren sein.
Feste Öffnungszeiten hat das Heimatmuseum im oberen Stockwerk der alten Schule Am Gaben 4 nicht. Wer es besuchen möchte oder einen Hinweis zum gezeigten Schuhmacher-Werkzeug hat, kann sich bei Elke Triller melden. Tel.: 0 56 58/9 30 13.
(Eden Sophie Rimbach)